Der Ballermann-Hit sorgt international für Nachfrage. Zugleich trägt sein Produzent zu einer immer absurder verlaufenden Debatte bei.

Heiligenroth (dol) - "Was den wirtschaftlichen Erfolg und die Aufmerksamkeit" angehe, sei "Layla" "natürlich ein Jackpot". In einem Gespräch mit dem Express verriet Produzent Ikke Hüftgold, dass seine Künstler DJ Robin und Schürze für das gesamte laufende Jahr ausgebucht seien. Alleine auf Spotify verzeichne die aktuelle Nummer eins der Single-Charts bis zu zwei Millionen Aufrufe pro Tag. Insgesamt hören sie bis zu zehn Millionen Menschen täglich. Um die internationalen Märkte weiter aufzumischen, haben sie mittlerweile auch eine englischsprachige und eine niederländische Version aufgenommen.

Neben den eigenen Plänen seines Labels Summerfield Records wollen sich zudem nationale wie internationale Größen an den "Layla"-Zug hängen. "Es gibt Anfragen von Bands aus Polen oder Frankreich", berichtet Ikke Hüftgold im Interview, "Der jamaikanische Reggae-Pop-Musiker Shaggy hat angefragt, auch Heino will den Titel covern. Das hätte sicher seinen Reiz, aber wir wollen das Lied derzeit auch nicht verwässern, sondern selbst das Momentum nutzen." Als ersten Schritt haben sie nach dem im wahrsten Wortsinne unterbelichteten Clip ein neues Musikvideo auf Mallorca gedreht.

Bei allem wirtschaftlichen Erfolg setzt die Debatte Ikke Hüftgold aber auch zu. So erreichen den Schlager-Sänger Beleidigungen und Morddrohungen. "Wir haben die Fälle zur Anzeige gebracht und die Nachrichten der Polizei übergeben, die dann hoffentlich die Konsequenzen zieht." Die Kontroverse um den Song bezeichnet er als absurd. Letztlich machen sie "doch bloß Stimmungsmusik", doch dank der Diskussion werde "Layla" "quasi zur Freiheitshymne". "Vielleicht musste nach drei Jahren Debatten über Corona, MeToo und Gender-Wahnsinn jetzt mal so ein Thema her."

"Die 'Layla'-Debatte unterwandert unser Grundgesetz"

In einem Gastbeitrag in der Zeit hat Ikke Hüftgold vergangene Woche den "Layla"-Diskurs selbst um einige groteske Wendungen bereichert. "Das halbe Land spricht von dem verhinderten Lied. Und wir sehen, dass Spießertum und angebliche politische Korrektheit eher zum Gegenteil dessen führen, was sie erreichen wollen", schreibt der Autor von im Kern hochgradig verkrampften Liedern wie "Dicke Titten, Kartoffelsalat". Er sieht bereits eine Diktatur am Horizont, denn die beginne oft mit Zensur. Über die vermeintlichen Verbotsversuche setze sich nun das "aufmüpfige Volk" hinweg.

Seiner Wahrnehmung zufolge beschädigen "angeblich aufgeklärte Politiker" die Meinungs- und Kunstfreiheit. "Obwohl die 'Layla'-Debatte sich anfühlt wie ein Sommerlochthema, erweist sie sich auf den zweiten Blick doch als gefährlicher Versuch, das zu unterwandern, was uns als plurale Gesellschaft ausmacht", schreibt er in seinem bizarren Essay, "Ich finde: Die 'Layla'-Debatte unterwandert auch unser Grundgesetz." Wer die Freiheit des Produzenten einschränkt, bleibt allerdings auch nach der Lektüre unklar. Womöglich endet die Diskussion erst, wenn es eine Pflicht gibt, den Song zu spielen.

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Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof)

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11 Kommentare mit 18 Antworten

  • Vor 2 Jahren

    Hüftgold ist der Chef eines Gartenbauunternehmen bei uns in der Region, welches horrende Preise für seine Dienste verlangt (hab bei kleineren Firmen nur 30 Prozent der von Hüftgold verlangten Summen bezahlt).

    Falls jemand weitere Gründe sucht, den Typen zu hassen.

    • Vor 2 Jahren

      @Baumrindenwurm:
      Ist mir zu blöd, einem Gartenbauunternehmer, der Dir wegen mir unbekannter anstehenden Arbeiten in mir unbekannten Qualität in einem mir unbekannten Garten einen mir unbekannten Preis gemacht hat, den Du aus mir unbekannten Gründen offenkundig zu zahlen nicht bereit warst, gleich mit Haß zu begegnen ...
      Gruß
      Skywise

    • Vor 2 Jahren

      Also, sollte irgendjemand für irgendwen wegen Unterhaltungsmusik oder überzogener Preispolitik im Sektor Gartenbau tatsächlichen Hass empfinden, wäre diesem Jemand eventuell zuviel Zeit oder zu wenig Privatleben zu unterstellen. Obiges Posting war auch eher als potentiell amüsanter Beitrag gedacht. Kam sicher schlecht rüber.

    • Vor 2 Jahren

      Ein Baumrindenwurm, der was gegen eine Gartenbaufirma hat...

    • Vor 2 Jahren

      Vielleicht gibt es ja demnächst die Mutation zum Distelfalter!

      *Tusch*

    • Vor 2 Jahren

      Mein Gott, was habe ich angerichtet.

  • Vor 2 Jahren

    Das traurigste daran ist, dass sich Robin und Schürze noch nicht mal selbst auf diesen Müll gekommen sind und sich ihn schreiben lassen mussten.

    • Vor 2 Jahren

      ...und der verantwortlich Zeichnende unmittelbar nach Einsetzen des Erfolges sofort einem psychotischen Wahn unterlag, den vermeintlich unwiderstehlichsten und weltgesellschaftspolitisch akkuratesten Song geschrieben zu haben, den sich ein Altweltaffe auf diesem Planeten jemals mit dem Zeigefinger aus der Arschritze gekratzt hat.

    • Vor 2 Jahren

      Absolut. Und während die Einen denken, sie sind Teil dieses Kampfes gegen Zensur und die anderen dagegen halten, um ihre Mission für eine bessere Welt voranzubringen und Distel + Co. verteufeln, knallen die Sektkorken dort, wo man sprichwörtlich von oben herab schauen kann, aus glasigen Fenstern die Deppen und die etwas weniger Deppen beobachtet und am Ende sowieso nix bei rum kommt. Wenn wir dann die nächsten Winter alle um die Tonne rum zusammen frieren, könnte man ja mal drüber nachdenken, ob wir nicht alle gemeinsam verarscht werden und die Moral nur zu retten ist, indem wir über das Unwichtige lachen und den Blick nach oben riskieren. Nur so als Tipp, bevor es sowieso notgedrungen dann passiert ;).

    • Vor 2 Jahren

      wenn es denn so kommt, als erstes wird der brennwert von weazelz geprüft

    • Vor 2 Jahren

      Ich vermute eher, du würdest dann in meinen Armen liegen und wir würden beide den post-kapitalistischen Abgesang anstimmen. Da bin ich sicher.

  • Vor 2 Jahren

    Ikke Hüftgold bemüht das Grundgesetz.

    Uli Hoeneß gefällt das!