Porträt

laut.de-Biographie

Lafawndah

"Meine Musik ist ein Versuch, meine Identität zu verstehen. Sie entspringt keinem exotischen Ort. Ich wuchs mit nicht-westlicher Musik auf, also ist Popmusik das Exotische für mich." So erklärt Lafawndah 2016 The Guardian ihre Kunst.

Lafawndah - Ancestor Boy Aktuelles Album
Lafawndah Ancestor Boy
Dem Zeitgeist ein Stück voraus.

Lafawndah heißt eigentlich Yasmin Dubois und ihre Biografie liest sich so bunt wie ihre Musik klingt. Seit ihrer Geburt pendelt die Künstlerin zwischen der westlichen und orientalischen Welt. Sie ist zur Hälfte Iranerin, zur Hälfte Ägypterin, wächst auf in Teheran und Paris. Nach einem Kunststudium in der französischen Hauptstadt lebt sie vorübergehend in Mexiko, singt dort in einer Rockband und verfällt dem Salsatanz, später zieht sie nach New York.

Ihre ersten Gehversuche als Soloartist unternimmt sie in Goudaloupe, wo sie eine moderne Version traditionellen Zouks schafft. Viel ist damals noch learning-by-doing – so bringt sie sich gemeinsam mit ihrer Co-Produzentin Garagembanda die Studiotechnik bei, indem die beiden stundenlang mit Sounds von quakenden Fröschen experimentieren. "Ich wollte, dass es wie vollgesogen von der Umgebung klingt – nach Feuchtigkeit, den Gerüchen, den Rhythmen." Kritikern dient als Vergleich unter anderem FKA Twigs.

Der zweiten EP "Tan" verleiht sie wesentlich aggressivere Beats, schmiegt sich enger an moderne, elektronische Popmusik, ohne die folkloristischen Einflüsse aufzugeben. Lyrisch beschäftigt sie sich vor allem mit ihrer Rolle als Frau in der Gesellschaft – und der daraus folgenden Beziehung zu anderen Frauen. "Wir werden dazu erzogen, wettbewerbsorientiert, unsicher und eifersüchtig aufeinander zu sein. Bist du eingeschüchtert von meiner Präsenz – sei es nicht, denn ich möchte, dass du strahlst!" Darum gehe es im Titeltrack, erklärt sie.

Nicht nur musikalisch setzt sie mit "Tan" ein Ausrufezeichen, sondern auch visuell. Aufwendig produzierte Musikvideos bilden fortan wichtige Teile im Puzzle Lafawndah. Später bezeichnet sie ihre Clips ganz unverhohlen als Kurzfilme – etwa den zum 2019 erscheinenden Track "Substancia", vom Debütalbum "Ancestor Boy". Kein Wunder, dass inzwischen auch Fashion-Magazine wie die Vogue die Musikerin fördern.

Bevor die erste Langspielplatte erscheint, probiert sich Lafawndah aber noch als Remix-Artist. 2017 veröffentlicht sie "Honey Colony", wofür sie Stücke von Kelela, Kelsey Lu, Klein und Bonnie Banane umbaut. The Fader attestiert "ein eindringliches Hörerlebnis", bei dem Lafawndah "ihre Gabe für Storytelling durch Kuratierung und Produktion zeigt, indem sie die ganz unterschiedlichen Songs mithilfe einer Basis aus dramatischer Percussion und wirbelnden Melodien zusammen in einen Orbit zieht."

Inzwischen weltweit gut in Künstlerkreisen vernetzt, nutzt sie ihre diversen Connections, um noch mehr Grenzen zu sprengen. 2018 kollaboriert sie – gefördert von der Modelinie Kenzo – mit der japanischen Jazz-Folk-Experimentalistin und Design- und Filmkünstlerin Partel Oliva für das crossmediale Performance-Projekt "Le Renard Bleu". Unter dem Titel "Ceremonial Blue" läuft das Stück ab April 2019 im Londoner Barbican, wo es als "groundbreaking show somewhere between musical performance and ritualistic theatre" gepriesen wird.

Ähnlich begeistert fallen die Reaktionen auf das kurz vorher erschienene Langspieldebüt "Ancestor Boy" aus. Der Spiegel spricht von einer Vollendung von Lafawndahs Sound und schreibt: "Alles an diesem aufregenden Debüt ist ein Statement."

Am Ende ihres künstlerischen Weges ist Lafawndah aber noch lange nicht angekommen. Im Interview mit Spex formuliert sie eine klare Devise für ihre Arbeit: "Für mich aber hat Kunst jeglicher Art nur eine Daseinsberechtigung, wenn sie etwas Neues beinhaltet. Wenn sie eine eigene Sprache findet. Das zumindest ist mein Anspruch."

Alben

Surftipps

  • Offizielle Website

    Lafawndahs Oase.

    http://www.lafawndah.com/?fbclid=IwAR3EYVj9pZDVbOBLw0Y7wY6nFvSCvU_83AaA662fRmk0deZaI31cXTi5FYw
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