laut.de-Kritik

Blues, Garage-Rock und Folk für die verrauchte Kneipe.

Review von

Marc wer? Zugegebenermaßen ist der Ire Marc O'Reilly auf der großen Musikbühne eigentlich noch ein unbeschriebenes Blatt. Aber der ausgebildete Arzt spielte dieses Jahr bereits auf dem Glastonbury und dem Reeperbahn-Festival, Jamie Cullum outete sich als Fan und lobte sein großes Talent. Mit seinem vielseitigen und abwechslungsreichen Debüt-Album "Morality Mortality" stellt er nun unter Beweis, dass er sein Handwerk auch im Studio beherrscht.

Dr. O'Reilly pendelt auf seinem Erstlings-Werk zwischen fuzzigen Garage-Rock-Parts à la "Black Keys" und ruhigem, emotionalem Folk und Blues. Die soulige, kopflastige Stimme lässt das ein oder andere Mal Vergleiche mit "Bon Iver" aufkommen - dessen neues Album mal ausgenommen.

Besonders gefällt der Spannungsaufbau, der die sanft beginnenden Folk-Songs zu groovigen Garage-Rock-Brettern mutieren lässt – so etwa in den Tracks "Healer", "Generica" und "Simian Times". Der Mann aus Waterford ist zweifelsohne ein virtuoser und lässiger Gitarrist.

Zwar bleiben die Songs für sich stets unvorhersehbar, immer wieder zaubern regelrechte Granaten von Gitarren-Riffs und Solos, die aus dem Nichts auftauchen, dem Hörer ein Lächeln ins Gesicht. Rock n'Roll, Baby! Im Gesamtkontext betrachtet wiederholt sich dieses Schema aber leider etwas oft. Ausnahmen stellen das eher hymnenhaft daher kommende "Of Nothing", die Balladen "Steal Love", "Three & One" und "Cochain" mit bluesiger Piano-Begleitung dar.

Alles in allem ein schönes, abwechslungsreiches Album. Und auch live sind die neuen Songs sicherlich wieder eine dufte Hausnummer.

Trackliste

  1. 1. Compromise
  2. 2. Of Nothing
  3. 3. Blinded By
  4. 4. Graceland
  5. 5. Steal Love
  6. 6. Cochain
  7. 7. Healer
  8. 8. Do They Know
  9. 9. Generica
  10. 10. Simian Times
  11. 11. Three & One
  12. 12. Secret

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