laut.de-Kritik
Fuck Christmas mit Ektomorf 4Lyn, Tape, Emil Bulls ...
Review von Christine BarthEin Soundtrack, der jedem Metaller, der es am 18. Dezember nicht zum Fuck Christmas nach Hamburg geschafft hat, genau das gibt, was er will. Immer in die Fresse rein. Mit Kult-Bands wie Heaven Shall Born und Ektomorf, bei deren Sound selbst Slayer vor Entzückung mit dem Kopf mitnicken würden, prügelt sich der Sampler weiter in Hardcore-lastigere Gefilden. Hatesphere und Cataract treffen mit ihren Tracks genau ins Schwarze. Sie bilden als Schweizer und Dänen unter den meist deutschstämmigen Bands eher die Ausnahme.
Mit ihrem Postcore-Sound läuten auch Days In Grief die Weihnachtszeit gebührend ein. Mit solcher Power müssen sie sich auch nicht vor ihrer shoutenden Kollegin von Tape verstecken, die in letzter Zeit öfter mal in Video-Clips über deutsche Bildschirme flimmern.
Prolliger kommen Mad Doggin' daher mit einem Song, der sich irgendwo zwischen Slipknot und Machine Head bewegt. "Alone" dampft mit druckvollen Riffs voran und walzt die Vorurteile der Band gegenüber nieder: von Unentschiedenheit zwischen Rock'n'Roll und Rapper-Gepose keine Spur! Black Bomb A steht den Jungs um nichts nach und metzeln mit ihrem eineinhalbminütigen Knaller "Legalize Me" alles nieder. Ganz im Sinne Tom Arayas shouten sie sich sämtliche Organe aus dem Körper.
Wie auf dem Indoor-Festival der Hansestadt als Headliner sollen die populären Emil Bulls wohl auch hier potenzielle Käufer locken. Mit ihrem Nu Metal passen sie nicht ganz zwischen die Underground-Bands der Szene. In diese Schublade gehört auch 4Lyn, die sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht und einige erfolgreiche Clips bei MTV und VIVA abgeliefert haben.
Der Atem ging den Machern dieser Compilation gegen Ende hörbar aus. Melodisch gesungene Refrains erstaunen nach so viel Druck zu Beginn, und One Fine Day erinnert schlicht zu stark an Linkin Park, um richtig zu rocken. Da hätte es den Schmachtfetzen von NME Mine auch nicht mehr gebraucht.
Trotz dieses Druckabfalls am Schluss bekommt man überwiegend Insider-Tips des Hardcore/Metal/Metalcore-Genres auf die Ohren. 21 fette Tracks mit vollen 74 Minuten Gitarrengedresche sind ihr Geld wert.
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