Porträt

laut.de-Biographie

Mr. Confuse

Auch, wenn Jan Delay den hannoveranischen Rock'n'Roll zu schmähen pflegt: Die Stadt bietet durchaus fruchtbaren Boden für musikalische Gewächse. So lebt und wirkt Mr. Confuse in der Stadt an der Leine und beschert der Welt 2005 eine Funk-triefende Neuauflage von Afrika Bambaataas "Planet Rock", die sich so mancher für das Original vorgaukeln lässt.

Mr. Confuse - Feel The Fire Aktuelles Album
Mr. Confuse Feel The Fire
Glanz und Gloria statt Blut, Schweiß und Tränen.

Hip Hop und Rap sorgen in den ausgehenden 80er Jahren für die musikalische Sozialisation einer ganzen Teenagergeneration. Seit 1993 ist der Mann, der sich später den Bühnennamen Mr. Confuse zulegen soll, ebenfalls dem Vinyl-Virus verfallen.

Die Plattensammlung wächst. Da man mit den zusammengestöberten Schätzen irgendwann auch ein Publikum beeindrucken möchte, bildet der Schritt hinter die Plattenteller den einzig logischen. Mr. Confuse sammelt mehrere Jahre lang Erfahrung als DJ und Partyveranstalter. Das musikalische Spektrum erfährt in dieser Zeit massive Ausweitungen.

Neben Hip Hop interessieren inzwischen auch dessen Wurzeln in Soul, Funk, Jazz, Afro, Latin und Blues. Ende der 90er Jahre stellt sich darüber hinaus ein Interesse an elektronischer Musik ein: Downbeat, Trip Hop, Breakbeat, Nu Jazz und Drum'n'Bass findet den Weg in die Confuse'schen Plattenkisten.

Mit wachsendem Horizont juckt es mehr und mehr in den Fingern: Mr. Confuse bastelt an eigenen Produktionen. Beim Auflegen in einem örtlichen Club gerät Mr. Confuse an Info und Kova, zwei seit Kindertagen miteinander befreudete Kollegen. Zu dritt heben sie das Produzententeam Breakout aus der Taufe.

Bei Oliver von Felberts Label Melting Pot Music findet sich das passende Obdach. Gleich mit der ersten offiziellen Veröffentlichung landet das Trio einen Treffer. Die Idee, aus Afrika Bambaataas bahnbrechender Nummer "Planet Rock" einen Funk-Tune zu machen, schlägt wie eine Bombe ein.

In nur sechs Wochen wandern 3000 Vinyl-Einheiten der neuen "Planet Rock"-Fassung über diverse Ladentheken. Radio-DJs wie Gilles Peterson und DJ Day unter den Fans verschaffen der Nummer via Airplay zusätzliche Popularität. Lob von Bambaataa höchstselbst, der ebenfalls nach einer Kopie fragt, setzt dem Ganzen die Krone auf.

Der 7" folgt eine Maxi-Version, die zudem mit einer angejazzten Fassung samt Streichern und Flöten sowie der nächsten eigenen Nummer "Planet Funk" aufwartet. Daneben betätigen sich Breakout fleißig als Plattenaufleger: Von Bossa Nova, Boogaloo und Brazilectro bis hin zu aktuellen Rap-Tracks wird kaum ein Genre ausgelassen.

Im Frühjahr 2007 trennen sich die Wege allerdings wieder: Die Single "Lyve Wire / Funky Goofball" bildet das letzte Lebenszeichen des Projekts Breakout. An der Umtriebigkeit Mr. Confuse' ändert das jedoch nichts: Er bleibt ein gefragter Produzent, stellt mehrere Mix-CDs mit unterschiedlichen musikalischen Schwerpunkten zusammen und liefert Beiträge zu diversen Samplern.

Zwischen 2006 und 2008 arbeitet er darüber hinaus an einem ersten eigenen Album in voller Länge. Am Ende verwurstet er mehr als 10.000 Samples. "Um dieses Album fertig zu stellen, bedurfte es Schweiß und Tränen." Der Titel seines Debüts überschreibt dafür aber auch Mr. Confuses komplettes Schaffen: "Feel The Fire"!

Alben

Surftipps

  • Mr. Confuse bei MySpace

    Künstlerprofil samt Infos und Kostproben.

    http://www.myspace.com/mrconfuse
  • Légère Recordings

    Informative Label-Homepage.

    http://www.legere-recordings.com
  • Breakout

    Das Projekt ist Geschichte, hat aber nichts von seinem Reiz verloren.

    http://www.breakout-music.com

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