laut.de-Kritik
Folkperlen, Melancholie und 7inches aus dem Hause Jazzanova.
Review von Gregory BritschNächste Runde im Folk-Karussell von Jazzanova und ihrem Kumpel Resoul, der im normalen Leben seinen Unterhalt mit einem Online-Plattenversand bestreitet. Konzipiert als Soundtrack für den Herbst, haben sie dieses Mal 13 Tracks draufgepackt von mehr oder weniger bekannten Namen.
Da treffen sich die englischen Freestyler von Freeform Five mit Karaoke Kalks März, Fat Freddy's Drop vom Sonar Kollektiv oder Akufen, allerdings als Remixer von Andrew James Brooks. Und sogar, kaum zu glauben, die vormaligen Filterschnösels Daft Punk. Die man mit diesem Genre wohl eher nicht so in Verbindung bringt.
Lauter kleine Edelsteine, wie die Macher ihre Auswahl nennen. Mit schönen Folkperlen, Melancholie und 7inches, die Jazzanova während ihrer DJ-Trips der letzten zwölf Monate in Shops rund um den Globus entdeckt und erstanden haben: Singer/Songwriter Thief und Chungkings an die Beatles erinnernde Vocals bei "Making Music" im 4 Hero- Remix. "From The Morning" von Fleckfumie, die ebenso elektroniklastig vorgehen wie Freeform Five bei "Slow".
Fast schon tanzbar gestaltet sich Akufens 'Raconte Sa Version De Faits'-Remixversion von Brooks "Tell Somebody About Us", die mit Shufflebeat, einer Herbertschen Bassline, Bläsern und Flöten das wehmütige Klagen von Brooks passend untermalt.
Wunderschön auch Roger Robinson mit "Dream Keepa", die Flöten- und Streicherarrangements von G-Litter sowie Psapp ("Tiger, My Friend"), die ähnlich wie Tunngs Akustikklänge von "From The Morning" vergangene Hippietage von Simon & Garfunkel und Konsorten wachrufen. Daft Punks digitaler Ambient in Form von "Make Love" fällt dagegen recht lahm aus und zählt zu den schwächsten Beiträgen.
Insgesamt eine gekonnt zusammengestellte Compilation, die nicht ausschließlich kurze und nasskalte Herbsttage mehr als erträglich machen wird.
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