Auf ihrer neuen Single "Seeing Red" geht die Band wieder härter zu Werke als zuletzt. Denn sie ist wütend - auf einen Teil ihrer eigenen Fans.
Brighton (dr) - Auch in den härteren musikalischen Gefilden werden Fanerwartungen manchmal nicht erfüllt. Mitunter genügt bereits cleaner Gesang anstelle von Growls, um Hörerinnen und Hörer zu verärgern. An jenen Teil der (ehemaligen?) Architects-Fans richtet Sänger Sam Carter in der gestern veröffentlichten Single "Seeing Red" folgende Message: "Time hasn't frozen / Why do you want me to scream?" Er hegt einen Verdacht: "Are you a junkie punk medicating for free?"
Damit nicht genug der Hörerbeschimpfung: "You dummies only live on the internet" und die sarkastische Line "We're like one big family / Gee, thanks so much for the death threat!" zeigen, dass es um die Beziehung zwischen der Band und einem Teil ihrer Hörerinnen und Hörer schon einmal besser bestellt war. Auch einen Chor toxischer Fans fährt die Band im neuen Song auf: "We'll be the best of enemies!", flötet dieser.
"Are you happy now?", fragt die Band im Rahmen ihrer Singleveröffentlichung auf YouTube. Die Fans bejahen die Frage massenhaft. Angesichts der Tatsache, dass einige Hörerinnen und Hörer die wieder härtere Gangart und die zurückgekehrte Wut als Grund für ihre Freude anführen, stellt sich die Frage, ob wirklich jeder auf die Lyrics des Songs geachtet hat.
Ihre winterliche Europatour im kommenden Jahr wird die Metalcore-Band auch nach Münster führen. Das Konzert in der Halle Münsterland am 27. Januar ist jedoch bereits ausverkauft. Für die Gigs außerhalb Deutschlands gibt es hingegen noch Tickets.
24.01.2024: Paris, Zénith
25.01.2024: Antwerpen, Lotto Arena
26.01.2024: Amsterdam, AFAS Live
27.01.2024: Münster, Halle Münsterland
29.01.2024: Frederiksberg, Forum Black Box
30.01.2024: Oslo, Oslo Spektrum
31.01.2024: Stockholm, Annexet
03.02.2024: Łódź, Atlas Arena
04.02.2024: Prag, Forum Karlin
06.02.2024: Mailand, Alcatraz
07.02.2024: Dübendorf, The Hall
Wer die Tour verpasst, bekommt jedoch weitere Möglichkeiten, die Band zu sehen: Am 24. Mai supporten die Architects im Münchner Olympiastadion Metallica auf deren "M72 World Tour". Das With Full Force Festival in Gräfenhainichen beehrt die Band am 22. Juni.
2 Kommentare mit 5 Antworten
"Mimimi, niemand will unseren Emo-Pop hören"
Tjoa ne, ist wohl so
War auch mein Gedanke. Wenn man seinen ureigenen Sound von heute auf morgen für ne schlaffe Linkin Park Imitation wegwirft, darf man sich auch nicht wundern.
Ahh, weil man seinen Stil ändert, muss man sich also von irgendwelchen Internetlarrys beleidigen lassen. Komisches Weltbild, aber Verrohung und Verdummung sind eben en vogue.
Ok, das war etwas unglücklich formuliert, ich versuchs mal differenzierter. Natürlich ist das keine Entschuldigung, jemanden im Internet zu beleidigen. Aber solche Songs kommen meistens so wie hier unsouverän, narzisstisch und dünnhäutig rüber. Wirkt dann in seiner Polemik immer so, als würde man jede man jegliche Kritik mit den völlig übers Ziel hinaus schießenden Trotteln in einen Topf werfen (siehe auch: Eminem auf Kamikaze, zahllose Taylor Swift Singles).
Und dass Architects diesen Stilwechsel aufgrund von künstlerischen Ambitionen vollzogen haben, glauben die doch selbst nicht.
Vor allem letzteres ist es, was die Reaktionen vieler Alt-Fans auch vollkommen verständlich macht. Es ist einfach so dermaßen offensichtlich, dass das nicht die Mucke ist, die sie machen wollen, sondern die, mit der sie maximalen kommerziellen Erfolg haben können. Denke es ist da auch kein Zufall, dass Josh Middleton im Mai keinen Bock mehr hatte und sich seitdem auf Sylosis konzentriert.
Gut, dass die ganzen Alt-Fans auch nicht von der Musik leben müssen. Ist natürlich schade, wenn die Lieblingsband sich ändert, aber Änderung ist ja nicht automatisch schlecht. Und am Ende vom Tag muss irgendwie das Brot auf den Tisch kommen.
Track ballert jedenfalls gut.
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