laut.de-Biographie
Marion Raven
Mit 30 auf 25 Jahre Bühnenerfahrung zurückblicken können nur die wenigsten Popstars. Als Marion Elise Ravn (geboren 1984) 2014 ihr drittes reguläres Studioalbum "Scandal" veröffentlicht, feiert sie aber tatsächlich dieses Jubiläum, das sonst vor allem ehemaligen Disney Club-Moderatoren vorbehalten ist.
Mit fünf steht das Mädchen aus dem norwegischen Lørenskog erstmals auf der Bühne – mit dem örtlichen Kirchenchor. Mit acht kommt zu den Gospelerfahrungen Klavier- und Ballettunterricht hinzu. 1993 spielt Marion in einem Musical vor Publikum. Später schreibt sie ihr erstes eigenes Kinder-Musical "Vettene Vinner". Mit zehn folgen weitere Schauspiel-Auftritte, etwa in einer "Der Zauberer von Oz"-Vorführung.
Irgendwie klar also, dass die Norwegerin als Teenager weiter das Scheinwerferlicht sucht. Als Marion Raven, mit einer leichten Abwandlung ihres Geburtsnamens, stellt sie zwischen 1999 und 2002 eine Hälfte des Popduos M2M mit Marit Larsen. Nach drei überaus erfolgreichen Langspielern (unter anderem werden sie auf dem Soundtrack des Pokémon-Films gefeaturet) steigt Ravn aus der Asche von M2M die Karriereleiter empor.
Atlantic Records bietet ihr sofort einen Vertrag an, woraufhin sie 2005 "Here I Am" veröffentlicht. Das Solodebüt protokolliert einen unüberhörbaren Stilwandel: Marion Raven tauscht den zuckrigen M2M-Teenpop gegen gitarrenlastigen Poprock ein. Nicht zufällig geschieht dieser Umschwung zu einer Zeit, als die Emorocker Evanescence Platin-Auszeichnungen sammeln.
Nicht nur in Lateinamerika und Skandinavien fährt die Songwriterin mit Einflüssen von Joan Jett bis Avril Lavigne damit Riesenerfolge ein, wie eine ausgiebige Tournee durch Japan und Südostasien beweist. Nur Atlantic scheint trotz der Gewinne nicht restlos überzeugt. 2006 trennen sich die Wege, das Grunge-lastige Album "Nevermore" wird eingestampft. Die Künstlerin tut sich mit einem Indielabel zusammen und nimmt ein Duett mit Rock-Oper-Superstar Meat Loaf auf. "It's All Coming Back To Me" erreicht Platz eins in Norwegen und die Top Ten in Deutschland und Großbritannien.
Der rockigen Schiene bleibt sie mit Kooperationen mit Nikki Sixx sowie als Toursupport für Pink zunächst treu. Kein Wunder, erhält sie doch 2006 eine Nominierung als "Best Norwegian Act" bei den MTV Europe Music Awards. 2008 taucht Raven auch in einem Mötley Crue-Video auf.
Nach diversen Juryjobs in Talentshows wie "The X Factor" und "Norwegian Idol" sowie Auftritten im Reality-TV widmet sie sich in den 2010ern wieder verstärkt der eigenen, jetzt wieder poppigeren Musik.
In Oslo verschafft sich Marion Raven endlich den Freiraum, den sie braucht, um unbeschwert an neuen Songideen zu arbeiten: "Ich hatte mich eine Weile lang zu viel mit Business-Aspekten der Musik beschäftigt", erklärt die Sängerin.
Ihr neuer Sound stellt sich als eine wohltuend organische Spielart des Pop heraus, die vor allem das Songwriting der 60er und 70er Jahre zelebriert.
Im August 2014 lässt Marion Raven ihre Anhängerschaft an ihrem neuen musikalischen Ich teilhaben und veröffentlicht "Songs From A Blackbird": "Ich habe endlich zu mir selbst gefunden. Für einen Menschen, insbesondere einen Künstler, gibt es nichts Wertvolleres."
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