1. März 2010
"Facebook kenn ich nicht, kann ich nicht!"
Interview geführt von Max BrandlKnapp einen Monat, bevor Deutschlands Ur-"King of Rap" a.k.a. Kool Savas den dritten Teil der "John Bello Story" veröffentlicht, haben wir mit ihm in München gesprochen.Hallo Savas – gehts Dir gut?
Ja klar, alles gut – ich hoffe Dir auch.
Danke, ja. Dann lass uns loslegen, wir haben nur 25 Minuten Zeit.
Ja, wir ham bös viel Hektik, Alter. Ich hab sogar versucht, hier parallel noch nen Part zu schreiben, der noch fehlt – also das ist schon superhektisch alles im Moment, ja.
Einen Part für Bello 3?
Ja, für nen Remix von der ersten Single. Es gibt wieder einen Remix mit ganz vielen Leuten drauf, und ich hab meine acht Zeilen dafür noch nicht geschrieben.
Kommt mir bekannt vor, diese Timingpolitik. Ich hab hier die Tracklist – die sagt, es sind 16 Songs auf der dritten "John Bello Story", richtig?
Ja, aber eigentlich sind das mehr. Wir haben ... ich muss mal selber kucken ... neunzehn, zwanzig, so was in der Art. Obwohl, wenn ich jetzt alle Skits mit dazu nehme, dann haben wir 23. Ohne Skits sinds 21.
Auf der Standard- oder der Premium-Version?
Auf der "Essah"-Edition, das ist die größte Version, die kommt in einer Metallbox. Auf die Standardversion kommen dann so um die fünfzehn, sechzehn Nummern drauf.
Sprich, es sind bis dato noch keine Platten gepresst?
Nein, noch nicht.
Na dann drücken wir mal die Daumen, dass da nix mehr schief geht bis zum Release. Mal grundsätzlich: Beendet dieser Teil nun die Trilogie, oder ist die John-Bello-Story eine unendliche Geschichte?
Nein. Das ist jetzt das Ende. Das macht auch am meisten Sinn, denn das ist der Mensch ganz einfach auch am meisten gewöhnt.
Was ist dein Résumé – von der ersten bis zur dritten Ausgabe? Und was darf man jetzt erwarten?
Für mich ist es natürlich in erster Linie witzig zu sehen, was sich bei mir Songwriter-technisch getan hat – wie das damals klang und wie das jetzt auf einmal klingt. Diese Entwicklung ist für mich cool, weil ich das vorher nicht berechnet hab oder so, sondern weil das ganz spontan entstanden ist. Und was jetzt danach kommt, das steht in den Sternen. Ich werde bestimmt mal wieder ein Solo-Album machen, aber ich hab noch ein paar Geheim-Projekte, die man umsetzen könnte ... es gibt genug zu tun, sag ich mal.
Diese "Geheimprojekte" hast du ja schon hie und da angesprochen. Da drängen sich jetzt natürlich ein paar Dinge auf. Zum Beispiel ein "One" 2 mit Azad.
(Längeres Schweigen) Möglich ist alles ...
Möglich ist alles, klar. Dann frag ich dich auch diesmal wieder: Ist auch eine Westberlin Maskulin Reunion denkbar?
Nö. Ehrlich gesagt nicht. Wir haben uns zwar beim One-Love-Festival getroffen und haben uns auch unterhalten – aber nicht darüber. Und ehrlich gesagt, ich weiß auch nicht, ob wir wirklich noch mal die Vierspur auspacken und ich jetzt echt noch mal Texte übers Gangsterleben auf den Straßen schreibe ... bin ich mir nicht sicher, Alter.
Naja, könnt ja auch in eine neue Richtung gehen heutzutage. Taktlo$$ dürfte ja auch eine Entwicklung durchgemacht haben – auch wenn er nicht zwingend so wirkt, manchmal ...
(Lacht) Ja ... aber ich weiß es nicht. Mal gucken, wie gesagt. Ausgeschlossen ist nichts, alles ist möglich. Das ist mein Motto.
Ich hätte Eichinger niemals das Drehbuch überlassen.
"Die John Bello Story" findet nun also ihr Ende – ich nehme an, man darf auch dieses Mal wieder mit den üblichen Verdächtigen rechnen?Ja, zum einen die üblichen Verdächtigen, das heißt Ercandize, Amar, Moe Mitchell, Caput ... aber zum anderen haben wir noch Curse, Azad, Olli Banjo – der ist sehr intensiv vertreten – und MoTrip, meinen Bruder Sinan ... ja, so ein paar verschiedene Leutz.
Produziert hat Melbeatz? Oder wer steht hier auf der Liste?
Die Beats stammen überwiegend von Mel, aber die hat für dieses Album zusammen mit Bazz ein Produzententeam namens "Hätrz" gegründet – wie so ein richtig hässliches, schwedisches Wort geschrieben. Die haben eigentlich 90 Prozent des Albums gemacht, ansonsten haben Sir Jay und Matheo jeweils einen Beat geliefert, an zwei Beats hab ich selbst mitproduziert ... und Rook aus dem Ruhrpott hat noch einen Beat beigesteuert.
In welche Richtung geht der Sound dieses Mal? Gibt’s einen Bruch oder klassischen Bello-Style?
Nein, es ist ganz anders. Sehr viele Konzeptsongs und melodiöse Sachen. Ein paar harte Songs gibts auch. Ich glaube, es wird auf der Bühne sehr gut funktionieren. Obwohl es halt, wie gesagt, melodiös ist. Du müsstest das selber hören, ich kann selber nicht sagen, wie das auf andere wirkt. Es ist viel Synthesizer, aber andererseits auch deutlich wärmer als alte Sachen. Ich kann das nicht so richtig beschreiben.
Richtung "Krone" von Bello 2, vielleicht?
Ja, genau. Am ehesten in Richtung von "Krone".
Gibts was anderes zur letzten "John Bello Story" zu sagen? Außer, dass es das beste Album 2010 wird?
Das wirds auf jeden Fall. Ansonsten: Wir haben einen Track gemacht, der heißt "Die John Bello Story", da gehts um mein Leben. Das ist der erste, richtig persönliche Track in meiner Karriere – und eben weil das so persönlich war, hab ich das auch nicht selber gerappt, sondern Franky Kubrick den Song machen lassen. Ich hab’ mich mit ihm hingesetzt, ihm meine komplette Lebensgeschichte erzählt und er hat daraus einen Text geschrieben. Ich könnte mir vorstellen, dass das für die Leute interessant ist, weil ich davon bisher eben noch nicht wirklich viel erzählt habe.
Kubrick liest Savas. Wie lange ist der Song denn bitteschön?
Naja, er erzählt natürlich nicht alles. Wir erzählen von meiner Kindheit, die prägenden Erlebnisse, bis dahin, wo ich meine erste Single rausbring. Und das ist dann auch der Punkt, wo er sagt: "Dann kam die Platte, die Deutschrap veränderte." Der Song dauert jetzt sechs Minuten, aber ich denke, der wird vielleicht noch gekürzt.
Da waren jetzt gleich mehrere Sachen, auf die ich gerne kurz eingehen würde. Zunächst Stichwort Franky Kubrick. Er – und auch du – gerieten in letzter Zeit immer mal wieder ins verbale Fadenkreuz z.B. eines Farid Bang ...
(Unterbricht) Darüber will ich ehrlich gesagt überhaupt nicht reden, sorry Alter.
Generell über Disses oder speziell über Herrn Bang nicht?
Nee, überhaupt. Generell über irgendwelche Leute, die irgendwas ... keine Ahnung. Also über all diese Sachen, die nichts mit meiner Musik zu tun haben. Oder über Menschen, mit denen ich nix zu tun habe – darüber sprech ich nicht in Interviews.
Eko hatte mal mit dir zu tun. Der kommt ja ganz aktuell wieder auf die Sachen – ein bisschen so wie früher. Gabs denn da mal wieder Kontakt?
Nee, auch da gibts rein gar nix mehr zu sagen. Ehrlich, das ist einfach überhaupt nicht mehr Teil meines Lebens, Alter.
Okay, gut – anderes Thema: Der Song "Die John Bello Story" ist also quasi autobiographisch. Jetzt hat ja gerade ein anderer Deutschrapper sein Leben auf die große Leinwand gebracht – ich weiß nicht, ob du schon in den Genuss gekommen bist?
Nein, noch nicht, aber ich werd da auch nicht ins Kino gehen für – ich geh eh nie ins Kino. Und wenn, dann würd ich mir was anderes angucken. Aber falls man sich das dann mal im Netz irgendwo anschauen kann, dann schau ich den.
Verstehe. Jetzt mal ungeachtet der Kritiken, die der Film und Bushido generell ernten: Sein Weg vom Nobody zum, nennen wir es mal "Superstar" und der zugehörige mediale Impact sind bemerkenswert. Wenn es sich ergäbe: Wäre eine filmische Autobiografie in diesem Stil auch etwas für dich?
Also erst mal muss ich prinzipiell etwas dazu sagen: Ich musste als erster deutschsprachiger Berliner Rapper immer diese Vorreiter-Stellung einnehmen. Ich musste der erste sein, der die Sachen auf Tapes releast, musste der erste sein, der zu einem Label geht, der erste sein, der zu einem Major geht, der erste sein, der aus Berlin bekannt wird, der erste, der mit "LMS" einen ganz neuen Sound etabliert und so weiter. Das war für mich persönlich eine anstrengende Sache, weißt du. Das war auch eine gewisse Verantwortung, die einem da auf den Schultern liegt, wenn man immer der Vorreiter für so was ist.
Damit ist man dann aber auch immer derjenige, der die Fehler als erster macht, wenn es denn welche gibt. Man ist immer der erste, der angegriffen wird. Jetzt freu ich mich, dass mal ein anderer Rapper der Vorreiter ist – das macht es für einen selber viel einfacher. Man kann beobachten, wie das läuft, man kann aus den Fehlern – wenn es denn welche gibt – lernen und man kann gucken: Was ist gut gelaufen, was nicht, was kann ich besser machen und so weiter. Aus diesem Aspekt ist das für mich total positiv, dass er das gemacht hat.
Ich hätte niemals diesen Move gemacht, als erster einen Film über mein Leben als Rapper rauszubringen – ich hätte zu viel Angst gehabt, dass die Leute, mit denen man das macht, das verkacken, dass die das unrealistisch machen. Und weißt du, wenn das einmal schlecht geschauspielert ist oder wenn sonst was schief läuft, hat man im Nachhinein nicht mehr viel Möglichkeiten, das Ruder rumzureißen. Und ich setze mich schon lange mit Filmen auseinander, mit Regisseuren und mit Drehbuchautoren und so weiter. Und für mich persönlich: Ich hätte das – für die Person, die ich bin – niemals mit Bernd Eichinger gemacht. Zumindest hätt ich ihn niemals das Drehbuch schreiben lassen. Ich hätt ihn den Film produzieren lassen, ja, aber niemals das Drehbuch schreiben.
Das Ding ist: Wenn er will, dass ganz viele Kids, oder Leute, ins Kino kommen, und wenn das seine Traum-Cast war, die Bushido da aufgestellt hat, dann glaub ich, ist das schon gut, dass er diesen Eichinger gewählt hat, weil der viel Macht hat. Aber wenn man auf dessen Filmografie zurückguckt, dann ist das "Der Untergang" und "Das Parfüm". Mit "Untergang" hat er Hitler als grundsympathischen alten Opa dargestellt, und mit "Parfüm" hat er ein Buch, das jeder Mensch liest, oder gerne gelesen hat, einfach komplett zerstört – einen Film daraus gemacht, der einfach asozial uninteressant geworden ist. Daher: Als Produzent ist Eichinger übertrieben krass, aber als Drehbuchautor find ich ihn fürchterlich.
Und deswegen: Wenn Bushido mich gefragt hätte, ich hätte ihm auf jeden Fall jemand anderen empfohlen – ich glaub, ich hätt ihm sogar jemanden empfohlen, der jetzt noch nicht so krass bekannt ist und der bereit ist, auch die ganzen harten Sachen mit reinzunehmen. Weil ich finde: Gerade solche Filme, die ja auch mit Gangstermilieu zu tun haben, können nur authentisch wirken, wenn sie hart sind. Wenn die Sprache hart ist und wenn die Leute ihre Dialoge selbst mitschreiben dürfen und auch komplett ihre Sprache benutzen dürfen, von A bis Z ... wenn man nix auslässt – sei es ne Schlägerei, sei es ne Fickszene. Solche Sachen müssen einfach auch total extrem dargestellt werden, damit die wirken. "Bad Lieutenant" ist bis heute ein zeitloser Film, den kannst du in zwanzig, dreißig, fünfzig Jahren gucken, und alle werden sagen: "Das ist ein Meisterwerk" – aber nur, weil er so hart ist. Wenn Harvey Keitel damals gesagt hätte: "Nee, ich will aber Hollywood erobern", dann hätte es "Bad Lieutenant" nie gegeben.
Du hattest vor langer Zeit mal "Mann beißt Hund" als beeindruckenden Film genannt – wäre dieser Film von der Direktheit her eher in deinem Sinn?
Ja, aber nur, weil das damals der erste Film war, der in diesem Style gedreht wurde und mir halt aufgefallen ist. Das ist nicht mein Lieblingsfilm oder so. Es gibt so viel gute Filme, ganz ehrlich, ich finde "Stadt der Engel" auch beeindruckend, oder "Face Off" ... ich find viele bekloppte Hollywood-Filme beeindruckend, alles andere wär gelogen – ich bin jetzt nicht so der Dogma-for-life-Typ, weißt du. Genau wie bei der Musik, die ich höre. Ich hör auch Christina Aguilera und kann trotzdem den hardcore underground dirty nasty Hip-Hop-Shit hören ... das funktioniert schon alles.
Facebook kenn' und kann ich nicht.
Alles klar, dann: Wie gehts mit Kool Savas als Künstler weiter? Verhandelst du mit Majorlabels? Und was genau darf man unter "Essah Entertainment" verstehen? Ist das eine Art Nachfolger für Optik Records?Also Essah Entertainment ist im Prinzip nur das Symbol dafür, dass ich mich jetzt wieder mehr auf mich selbst konzentriere. Dass wir als Ziel haben, mich als Marke noch mehr zu etablieren und die Sachen so lange independent rausbringen, bis wir ein vernünftiges – oder besser gesagt: ein besseres Angebot als das, was gerade auf dem Tisch liegt, erhalten. Ich hätte das natürlich auch weiterhin "Optik" nennen können, aber ich denke, das wäre verwirrend und irgendwie strange gewesen. Denn von dem Moment an, wo man das als Label mit all den Artists nicht mehr zusammenhalten, bzw. als Einheit auftreten konnte, war das Thema für mich einfach gestorben. Andererseits: für mich im Herzen ist alles beim Alten, und wenn die Jungs zusammenkommen, dann ist das immer noch Optik Army, und alles ist gut so, kein Thema. Essah Enterainment ist für mich jetzt nur die Basis, auf der ich aufbaue und wo ich die Releases rausbringe, aber da wird keine riesige Labelarbeit betrieben, wie das bei Optik Records der Fall war.
Das heißt, es wird auf Essah Entertainment auch keine gesignten Künstler neben dir geben?
Nein, wird es nicht. Ich hab natürlich noch die Leute, die mir helfen, die dahinterstehen, aber auf Künstlerseite gehts dabei definitiv nur um mich.
Welche anderen Musiker feierst du aktuell – national und international?
Ach, mir fallen immer wieder Sachen auf ... also im Deutschrap gibts Leute, die sich technisch jetzt einfach weiter entwickeln, F.R. oder Patrick mit Absicht zum Beispiel, technisch beide hochqualifiziert. Dann gibts wiederum Sachen, die einfach nur durch das Gefühl, das sie vermitteln, überzeugen. Ich hab mir zum Beispiel letztens so Sachen angeguckt von einem neuen Hamburger Label, das Streetrap macht, der von den Aussagen her eigentlich sehr gegensätzlich zu dem steht, was ich mache – aber das war vom Feeling her so roh und so authentisch und so geil, dass ich das auf jeden Fall gefeiert hab.
Der Name fällt dir nicht grade ein?
Ehrlich gesagt nicht, nein. Bei YouTube hab ich letztens zig Sachen durchgedingst, ich müsst da jetzt noch mal meinen Verlauf checken oder so. Also ich kuck mir alles an so, aber es ist total schwer für mich, das, was an deutscher Musik und auch an MCs so da ist grade, so richtig krass zu feiern ... fast nicht möglich. Obwohl, Tuas Album "Grau" fand ich sehr, sehr gut, das hat mir super gefallen. Tone find ich weiterhin sehr, sehr gut. Das letzte Album von Azad, "Assassin" mochte ich sehr ... ansonsten, wie gesagt, wirds auch schon knapp. Naja, und von der Single hab ich jetzt eben den Remix gemacht, auf dem verschiedene Leute drauf sind, die ich cool finde – da wird man das dann auch noch mal hören.
International bin ich total auf Gaelle, das ist eine Künstlerin von dem Label NakedMusic, die hat damals den Song "King Of My Castle" (von Wamdue Project, Anm. d. Red.) gesungen. Die hat ein Album gemacht, das schon alt ist, aber das ich erst vor knapp eineinhalb Jahren entdeckt hab. Und dieses Album ist jenseits von Gut und Böse, das ist das Geilste, was ich seit langem gehört hab. Ich kann das echt nur jedem wärmstens ans Herz legen. "Transition" ist einfach so unglaublich wundervoll produziert und gesungen, dass es nicht mehr wahr sein kann. (Tatsächlich heißt das Album "Transient", Anm. d. Red.) Ich hab das seit über einem Jahr auf meinem Handy – egal wo ich hingeh – und seis auf die Toilette – wenn ich Bock hab, Musik zu hören, dann hör ich mir das an.
Weil du gerade vom Internet sprichst: Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, ob und wie aktiv du bei Facebook bist?
Facebook kenn ich nicht, kann ich nicht.
Denkst du, dass Social-Media-Plattformen wie z.B. Twitter, wo du ja doch relativ fleißig mitmachst, in einer Zeit, in der es zusehends schwerer wird, Musik zu verkaufen, neue Chancen für Musiker bieten? Oder wertest du so was eher als einfaches, zusätzliches Marketing-Tool?
Marketing-Tool? Also ich hab noch nie von jemandem gehört oder mitbekommen, dass ihm das wirklich etwas genützt hätte. Ich merke nur, dass die Leute davon genervt sind – ich bin davon auch super gestresst. Wenn ich MySpace hätte und jede zweite Nachricht wäre: "Ey, lass uns mal treffen, ich hab heiße Beats, die ich dir vorspielen muss" oder "Ich schick Dir jetzt mal nen Beat", dann wär’ das für mich einfach total albern. Ich hab auch damals schon Demos nicht so gerne gehört und ich finde, dass das jetzt noch viel extremer geworden ist, weil sich heute einfach jeder mit dem entsprechenden Programm innerhalb von einer Woche zu einem 'Musiker', zu einem 'Rapstar' oder einem 'Gesamttalent' hinaufarbeiten kann, das einen Song samt Video macht ... das meiste davon ist einfallslos und scheiße, weißte.
Twitter nutze ich nur, um den Leuten einen kleinen Gefallen zu tun. Damit die ein bisschen schneller und häufiger Infos kriegen und da nicht immer tausend Jahre drauf warten müssen. Aber im Prinzip ist mir das alles super wurscht, Alter.
Dann steht noch ein anderes Update seit dem letzten Gespräch an: Wie stehts um deinen Lappen?
Ey, es sieht sehr schlecht aus. Seit einem halben Jahr isser weg, ich muss MPU machen und ich weiß nicht, ob ich die bestehe und das is voll Kacke.
Also du hast keinen Führerschein momentan?
Ne.
Aber einen Chauffeur.
Ja.
Fein. Übrigens lässt dich Kollegin Fromm schön grüßen. Ich soll dich fragen, ob denn die große weite Welt keinen anderen DJ für dich hatte, weil du dir 'ihren' Sir Jay aus Konstanz geholt hast – der wohl schon zu einer Zeit auf ihren Partys aufgelegt hat, als sie ihn noch gar nicht hätte reinlassen dürfen. Soll sagen: Yo Mama Fromm ist stolz.
Dankeschön, das ist sehr lieb. Er ist ja auch ein großer laut.de-Fan.
Wo wir schon bei Familie sind: Du hast deinen Bruder Sinan erwähnt – was treibt der eigentlich sonst so?
Der ist ein guter, fleißiger Junge. Der lernt viel, studiert, gibt sich Mühe und versucht, sein Leben in den Griff zu kriegen. Er hat eine eigene Wohnung, eine Freundin und ist einfach ein guter Typ. Er macht natürlich auch weiterhin Musik – für seine neuen Sachen haben wir auch einen Track zusammen aufgenommen, und das macht immer noch alles Spaß mit ihm.
Okay, wir sind zeitlich gerade schon hart am Limit – letzte Worte für unsere Leser?
Ich liebe Euch. Bleibt kritisch. Bleibt glücklich. Bleibt gesund.
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