Das Herunterladen von Songs bei Napster soll künftig fünf Dollar pro Monat kosten, mit dem Geld sollen die Urheberrechte bezahlt werden. Trotz dieser Pläne drängt die Plattenindustrie auf eine Verurteilung zu Schadensersatz.

Konstanz (kh) - Der von Bertelsmann eingesetzte neue Napster-Chef, Konrad Hilbers, erklärte gestern in einem Stern-Interview das neue Geschäftsmodell des Online-Dienstes. Danach sollen die Napster-Kunden fünf Dollar im Monat zahlen und können dafür Musik-Files herunterladen, auch können sie wie bisher anderen Musikfans ihre CDs online zur Verfügung stellen. Von den fünf Dollar Mitgliedsbeitrag sollen die Urheberrechte der Musiker bezahlt werden. Bertelsmann ist der Meinung, dass es sich schon lohnen könnte, für wenige Hundert Nutzer ein gutes Angebot bereit zu stellen.

Der Haken an der Sache ist der Wechsel von MP3-Files zu NAP-Dateien. Dieser Dateityp kann nicht archiviert und auf MP3-Playern abgespielt werden. Es bleibt abzuwarten, ob die Internet-Gemeinde die neuen Konditionen des Bezahl-Napster annimmt und nicht lieber bei Guerilla-Tauschbörsen, wie zum Beispiel Morpheus, ihre MP3-Files kostenlos herunterlädt.

Trotz der neuen Pläne von Napster und weiteren großen Plattenfirmen (Sony, Time Warner, Vivendi Universal, Emi), die auf eigenen Plattformen gegen Bezahlung Musik anbieten wollen, drängt der Verband der US-Plattenindustrie auf eine schnelle Verurteilung von Napster. Ziel ist es, Schadensersatzforderungen wegen Urheberrechtsverletzungen gegenüber der Tauschbörse geltend zu machen und somit einen langwierigen Prozess zu vermeiden. Der Antrag wurde bei der Bezirksrichterin gestellt, die im vergangenem Jahr Napster für illegal erklärte.

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