Eine starke Message, musikalisch aber unterirdisch: "Der Hate juckt mich NULL".

Konstanz (jah) - Ihr habt noch nie von Twenty4Tim gehört? Keine Sorge, ihr habt erst mal nichts verpasst. Der schrille, bunte TikToker macht Kurzvideos, die ungefähr dem Unterhaltungswert eines Waschlappens entsprechen. Als würde das nicht reichen, hat er nun ähnlich wie schon Lisa & Lena 2017 mit "Not My Fault" den unter Influencern beliebten Fehler begangen, auch Musik zu veröffentlichen.

"Bling Bling" heißt der Debütsong, der am 1. April erschienen ist – leider wars kein Aprilscherz. Da bei derlei Projekten manchmal aber doch Überraschendes herauskommt, halten wir uns mal brav an seine Aufforderung unter dem Video: "Erst schauen, dann urteilen."

Fazit: Wow, das war gar nicht mal so gut. Nicht falsch verstehen: Den Standpunkt, den der Junge rüberbringt, finde ich absolut unterstützenswert. Er steht offen zu seiner Bisexualität, setzt sich für Toleranz ein und zieht einfach sein Ding durch. Auf Instagram schreibt er zum Song: "Der Hate juckt mich NULL, weil ich weiß, dass ich toll bin. Was mich aber juckt: Lasst zwischen all dem Müll bitte nicht untergehen, dass ich ein heftiges Zeichen für DIVERSITY mit meinem Musikvideo setzen will."

Ey, Tim, bin ich voll bei dir. Wirklich, super Message. Aber der Sound ist nun mal leider unterirdisch. Ein völlig belangloser Hip Hop-Beat, eine 08/15-Melodie und die Gesangsleistung fasst Tims Mutter auf Instagram passend zusammen:

Das Video strotzt vor Internet-Stars wie Katja Krasavice, Micaela Schäfer oder Heiko Lochmann und macht viel "Bling Bling". Joa, so isser halt. Auf Desiree Nick hätte ich aber wirklich gern verzichtet. 5,3 Millionen Mal wurde der Track bereits geklickt und steht damit aktuell auf Platz eins der YouTube-Trends. Sehr zu empfehlen ist die Kommentar-Session unter dem Video. Mein Highlight: "Danke Tim, mein Opa war 50 Jahre im Rollstuhl und konnte endlich aufstehen, nur um diese Musik auszumachen."

Weiterlesen

laut.de-Porträt Katja Krasavice

Neben Youtube, Rap und Sexbildern ist Katja Krasavice vor allen Dingen eines: Geschäftsfrau. 2018 präsentiert die geborene Tschechin ihre ersten Videos.

laut.de-Porträt Twenty4tim

"Du musst dein eigenes Ding machen." Das ist das Motto von Twenty4tim, der eigentlich Tim Kampmann heißt. Und das kommt anscheinend gut an, denn Tim …

7 Kommentare mit 2 Antworten

  • Vor 2 Jahren

    Wurde ich in der Klasse mit beschallt. Musik für infantile Idioten.

  • Vor 2 Jahren

    Massage von mir aus generell gut aber halt so widerlich umgesetzt. Das Video ist echt grausam anzuschauen ( wo sind die angeblichen 190000 Euro hingeflossen?) udn ich werde das Gefühl ned los der liebe Tim ist nicht wirklich Bi, genauso wie seine BFF Katja. Es wirkt stark nach Marketing: bi ist gerade in und wir haben ja auch noch keinen deutschen Lil Nas X, also lass mal n Produkt zusammenstampfen. Ergebnis : Twenty4Tim.

    Und dann immer dieses rumgeprotze. Schau meine Uhr, schau meine Klamotten. Ich bin so geil weil reich.
    Ala goldene Nägel bling bling in tha Scheinwerfer light, meine bussy ist so tight.

    Textlich also auch ganz schwach. Dieter Bohlen wird immer noch angefeindet weil er your my heart your my soul in 5 min beim scheißen aufn Klopapier gekritzelt hat. Aber ehrlich mal, your my heart your my soul ist lyrisch ne Glanzleistung dagegen. Und Dieter hat den Rotz wenigstens alleine fabriziert, für den Tim Song mal wieder 3 Songwriter, für diesen Rotz? Drei Leute? Uff...

    Die musikalische Untermalung muss denke ich nicht weiter kommentiert werden.

  • Vor 2 Jahren

    Wenn man drei Songwriter benötigt, um sowas zu verbrechen, sollte man sich möglicherweise überlegen, ob Musik wirklich die richtige Richtung für einen ist.

  • Vor 2 Jahren

    Ich habe die Hoffnung, dass durch solche Produkte auch noch den letzten Awareness-Group-Linken klar wird, dass sie ohne so miefig-unfunkige Sachen wie der Abschaffung der kapitalistischen Strukturen ihre Identitätspolitk im genderneutralen Klo runterspülen können.

  • Vor 2 Jahren

    Es gibt einen Unterschied zwischen "Popularität nutzen um für mehr Akzeptanz und Diversity in der Gesellschaft beizutragen" und " aktuell vieldiskutiertes Thema Akzeptanz und Diversität aus finanziellen Interessen bis ins letzte Ausbeuten". Traurig ist nur, das retrospektiv wohl so jämmerliche Gestalten stellvertretend für eine Bewegung stehen werden deren "normalsterbliche"Mitglieder sich für sowas wohl selbst in Grund und Boden schämen. Schade, das die Werbung in Form von Kunst oder klassischen Commercials immer mehr zu einer Freak-Show verkommt die den ursprünglichen Gedanken hinter "Diversität" total missbraucht und unterwandert.

  • Vor 2 Jahren

    "Ihr habt noch nie von Twenty4Tim gehört? Keine Sorge, ihr habt erst mal nichts verpasst."

    Das sollte euch in etwa den Wert dieser Berichterstattung klar machen. Lappen. :rolleyes: