Die vierte Mottoshow von "Deutschland sucht den Superstar" stand am Samstag unter dem Titel "Sexy Songs". Knapp drei Stunden nach Beginn einer durchwegs öden Sendung stand fest: Holger Göpfert, Captain Entertainment und Gigant am Piano, ist ausgeschieden.

Köln (dani) - Selbst für erklärte Fans des Casting-Zirkus hielt die vierte Motto-Show am Samstag keinerlei Höhepunkte bereit. Mit einem Wort sterbenslangweilig geriet, was das verbliebene Kandidatenhäufchen unter der Überschrift "Sexy Songs" zum Besten gab. Moderator Marco Schreyl, sonst zuweilen durchaus für einen Lacher gut, rettete diesmal auch nichts - und die Kommentare der Jury legen den Verdacht nahe, dass über die Kopfhörer ein komplett anderes Programm abgespielt wird als das, was dem Zuschauer zugemutet wurde.

Nicht nur die ohnehin völlig von eigener Meinung befreite Nina Eichinger lobte Benny Kiekhäbens Käfigshow, von der einzig der unsägliche Leopardenmustermantel im Gedächtnis blieb. Er habe mit seiner Version von "Don't Cha" die Pussycat Dolls "in Grund und Boden gebohnert", befand Volker Neumüller. Nun, das muss mir entgangen sein. Ich war wohl noch nicht ganz wach.

Daran änderte sich im Verlauf nichts. Vanessa Neigerts fehlendes Gesangstalent wurde erst richtig offenbar, als sie sich von ihrer Domäne, dem deutschen Schlager, entfernte. Baccaras "Yes Sir, I Can Boogie" sollte laut Bohlen "besser als das Original" geraten sein. Bidde? Bei aller Sympathie für die kleine Fränkin und ihr großartig gewähltes Plüschpuschel-Outfit: In meinen Ohren tönte das mehr als schief.

Holger Göpfert hat den Blues

Auch Holger Göpfert liegen - das lehrte die Vergangenheit bereits - die ruhigen Nummern weniger. Ohne Abrock-Potenzial zeigte Captain Entertainment bei "Still Got The Blues" - egal ob aus der Feder Gary Moores oder einer obskuren Krautrock-Band - doch merkliche Unsicherheiten. Am Ende reichte es für ihn nicht. Holger schied mit einem lakonischen "Das Leben geht weiter" aus dem Wettbewerb aus.

Ein Abend ohne jede Überraschung

Der Rest bot keinerlei Überraschungen. Sarah Kreuz stimmgewaltig wie immer, Annemarie Eilfeld superbillig, Dominik Büchele unaufgeregt und sympathisch bodenständig, jedoch völlig am Thema "Sexy Songs" vorbei - das kennt man alles bereits. Neu war mir in diesem Zusammenhang nur, dass Annemaries Titel "Lady Marmalade" von Christina Aguilera stammen soll. Man lernt ja nie aus. Ihre Darbietung in vollem Nuttenornat reizte Neumüller immerhin zu dem einzigen Jury-Kommentar des Abends, den ich unterschreiben würde: Er kreidete der Blondine mit vollem Recht an, sie fechte den Wettkampf nicht auf der Bühne, sondern in der Bild-Zeitung aus.

Fader Quickie statt "Sexual Healing"

Daniel Schuhmacher bescherte mir das eigentliche Ärgernis des Abends: Zauberhaft gesungen, seine Interpretation des Evergreens von Marvin Gaye. Statt "Sexual Healing" setzte es trotzdem nur einen Quickie mit schalem Nachgeschmack. Atemloses einer viel zu schnellen Band Hinterherhasten ist eben wenig verführerisch.

Einschlafhilfe Entscheidungs-Show

Die wie immer endlos in die Länge gezogene "Entscheidungs-Show" überlebte ich nur mit viel gutem Willen und tatkräftiger Unterstützung halbwegs im Wachzustand. Meine Nerven, was einem da als Spannung verkauft werden soll, erkennt auch noch der komatöseste Zuschauer als Zeitschinden für noch eine und noch eine Werbepause.

Statt diesen Teil der Sendung quälend aufzublähen, hätte man besser die schöne Sitte beibehalten, am Ende noch einmal die guten Momente des ausscheidenden Kandidaten Revue passieren zu lassen. Gerne hätte ich Holger Göpferts "Great Pretender" noch einmal gesehen. Aber, nein: Für ihn reichte es am Schluss lediglich für ein "Holger ist raus. Bis nächste Woche." Fertig, abputzen, und tschüss. Nein, das hat keinen Stil.

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53 Kommentare

  • Vor 14 Jahren

    Vermutlich die langweiligste Mottoshow aller Zeiten und so unsexy wie nur möglich.

  • Vor 14 Jahren

    das tut sich doch alles keiner freiwillig an...

  • Vor 14 Jahren

    Mein Fazit über die 4. Mottoshow:
    Dominik Büchele – Langweilig. Er hat irgendwie nichts Eigenständiges.
    Annemarie Eilfeld – Porno! Hat mir gefallen. Die hat das Prinzip verstanden. Aber Christina Aguilera war's jetzt nicht (stimmlich). Übrigens: Lady Marmlade in der Coverversion kommt von Christina Aguilera, Lil’ Kim, Mýa & Pink.
    Holger Göpfert – War jetzt nicht sein schlechtester Auftritt.
    Benny Kieckhäben – Als großer PCD-Fan bin ich bei diesen Songs immer sehr kritisch. Mittelmäßig gesungen. Nicole ist eben halt nun mal die Geilste. Naja, ich hoffe, dass ich diese Bilder mit dem Käfig schnell wieder aus meinem Kopf bekomme.
    Sarah Kreuz – Ich kannte den Song nicht.
    Vanessa Neigert – Für das, dass es ihr erster englischsprachiger Titel war, nicht so schlecht.
    Daniel Schuhmacher – Marvin Gaye kann's zwar besser, leichte Rhythmusprobleme, aber immer noch besser als Sarah Connor (eine scheußliche Coverversion).

    Fazit:
    Ich will nie, nie wieder hören, dass Dieter Bohlen ein Sexpapst ist. Aber Marco Schreyl fand ich dann klasse, als er fragte: „Tut das weh?“. Tja, der Dieter muss es ja wissen.