Mit ihm könnte beim ESC der Spaß zurückkehren, den man seit Raab und Horn vermisste. Doch genau das ist laut Hüftgold beim NDR höchst umstritten.
Limburg (laut) - Ikke Hüftgold hat in einem Interview von der Skepsis berichtet, mit der seine Bewerbung zum ESC von Teilen der NDR-Jury aufgenommen worden sei. Eigentlich sei er von "der Hälfte der NDR-Jury schon gesetzt" gewesen und habe bereits "eine mündliche Zusage für die ersten acht im Vorentscheid" erhalten.
Doch dann seien Bedenkenträger auf den Plan getreten, die befürchteten, dass er "ja den kompletten ESC ins Lächerliche" ziehe. Der Kompromiss sei dann gewesen, ihn ins TikTok-Voting zu schicken, "was sich nun als riesiger Glücksfall für mich entpuppt. So konnte ich meine Fanbase mobilisieren und gehe jetzt als Underdog ins Rennen, den man eigentlich nicht haben wollte ... Jetzt bleibt auch dem NDR nur noch: Augen zu und durch."
Im Verlauf des Interviews erzählt Matthias Distel, wie Hüftgold mit bürgerlichem Namen heißt, er habe den ESC über die Jahre ein wenig aus den Augen verloren. Seine Eltern seien schon immer große Fans des Wettbewerbs gewesen. Deswegen habe er den ESC in seiner Jugend oft mitverfolgt. In den letzten Jahren sei der Contest allerdings zu langweilig geworden.
Hüftgold fragte sich: "Warum haben wir keine deutschen Songs mehr? Warum entscheiden das die Radiosender? Warum entscheiden das Herren Ü-60? Warum gibt es keine Diversität in den musikalischen Beiträgen? Der ESC ist doch eine Chance, allen Musikrichtungen, die in Deutschland populär sind, mal eine Plattform zu geben. Jetzt passiert das endlich mal."
Ikke Hüftgold sieht sich offenbar als die Verkörperung der Diversität, der die Veranstaltung der alten weißen Männer mal ordentlich aufmischen will. Ist er sich der Ironie bewusst? Wer weiß.
Jedenfalls hält er sich als polarisierende Persönlichkeit für den richtigen Kandidaten für den ESC: "Bei mir gibt es halt keine Mitte. Es gibt nur dafür oder dagegen. Deshalb bin ich auch der richtige Kandidat für den ESC, damit er mal wieder mehr Aufmerksamkeit bekommt." Immerhin dürfte sein Auftritt für Abwechslung sorgen und den eingestaubten Contest mit Leben füllen.
Zumindest will er sich anders präsentieren als sonst: "Ich werde mich komplett überinszenieren und das Ganze so bierernst verkaufen, als ginge es um einen Welthit." Bleibt abzuwarten, was genau die Schlagerikone damit meint.
Im Vorentscheid in Köln am 3. März tritt er gegen folgende Acts an:
Anica Russo - "Once Upon A Dream"
Frida Gold - "Alle Frauen in mir sind müde"
Lonely Spring - "Misfit"
Lord Of The Lost - "Blood & Glitter"
Patty Gurdy - "Melodies Of Hope"
René Miller - "Concrete Heart"
TRONG - "Dare To Be Different"
Will Church - "Hold On"
7 Kommentare
"Doch dann seien Bedenkenträger auf den Plan getreten..."
Das müssen ja hoch analytische Gestalten gewesen sein, die im dunklen Gewand plötzlich im Nebel auftauchten und den Verantwortlichen einen kodierten Hinweis gaben. So schnell waren sie wohl auch wieder verschwunden
Alles schön und gut, aber: Das Lied macht halt in etwa so viel Spaß wie ein eitriger Backenzahn.
Humor für Menschen, die gerne laut auf Kommando lachen.
Die beste Art aus scheiße Geld zu machen. Aber will ich das unterstützen? Genau so wenig wie ich Coca Cola ironisch unterstützen will.
Finger weg
Er, Scooter, HGich.T...alles würdige Repräsentanten für Schland Kultur.
Das ist ja so Scheiße das es wieder g.....naaaah I´m just kidding. Es ist Scheiße.