Tribute-Album statt Talking Heads-Reunion: 16 Acts ehren den Liveklassiker "Stop Making Sense" der New Yorker New Wave-Legende.
New York (mis) - Fans liebäugelten schon mit einer Talking Heads-Reunion, doch so weit wird es aller Voraussicht nach nicht kommen. Stattdessen erwartet uns ein hochkarätig besetztes Tribute-Album an die New Yorker New Wave-/Postpunk-Band um Sänger und Songwriter David Byrne. Insgesamt 16 Neuinterpretationen einer illustren Schar an bekannten und aufstrebenden Artists versammelte das Label A24 Music für die Tracklist, die dem angestrebten Ziel, diese besondere Musik einer neuen Generation begreifbar zu machen, durchaus nahe kommen könnte.
Paramore nimmt sich mit "Burning Down The House" gleich einen Klassiker zur Brust, geht entsprechend behutsam mit Veränderungen um, doch die furiose Vorstellung von Sängerin Hayley Williams und der satte Bass sorgen für eine tadellose Vorstellung, die eine schöne Ergänzung zur 1999er Version von Tom Jones und den Cardigans darstellt.
Das Timing für das Tribute-Album ist naheliegend: Kürzlich feierte der legendäre Konzertfilm "Stop Making Sense" von Jonathan Demme 40-jähriges Jubiläum und wurde mitsamt dem Soundtrack-Album in restaurierter 4K-Fassung neu veröffentlicht. Beim Toronto International Film Festival zeigte sich die Band, bestehend aus Byrne, Tina Weymouth, Chris Frantz und Jerry Harrison, erstmals nach 20 Jahren gemeinsam in der Öffentlichkeit für ein Q&A, was die Reunion-Gerüchte weiter ankurbelte.
Auf "Everyone's Getting Involved: A Tribute to Talking Heads' Stop Making Sense" sind neben Paramore u.a. noch Lorde, Miley Cyrus, Badbadnotgood, The National, Teezo Touchdown, Chicano Batman Feat. Money Mark, DJ Tunez, El Mató a un Policía Motorizado, Girl in Red, Jean Dawson, Kevin Abstract, The Linda Lindas und Toro Y Moi zu hören.
Der Film stellte in Nordamerika einen IMAX-Rekord für das umsatzstärkste Live-Event auf und übertraf innerhalb weniger Wochen die Einnahmen aus seiner damals zehnmonatigen Laufzeit im US-Kino. "Stop Making Sense" wurde im Dezember 1983 bei drei Konzerten im Pantages Theatre in Los Angeles aufgezeichnet und gilt als einer der besten Konzertfilme aller Zeiten.
Paramore-Fans dürften außerdem froh sein, dass die kürzlich in Umlauf gebrachten Trennungsgerüchte um Hayleys Band nicht der Wahrheit ensprechen. Die Band löschte ihre Social-Media-Accounts und sagte einen Festivalauftritt ab. Auf der kommenden "Eras Tour" von Taylor Swift sind sie als Support gebucht. Auf Instagram finden sich zwei Postings: Die Info zum Tribute-Album und das Promofoto, das Williams in Byrnes legendärem Oversize-Sakko zeigt.
3 Kommentare mit 2 Antworten
Großartiger Konzertfilm. Schön dass es damit erinnert wird. Nur fraglich ob all diese Künstler all dem gerecht werden können?
Die Neuinterpretation von Miley Cyrus bleibt selbstverständlich ungehört. Auch die der anderen, ich kenne eh nur Kevin Abstract. Allerdings ein Grund mal wieder Talking Heads zu hören.
"Allerdings ein Grund mal wieder Talking Heads zu hören."
Doe beste Reaktion auf lausige Nachahmer! ♥
Echt schade um Miley, dass sie nach der Flaming-Lips-Platte direkt wieder die Ausfahrt Richting Glam-Chic-Pop für Nicht-Musikhörer genommen hat.
Völlig überflüssig!!!
Hab's mir gerade gegeben und finde es unerträglich!
Aber das kann ja wie immer jeder für sich selber entscheiden (von wegen über Geschmack streiten) - obwohl dieses Cover natürlich ganz objektiv schlecht ist - insbesondere der "Gesang" bzw. das Gequieke gegen Ende.
Wie gesagt: völlig überflüssig - insbesondere bei so einem genialen Original!