Porträt

laut.de-Biographie

Massendefekt

Als deutsche Punkrockband gerät man schnell zwischen politische Fronten. Im Leben der vier Massendefekt-Mitglieder Sebastian Beyer, Mike Duda, Alexander Wolfart und Claus Pütz spielt Politik jedoch keine große Rolle: "Die Grauzone mit rechten Bands ist groß, da wollen wir auf keinen Fall hin. Ganz ehrlich, Linksextreme sind auch nicht das Geilste. Wir sind eine unpolitische Band, wissen aber, wo wir uns abgrenzen müssen", sagt Sänger Sebastian Beyer.

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Meerbusch im Jahr 2001: Fünf talentierte Hobbymusiker gründen eine Band. Der Name: Massendefekt. Das Ziel: Spaß haben. Sascha Utecht (Drums), Sebastian Beyer (Gitarre), Christian Olejnik (Gesang), Claus Pütz (Gitarre) und Mike Duda (Bass) wollen zu Beginn einfach nur mal gucken, wohin eine Band-Reise führen kann. Nicht einmal zwölf Monate später steht fest: Das könnte was werden.

Nach zahlreichen gefeierten Konzerten und permanent eingestreutem Szenenapplaus von Hosen-Drummer Wolfgang Rohde, stehen die Rheinländer Ende 2002 vor der Veröffentlichung ihres Debütalbums "Nur Für Euch". Mit zackigem Punkrock, der an die Anfangszeit der Toten Hosen erinnert, sorgen Massendefekt für reichlich Aufsehen im Untergrund.

Vier Jahre später stehen mit "Träum Weiter" und "Land In Sicht" zwei weitere Alben zu Buche. Auch Live hat sich einiges getan. Während die Abstände zwischen den Konzerten immer kleiner werden, werden die Hallen immer größer: "Mit der Veröffentlichung von "Land In Sicht" haben wir das erste Mal so etwas wie Druck verspürt. Plötzlich war da eine Erwartungshaltung, die wir vorher nicht kannten. Während dieser Zeit haben wir als Band viel dazugelernt", erinnert sich Gitarrist Sebastian Beyer.

Für Drummer Sascha Utecht endet die Reise im Jahr 2006. Er verlässt die Band und wird durch Alexander Wolfart ersetzt. Kurz darauf nimmt sich das Quintett die erste Auszeit.

Im April 2009 meldet sich die Band mit der Veröffentlichung der EP "Kung Fu Charlie" zurück. Fünf Monate später hält die Gefolgschaft erneut den Atem an. Der Grund: Der Ausstieg von Sänger Christian Olejnik: "Das war natürlich ein Schock für alle Beteiligten. Wir wollten aber unbedingt weitermachen. Ein neuer Sänger kam für uns nicht in Frage, also übernahmen Claus und ich erst einmal den Gesang", sagt Sebastian Beyer.

Für die Aufnahmen zum "Land In Sicht"-Nachfolger "Tangodiesel" entschließt sich die Band dazu, Sebastian Beyer das alleinige Mikrofon-Sorgerecht zu übertragen. Auch als Vierer überzeugen Massendefekt Fans und Kritiker gleichermaßen.

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Weitere zwei Jahre später stehen die Punkrocker aus Meerbusch kurz vor dem Sprung nach ganz oben. Nach drei veröffentlichten Alben und unzähligen Live-Shows mit Bands wie Millencolin, Turbonegro, Seeed, Christina Stürmer, Revolverheld, Tomte, Die Happy, Donots, Extrabreit, Die Toten Hosen, Silbermond, Dritte Wahl und den Broilers, bringen Massendefekt im Februar 2014 ihren vierten Studio-Streich an den Start ("Zwischen Gleich Und Anders"): "Im Grunde hat sich bei uns nicht viel verändert. Wir stehen immer noch mitten im Leben, pendeln gerne zwischen hart und zart hin und her und freuen uns auf jeden neuen Tag unter dem Band-Banner. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern."

Die Erfolgskurve weist kontinuierlich nach oben. Dem Release des 2016 veröffentlichten Albums "Echos" schließt sich eine nahezu komplett ausverkaufte Tournee an und plötzlich steht die Band gar im Vorprogramm von AC/DC.

Auch in kleinem Rahmen weiß die Band aber nach wie vor zu überzeugen. So veranstaltet sie 2016 erstmals eine Band-Cruise auf dem Rhein und lädt ihre Fans ein, mit ihnen über den Fluss zu schippern. Das funktioniert so gut, dass sie das Konzept des Schiffskonzerts auch für die Releaseparty zum Folgealbum "Pazifik" beibehält. So beginnt 2018 standesgemäß, doch das größte Happening der Bandgeschichte steht erst am Ende des Jahres an: Massendefekt treten als Headliner in der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle an und sind damit endgültig in der ersten Riege des Deutschpunk angekommen.

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Massendefekt - Echos: Album-Cover
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2016 Echos

Kritik von Kai Butterweck

Punk'n'Roll, der sich nach großen Festival-Bühnen sehnt. (0 Kommentare)

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