Robbie Williams Manager David Enthoven kritisiert den SWR3 und die deutschen Nachrichtenagenturen.
London (joga) - Im einem heute veröffentlichten Interview kritisiert Robbie Williams-Manager David Enthoven den SWR3. Der öffentlich rechtliche Sender hatte sich unlängst dem Boykott der großen deutschen Nachrichtenagenturen angeschlossen, die von Williams Tour nicht berichten wollten, weil ihre Fotografen von vorne herein ausgeschlossen waren.
Es sei "eine Schande, dass wir diese Diskussion haben", sagte Enthoven zum Branchenblatt Musikmarkt. Er bemängelt vor allem, dass der Sender, zu dem man immer ein gutes Verhältnis gehabt habe, nicht vor der Boykotterklärung das Gespräch gesucht habe.
Im Übrigen seien die Verträge, die die Bedingungen der Berichterstattung regeln, identisch mit denen von 2003. Deshalb sei man von der heftigen Reaktion der Medien "sehr überrascht". In dem Interview verteidigt Enthoven die durchaus übliche Regelung, dass nur während der ersten drei Songs fotografiert werden dürfe, und betont, man wolle mit der Lokalpresse auch weiterhin gut zusammenarbeiten.
Den eigentlichen Stein des Anstoßes, nämlich den Ausschluss der Fotografen der deutschen Agenturen, behandelt Robbies Manager dagegen nur am Rande. Man wolle eben nicht, dass die "Fotoaufnahmen um die Welt gehen, zum Beispiel wenn Fotos aus Dresden nach Brasilien kommen, bevor wir dort sind. Dadurch verliert die Tour in Brasilien an Spannung".
Das allerdings ist eine sehr fadenscheinige Begründung. Zum einen würden gute Fotos von einem guten Konzert Spannung und Vorfreude wohl eher fördern als mindern. Zum anderen bietet Robbie auch Medien wie laut.de aktuelle Fotos von jedem Termin der aktuellen Tour zur Veröffentlichung an, die auch bereits auf der Webseite des Musikers zu sehen sind.
Diese Fotos schießt Robbies offizieller Fotograf, und man darf davon ausgehen, dass der alle möglicherweise unvorteilhaften Ansichten seines Arbeitgebers aussortiert. Offenbar geht es also nicht darum, die Verbreitung von Fotos überhaupt zu verhindern, sondern darum, die Kontrolle zu behalten.
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