laut.de-Kritik

Erfrischende Alternative zum gängigen R'n'B-Sound.

Review von

Macy Grays dritter Streich "The Trouble With Being Myself" hält den hohen Erwartungen Stand, die sie mit dem mehrfachen Platin-Debut "On How Life Is" und "The Id", bei dem u.a. Rick Rubin und The Roots-Drummer ?uestlove hinter den Reglern standen, geweckt hatte. Die amerikanische Soul-Sängerin gehört ohne Zweifel zu den potentesten und ehrlichsten Singer/Songwriter-Protagonisten der Black Music-Szene.

Bereits der funky, deepe Auftakt-Song, die Single "When I See You", setzt Macys unverwechselbares Organ in Szene, smooth und aufgekratzt zugleich. Pharoahe Monch steuert im Anschluss zur recht straighten Nummer "It Ain't The Money" kantige Raps bei. So können hitverdächtige Stücke eben auch sein: cool und eingängig, ohne gleich zur Massenware zu verkommen.

Beide Stücke dürften nicht die einzigen sein, für die ein Großteil der aktuellen Mainstream-Black Music-Szene zwischen R'n'B und Hip Hop töten würde. Ähnliches gilt für die kraftvolle Ballade "She Ain't Right For You". "Things That Made Me Change" und "Come Together" mit funky Bläsersätzen gehören in dieselbe Kategorie. Blubbernde Bässe machen "She Don't Write Songs About You" dann zu einer entspannten Midtempo-Tanznummer, während das pianobartaugliche "Jesus For A Day" filmreife Streichersätze bietet.

"Happiness" verbreitet noch einmal Hip Hop-Feeling inklusive Akustikgitarre, bevor die schnelle Nummer "Every Now And Then" das Album ausklingen lässt. "The Trouble With Being Myself" überzeugt mit Soul/Jazz-basierten Stücken, hip hop-infiltrierten Rhythmen, umfangreicher Instrumentierung und allerlei elektronischer Spielereien im Hintergrund. Textlich steht Macy zudem mitten im Leben.

Stevie Wonder, Marvin Gaye, Aretha Franklin und Jazz gehören zu den erklärten Roots der Musikerin. Für Old School-Hip Hop und Pop hat Macy genauso viel übrig. Alles zusammen ergibt einen appetitlichen Sound-Cocktail. Die 1999 für den Grammy ("Best New Artist" und "Best Female R'n'B-Vocals") nominierte Musikerin serviert eine noch immer erfrischende Alternative zum gängigen, poporientierten R'n'B-Sound.

Trackliste

  1. 1. When I See You
  2. 2. It Ain't The Money (feat. Pharoahe Monch)
  3. 3. She Ain't Right For You
  4. 4. Things That Made Me Change
  5. 5. Come Together
  6. 6. She Don't Write Songs About You
  7. 7. Jesus For A Day
  8. 8. My Fondest Childhood Memories
  9. 9. Happiness
  10. 10. Speechless
  11. 11. Screamin'
  12. 12. Every Now And Then

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