Das US-Justizministerium hat kartellrechtliche Untersuchungen zu den Geschäftspraktiken von Pressplay und MusicNet eingeleitet. Die beiden Unternehmen werden von den fünf größten Medienfirmen finanziert.

Washington (kh) - Die Untersuchungen der amerikanischen Wettbewerbshüter konzentriert sich auf mögliche Probleme, die sich durch das joint venture ergeben. Es geht um die Frage, wie die Musikfirmen unter Verwendung von Urheberrechten und Lizenzpraktiken den Online-Vertrieb ihrer Musik kontrollieren.

Pressplay gehört den Mediengiganten Sony und Vivendi Universal. Die Software für den zukünftigen Napsterkonkurrenten wird von Microsoft geliefert, als Vertriebsplattformen sind Yahoo, MSN sowie MP3.com eingeplant. Das Konkurrenzunternehmen MusicNet ist ein Gemeinschaftsunternehmen von AOL Time Warner, Emi und Bertelsmann. Der Online-Dienst wird über AOL, Napster und Realnetworks verfügbar sein.

Der demokratische Abgeordnete Rick Boucher äußerte die Befürchtung, es könnte sich ein "Vertriebs-Duopol" im Internet durchsetzen. Boucher und sein republikanischer Kollege Chris Cannon haben einen Gesetzentwurf eingebracht, der die Medienkonzerne zwingt, zu gleichen Konditionen auch anderen Internetdiensten ihre Musik zukommen zu lassen.

Die europäische Kartellbehörde hat bereits im Juni begonnen, MusicNet und Pressplay unter die Lupe zu nehmen. Der Zusammenschluss von Medienfirmen in den letzten Jahren hat immer wieder zu Kartellproblemen geführt.

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Warner Music, BMG und EMI wollen sich an der von RealNetworks entwickelten Distributionsplattform MusicNet beteiligen. MusicNet soll als Zwischenhändler fungieren, der digitale Musik über einen Aboservice vertreibt, aber auch Lizenzen an andere Anbieter, wie z.B. Napster, vergibt.

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