laut.de-Biographie
Lil Bibby
Wer die Drill Music des Brandon Dickerson (*1994) im Radio hört, dürfte beim Anschauen eines Videoclips reichlich überrascht sein. Denn dass hinter der gesetzten Bassstimme Marke Rick Ross ein junger XXL Magazin-Freshman 2014 mit Babyface steckt, erschließt sich aus Musik und Stimme nicht.
Dessen ungeachtet zählt Lil Bibby mit seinem 2013er-Mixtape "Free Crack" sowie der 2014er EP "The Book" zu den vielversprechenden Neulingen aus Chicagos Southside. Wie Genrekollege und –pionier Chief Keef setzt auch er auf einen aggressiven Mix aus flirrenden HiHats, Trap-Beats, Crunk-Shouts und Lyrics, die Geschichten aus der Gewalthauptstadt der USA erzählen.
Mit 15 greift Dickerson erstmals zum Mic. Inspiriert von seinen Helden Lil Wayne und Gucci Mane, nimmt er mit seinem Homeboy Lil Herb im Studio einige Tracks auf und stellt sie auf YouTube. Damit ist der Hype um den Teenager entfacht. Rap-Superstar und Vorbild Drake nimmt mit ihm Kontakt auf und bezeugt seine Bewunderung.
Unterdessen kann Lil Bibby mit dem Aufkleber Drill gar nicht viel anfangen. "This is no Drill shit", heißt es deshalb auch auf besagtem Mixtape. "Viele dieser Künstler reden nur von Schießereien, Morden und Kiffen. Das nennen die Medien Drill. Aber ich glaube, ich erzähle vor allem, was ich selbst so durchmache. Ich bin nicht auf dieses Drill-Thema beschränkt."
Im Interview mit Complex äußert Bibby sich zudem über die Hoffnungslosigkeit vieler Jugendlicher in seiner Heimat. In jedem Fall ist der privat eher ruhige Rapper dankbar, durch den musikalischen Erfolg Chicago manchmal verlassen zu können: "Ich mag es, zu reisen, weil ich unterwegs nicht den Druck verspüre, ständig wie zuhause aufpassen zu müssen".
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