Vor dem gestrigen Konzert von Bush in Konstanz kam es zu einem kleinen Grenzzwischenfall.
Konstanz (alc) - Die Sonne stand hoch am Himmel, nur vereinzelt störten Wölkchen das Blau. Im Backstage-Bereich des Zeltfestivals in der Bodenseestadt lümmelten sich Gavin Rosdale und Konsorten wahlweise in der Hitze, oder zogen es vor, sich ins etwas Schatten spendenden Zelt zurück zu ziehen. Der Bolzplatz war aber in erreichbarer Nähe, nur ein kleiner Zaun trennte die Fußballkünstler von Bush inklusive Crew davon, ihrem Spieltrieb auf einem frisch gemähtem Feld freien Lauf zu lassen.
Vielleicht hätte aber jemand den Ahnungslosen mitteilen sollen, das eben jener kleiner Zaun die befestigte Grenze zum neutralen Nicht-EU-Mitgliedsstaat Schweiz darstellt. Unwissend sprangen die Bandmitglieder mit ihrer Crew über das kleine Hindernis, nur um kurz darauf von einer zu allem entschlossenen Grenzpolizei der Eidgenossen umstellt zu werden. Ohne es zu wissen, was sie da gerade angestellt haben, kam es zu großer Verwirrung bei allen Beteiligten. Das anberaumte Konzert am selben Abend schien in Gefahr zu sein, denn Jailhouse Rock stand bislang nicht auf dem Programm. Als sich aber heraus stellte, dass hier nur naiv-ballkickende Engländer am Werke waren, wurden sie kurzerhand wieder zurück über die Grenze komplimentiert.
Rosdale selbst bekam von dem ganzen Schlamassel erst verspätet etwas mit, denn aufgrund einer Fußverletzung konnte er nicht am geselligen Treiben auf Schweizer Gebiet teil nehmen. Das Tohuwabohu um die Verletzung des eidgenössischen Hoheitsgebietes ging dann während des Konzertes, das dann glücklicherweise ohne Komplikationen statt finden konnte, noch weiter. Rosdale nahm auf der Bühne zum Vorfall Stellung und meinte, dass die Polizei in Deutschland ja wohl "fucking crazy" sei.
Uns auf jeden Fall hat das Bild mit orientierungslosen, fußballspielenden Engländern prima gefallen, nicht zuletzt weil es so gut zur Vorstellung, die Beckham und co. bei der WM abgeliefert haben, passte.
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