Porträt

laut.de-Biographie

Lisa Who

Lisa wer? Für Lisa Nicklisch alias Lisa Who ist diese Frage ein Stück weit eine selbsterfüllende Prophezeiung, macht sie doch in der Musikbranche schon Erfahrungen mit Rückschlägen und Misserfolgen. Dennoch lässt sich die Sängerin und Musikerin nicht unterkriegen und zieht unbeirrt ihr eigenes Ding durch.

Lisa Who kommt in Berlin auf die Welt und hat schon als Kind etwas Andersartiges. Seit ihrem dritten Lebensjahr verehrt sie nämlich Paul McCartney. Ihr erstes selbst bespieltes Tape beschriftet sie sogar mit den Worten "Ich liebe Paul McCartney".

Als Musikerin versucht sie sich schon früh, wie sie dem Onlinemagazin Edition F erzählt: "Dadurch, dass mein Vater auch Musiker ist, war Musik schon immer ein sehr wichtiges Thema in meiner Familie. Er wollte natürlich, dass ich ein Instrument spiele. Also habe ich von Keyboard über Gitarre bis zum Piano alles probiert und immer wieder abgebrochen. Mit Fünfzehn habe ich mit dem Gesangsunterricht begonnen und angefangen, eigene Texte und Gedichte zu schreiben. Musik hat mich einfach schon immer richtig glücklich gemacht. Irgendwann war mir schließlich klar, dass es das ist, was ich machen will."

Als Sängerin tritt Lisa Who erstmalig 2006 in der Jazz-Band 2Loud4Jazz in Erscheinung. 2010 leiht sie dann The T.C.H.I.K. ihre Stimme und schließt sich Madsen als Live-Keyboarderin und Backgroundsängerin an. In der Folge beteiligt sie sich nicht nur am Songwriting für die Wendländer, sondern geht auch mit Leadsänger Sebastian Madsen eine Liebesbeziehung ein. Nebenher schreibt sie für und mit anderen Musikern.

Als Solokünstlerin macht sie erstmalig 2014 mit dem Song "Auf Federn" auf sich aufmerksam. Man hört in dem Track federleichte Psychedelik-Rock-Klänge und sanft hingehauchte Vocals. Musik, die die Geister der 60er- und 70er-Jahre wiederbelebt, dabei aber nicht unmodern klingt.

Aus Altem und Neuem bezieht die Berlinerin aber auch ihre Inspiration, wie sie weiterhin in dem Interview verrät: "Billie Holiday und Ella Fitzgerald begleiten mich schon ziemlich lange. Das ist Musik, die mich sehr stark inspiriert - auch wenn man das nicht unbedingt in meiner eigenen Musik hört. Dieses Genre macht mich glücklich und ruhig. Ich bin aber nicht nur in der Vergangenheit verhaftet, höre auch viele zeitgemäße Sachen, wie zum Beispiel Midlake, Tame Impala, Andy Shauf oder Jonathan Wilson."

Hinzu kommt noch ein Schuss Pink Floyd zu ihrer "The Dark Side Of The Moon"-Phase sowie ein wenig Air und ein wenig melancholischer, unkitschiger Deutsch-Pop. In ihren Texten widmet sich Lisa mal auf optimistische, mal auf nachdenkliche Weise den Unsicherheiten ihrer Generation, aber auch der Schönheit des Augenblicks und der Natur.

Ihr Debüt "Sehnsucht" erscheint 2017 auf dem Metal-Label Arising Empire und vereint all ihre Einflüsse zu einem verträumten Ganzen. Im selben Jahr singt sie außerdem noch für die Compilation "Unter Meinem Bett 3" mit Sebastian Madsen, der auch ihr Debüt produziert, das Duett "Uhlalala", muss aber auch einen herben Rückschlag erleiden: Ihre Herbst-Tour muss sie nämlich wegen zu wenig verkaufter Tickets absagen.

Für die Tourabsage findet sie jedoch ehrliche Worte: "Als Künstler/in fragt man sich permanent, wo die Lücke ist, in die man gehört. Meine Bookerin Mareike (danke, dass du bis zum Schluss so zuversichtlich warst) und ich haben uns diese Frage dieses Jahr oft gestellt und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass der 'normale' Weg (spielen, egal wo, wann und wie) wahrscheinlich nicht meine Lücke ist."

Statt Trübsal zu blasen, wagt sie einen Neubeginn. Sie entscheidet sich gegen den klassischen Vertrieb und die Vermarktung durch ein Label. Per Crowdfunding versucht sie Anfang 2019, Geld zu sammeln, um alle anstehenden Kosten für Produktion, Veröffentlichung, Vermarktung und Videodrehs für ihr zweites Album zu decken. Mit Erfolg: Das selbst gesteckte Ziel von 7.000 Euro kann sie sogar um 2.000 Euro übertreffen. Erstes Ergebnis bildet im April des selben Jahres der euphorische Titeltrack "Ein Neuer Beginn".

Auch von der Corona-Pandemie lässt sich Lisa Who kreativ nicht ausbremsen. 2020 steuert sie für die Selig-Tribute-Compilation "SELIG Macht Selig" ein Cover von "Ist Es Wichtig" bei. Außerdem gründet sie mit The Shit Records noch ein eigenes Label, auf dem 2021 dann endlich der Zweitling erscheint, für den sie neben Sebastian Madsen noch Tobias Siebert von Klez.e als Produzenten gewinnen kann. Auf dem geht die Berlinerin musikalisch und textlich noch mehr in die Breite als zuvor. An Veränderungen muss man sich also bei ihr gewöhnen.

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