laut.de-Kritik
Zwischen 2000er Pop und dem aggressiven alten Eminem.
Review von Leah-Lou BlankMit "Perception" veröffentlicht Nathan Feuerstein, bekannt als NF, sein drittes Studioalbum. Das Intro begrüßt uns mit einem von Nathans Simme und Klavier-Melodien dominierten Song. NF spricht über seine alten Ängste und beschreibt die Veränderungen, die er erkämpft hat, um die Ängste zu besiegen. Am Ende erkennt Nate, dass Ängste die Wurzeln seiner meisten Probleme sind und er sie nicht vollständig zerstören kann.
"Outcast" gehört zu den vielen dunkleren und negativeren Songs auf "Perceptions". NF stellt sich hier als Außenseiter dar, der nicht ins Rap-Business passen möchte. Das rappt er doubletime unter einem weiteren Piano-Loop ein. In der Hook holt er kurz Luft und steht sich ein "I'll just be the outcast".
"10 Feet down" mit Ruelle, dem einzigen Feature, thematisiert Feuersteins Leben, nachdem es an Popularität gewonnen hat. Er erzählt von der Erfahrung mit Leuten aus der Musikindustrie, die so sehr an die Spitze kommen wollen, dass sie vergessen, was sie ursprünglich angetrieben hat. Allerdings stören der melodramatische 2000er-Beat und die quietschige Hook von Ruelle den Storyteller. Der ruhige 2000er Sound zieht sich durch mehrere Songs in "Perception". Selbst der Hit "Let You Down" basiert auf Wehleidigkeit und erinnert stark an Nathans Vorbild Eminem.
"Green Lights" ist der erste Trap-Beat auf diesem Album, und der erste Song, der gute Laune macht. NF flowt wütend auf dem dunklen Beat und stellt klar "all I spit is real Life". "Destiny" fällt auch etwas aus der Reihe und beginnt mit einem epischem Hall und führt schnell ins Wütende bis Arrogante. Man merkt, dass NF voll im Flow ist und den Shit fühlt. Ähnlich wie bei "Know" könnte man bei dem Song denken, NF sei Battlerapper: Er spittet wütend und klingt, als würde er nichts besser können und nichts mehr lieben. Feuerstein ist auf "Know" mehr als hungrig.
Doch schon in "If You Want Love", "Lie" und "You're Special" stürzt er sich wieder in Schmerz und Zweifel begleitet vom Klavier. Das nachdenkliche Outro erinnert erneut deutlich an Eminem. NF schreibt über die Geschichte seiner Reise an die Spitze des Rap-Games, seine Motivation, Musik zu machen, und auch die Gefühle, die er durch den Schmerz in seinem Leben erfahren hat. Insgesamt ist "Perception" etwas zu belastet von wehleidigen 2000er-Pop Einflüssen und Hooks, ansonsten glänzt Nathan Feuerstein textlich, technisch und stilistisch.
4 Kommentare mit einer Antwort
Wow was eine hingerotzte Reviw zu einem wirklich starken Album. Schade, wenn man sich das genauer anhören würde, würde man merken, dass das Album mehr als 3 Sterne verdient hat. Aber was erwartet man von laut.de......
ist leider so
Schhönes Album, dass sich nochmal von dem Standard Trap abgrenzt, der aktuell angesagt ist. Tolle Beats, starke Doubletimes und Parts, die nach vorne gehen. Vor Allem das Intro und das Outro zeigen, was Nathan alles drauf hat. Enttäuschende Review von einem wirklich guten Album.
Nochmal eine Steigerung zu Mansion und Therapy Session. 4,5/5
Habe mehr erwartet von der Kritik. Leah, das kannst du besser:/