Hat hier jemand was gegen Ballermann-Hits gesagt? Nicht die Crackhuren. Im Interview singen sie ein Loblied auf Helene Fischer und Co.

Berlin (hhu) - Zwei Jahre nach "Bitchlifecrisis" sind The Toten Crackhuren im Kofferraum schon wieder aktiv. Ihre neue Charme-Offensive nennt sich schlicht und ergreifend "Gefühle", poltert aber im altbekannten Electroclash-Style voran. Hier und da bekommt die gewohnt beatlastige Girl-Power auch Ballermann-Schlagseite, was für Songwriterin Lulu Fuckface und Kollegin Ilay ausdrücklich keine Beleidigung darstellt.

"Ich finde Popmusik super und Schlager ist eben auch Popmusik. Schlager ist einfach mega erfolgreich. Wurde Schlager nicht aus den deutschen Charts verbannt, weil es so erfolgreich war, dass es einfach die Top 100 vollgemacht hätte? Deswegen gibt es jetzt Schlagercharts und die anderen Charts. Das ist doch krass. Außerdem haben die ne richtig hohe Frauenquote. Ich feiere das einfach", so die Musikerin im laut.de-Interview. Nur konsequent, dass Fuckface auch Helene Fischer gegenüber warme Gefühle empfindet: "Ihr Lied 'Ich Will Immer Wieder Dieses Fieber Spüren' find ich richtig geil. Oder Kristina Bach mit 'Erst Ein Cappuccino, Dann ein Bisschen Vino'. Ich weiß aber gar nicht, ob man Kristina Bach hier noch nennen darf, die ist auch ein bisschen weird, aber der Song ist halt ein krasser Superhit."

Ein Auftritt im Bierkönig auf Mallorca als finales Statement? "Also ich würde es machen. Nicht wegen der Leute, sondern um kostenlos in Urlaub zu gehen. Die Klientel dort würde ich wahrscheinlich eklig finden. Vielleicht auch nicht. Viele meiner Freunde gehen da just for fun hin. Aber insgesamt ist das dort halt männliches, besoffenes Publikum und das ist unangenehm."

Mit Auftritten vor komplett anders gepoltem Publikum haben die Crackhuren bereits leidlich Erfahrung gemacht. Zunächst in den Nullerjahren als oftmals ausgebuhter Support von K.I.Z., später auf einer Disco-Tournee: "Wir waren mal auf einer "Ballermann Hits" drauf und hatten eine Disco-Tour, das war genau diese Klientel. Das hat gar nicht funktioniert. Wir sollten da zehn Konzerte für die Sachsen-Disco in Ostdeutschland spielen und nach drei Konzerten haben die uns rausgeworfen. Das ging einfach gar nicht. Nicht weil wir zu assi waren, sondern zu emanzipiert. Eben eine andere Form von assi."

Das komplette Interview, in dem Lulu und Ilay auch über Schwangerschaft, Scheitern als Empowerment und die Not von Stadttauben sprechen, könnt ihr hier lesen.

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