7. Februar 2019

"Wer weniger geil aussieht, hat weniger Erfolg"

Interview geführt von

Endlich ein neues Album: "Bitchlifecrisis" von The Toten Crackhuren Im Kofferraum ist randvoll mit Mädchen-Pöbeleien.

Kurz vor dem Albumrelease von "Bitchlifecrisis" treffen wir Luise "Lulu" Fuckface (L) und Doreen K. Bieberface (D) von den Toten Crackhuren im Kofferraum (auch als The T.C.H.I.K. bekannt) in Berlin zum Gespräch. Sie haben schon so manche Scheiß-Jobs hinter sich, worüber wir allein den ganzen Tag hätten reden können, sie wurden gemobbt und fies angespuckt. Das Leben ist kein Ponyhof. Aber die Girls wissen sich mittlerweile zu wehren. Drei der Damen sind übrigens gerade Single und warten auf eure Bewerbung, nervige und geschwätzige Typen ausgenommen.

Was war der beschissenste Job, den ihr jemals gemacht habt?

L: Da gibt es ganz viele. Wir haben zusammen mal in einem Froyo-Laden gearbeitet. Da wo es diesen Frozen Yogurt gibt. Das war an sich cool, aber wenn man überlegt, was wir da verdient haben, ist es echt ein Witz. Das würde ich heute nie mehr machen. Ich glaube, das waren 5,50 Euro die Stunde, oder?

D: 6 Euro, macht es aber auch nicht besser.

L: Das war ja Standard in solchen Läden. Richtig kacke. Aber der gemeinste Job war für mich als studentische Hilfskraft in einem Faschingsladen. Da wollte ich unbedingt arbeiten, weil ich voll den Fetisch für Verkleiden und so was habe. Dort wurde ich so richtig ekelhaft rausgemobbt. Mit den Männern bin ich eigentlich ganz gut klar gekommen, aber die alten Frauen haben es tatsächlich geschafft, die auch noch gegen mich aufzuhetzen. In der ganzen Firma hat irgendwann niemand mehr mit mir geredet. Die haben mich alle ignoriert. Wenn ich etwas gefragt habe, dann haben sie sich umgedreht und sind weggegangen. Das war für uns als Band natürlich auch nicht so toll, weil wir da unsere Outfits gekauft haben.

D: Ich will da jetzt nicht mehr einkaufen.

Wann fing das denn an? Haben die dich gleich zu Beginn schon blöd behandelt?

L: Das ging schon ziemlich schnell. Wie gesagt mit den männlichen Mitarbeitern kam ich gut aus und die haben mich auch eingearbeitet. Dann wurde meine Mutter krank und sie meinten, dass ich mir das nur ausdenke, damit sie meine Arbeit übernehmen müssen. Das ging vier Wochen oder so. Die wollten mich einfach nicht haben. Ich habe sehr gelitten. Zum Glück war ich nicht in der Position, dass ich den Job behalten musste.

Das stimmt, aber so einen Zickenterror braucht man trotzdem nicht.

L: Nee, natürlich nicht. Aber stell dir mal vor, du bist abhängig von so einem Job und dann hast du da, Entschuldigung, solche Fotzen, die dich derart fertig machen. Ich glaube, wenn die Firmen auch alterstechnisch gut durchmischt sind, ist das noch mal was anderes.

D: Das waren halt nur Alteingesessene und du warst die Jüngste.

L: Ja, alle um die 50 und die hatten auch Angst, ihren Job zu verlieren. Dennoch kein Grund sich so zu verhalten.

Man kann sich ja auch mal unterhalten und darüber sprechen. Konkurrenz hin oder her. An der Kommunikation scheitert es oft im Leben.

D: Mein schlimmster Job war als Putzfrau. Da musste ich ein ganzes Haus putzen: Hinterhaus, Seitenflügel. Das ging nur ein paar Monate, aber bei jedem Wetter. Wenn es draußen kalt und matschig war, habe ich den ganzen Dreck einfach unter die Fußmatte geschoben.

L: Deshalb warst du da auch nicht so lange.

D: Das war aber wirklich sehr anstrengend. Die haben mich auch immer beobachtet, ob ich alles schön sauber mache.

War das denn wenigsten gut bezahlt?

D: Eigentlich schon.

L: Nee, gar nicht. Ich habe da doch mal Vertretung für dich gemacht.

D: Dafür, dass man sich die Zeit selber einteilen konnte, war es schon ok. Aber es hat halt überhaupt keinen Spaß gemacht.

L: Es gibt echt viele Scheißjobs. Ich hab ja auch mal in einem Erotik-Callcenter gearbeitet. Da war ich Steffi, die Studentin. Das habe ich auch nur eine Woche gemacht.

Haben die dich angerufen?

L: Die haben mich angerufen und sagten, hey, ich will mal mit der sexy Steffi reden. Es ist einerseits ganz witzig, aber auf der anderen Seite hatte ich auch Berührungsängste. Ich musste mir vorher immer voll viel Sekt reinkippen und das geht auf Dauer natürlich nicht. Ich kann da ja nicht immer hackevoll rum sitzen.

Den Sekt gab es vor Ort?

L: Genau, du hast das nicht von zu Hause gemacht, das war so ein kleines Büro. Da hatten alle ihr kleines Kabinchen, Sessel und Sektchen und dann ging es los.

Und du musstest denen da richtig Laune machen am Telefon?

L: Die wollten wichsen, da müssen wir nicht drum herum reden. Viele wollten auch nur ganz klischeemäßig quatschen. Du musstest die auch lange in der Leitung halten. Sonst stöhnen die nur ein bisschen rum und dann fertig, ciao.

D: Ich habe in einem Day-Spa gearbeitet. Da gab es 90-minütige Massagen ohne Happy End. Die Frauen haben oft ihre Partner einfach mitgeschleppt, aber man hat schon gemerkt, dass die gar keinen Bock hatten, von einem jungen Mädchen im kurzen Outfit massiert zu werden. Die meinten dann einfach, ach komm, lass uns quatschen. Detlef D. Soost habe ich da auch mal massiert.

Da habt ihr ja ziemlich viele Jobs gemacht. War das eine Auswahl aus der Not heraus oder gab es nichts anderes?

L: Bei mir lag es am mangelnden Selbstbewusstsein, deshalb habe ich immer Kack-Jobs angenommen. Ich habe mich gar nicht getraut, mich auf andere Stellen zu bewerben. Mit der Band mussten wir ja auch ein bisschen flexibel bleiben, weil wir viel unterwegs waren und ich dachte einfach, es gibt keine besseren Jobs. Aber die gibt es ja. Jetzt weiß ich das auch.

D: Das war auch oft so Vetternwirtschaft. Freunde haben da gearbeitet und gesagt, komm, da kannst du auch mitmachen. Am Ende sind wir alle bei Froyo gelandet da in den Potsdamerplatz-Arkaden.

Da hatte ich auch mal einen Scheiß-Job beim Ampelmann.

L: Stimmt, der ist da auch.

Totale Abzocke, kein Tageslicht, mieser Stundenlohn, man musste immer in Bewegung bleiben, Putzen, Sortieren und vor allem kein Klo in der Nähe.

L: Ja, das Klo war voll weit weg und man war alleine im Laden. Man durfte später auch nicht mal mehr sitzen.

War bei uns auch so. Wir wurden sogar über die Kameras beobachtet. Voll illegal. Ok, Themawechsel. Wann habt ihr zum letzten Mal Post vom Jobcenter bekommen?

L: Das ist bei mir zum Glück schon etwas her. Ich weiß gar nicht mehr genau. Vielleicht 2010?!

D: Bei mir noch nicht so lange, weil ich während der Ausbildung Unterstützung beantragt habe. Aber das ist dann auch eher Post vom Bafög-Amt.

Die Idee zum Song "Jobcenterfotzen" entstand dann resultierend aus euren Erfahrungen?

L: Die Idee hatte Doreen. Sie schrieb mir eine SMS mit dem Refrain und ein paar Sätzen, weil sie so frustriert war und alles kacke lief. Und dann habe ich auch noch was dazu geschrieben, was mir so eingefallen ist. Ich hatte immer frustrierte Betreuer, beim Amt wollte ja keiner mehr arbeiten.

In Berlin herrscht wohl demnächst ein Mangel in der Verwaltung, weil es keinen Nachwuchs gibt und viele in Rente gehen.

L: Heute würde man vielleicht mit Glück auf freundlichere Mitarbeiter stoßen. Vielleicht sollte ich mich da mal bewerben, obwohl wir nach unserem Song bestimmt keine guten Chancen haben, da zu arbeiten.

Über besagten Song "Jobcenterfotzen" gab es auch einen internen Newsletter bei der Bundesagentur für Arbeit. Wie habt ihr das eigentlich mitbekommen?

L: Über unsere Informanten. Wir kennen ein paar Leute, die im Jobcenter arbeiten.

Gab es Ärger?

L: Nee, wir haben ja auch keinen persönlich beleidigt. Viele haben den Song voll abgefeiert, aber wer da schon seit 30 Jahren rumhängt war halt nicht so erfreut. Aber ist auch legitim. Müssen ja nicht alle gut finden.

D: Es gab sogar Autogrammwünsche.

Was war denn das Schlimmste, was ihr auf einem Konzert oder auf Tour erlebt habt?

L: Das war auf jeden Fall auf der ersten Tour mit K.I.Z., also auch schon zehn Jahre her. Das hat uns allerdings direkt abgehärtet. In Köln wurden wir ausgebuht, bespuckt, mit Geld beworfen, was ja eigentlich ganz nett ist, aber Becher flogen dann auch auf die Bühne. Zum Glück gab es Flaschenverbot. Ansonsten wurden wir mit allem beworfen was greifbar war. Wir hatten Mülltüten an und da lief die Rotze runter. Da bin ich dann auch erst mal von der Bühne und habe geheult.

Oh je, das ist ja widerlich. Und dann noch in Köln. Wo war das denn? Und was haben K.I.Z. gemacht?

L: Die haben sich für ihre Fans voll geschämt, aber was sollten sie machen. Das war in der Live Music Hall. Irgendwie waren aber alle Konzerte auf der Tour scheiße. München und Dresden waren auch nicht so toll.

Was haben die denn für ein Publikum?

L: Naja, wir standen in unseren Goldanzügen vor Gangster-Rap-Fans und haben ne Playbackshow abgezogen. Ist halt schwierig. Ich denke heute wäre das auch anders. Da würden wir "Fickt euch" schreien und gut ist. Damals waren wir halt noch viel zu aufgeregt und überhaupt nicht darauf vorbereitet.

Wie ist es denn zu der Konstellation eigentlich gekommen?

L: Wir hatten das gleiche Management und dann hieß es, ihr Girls fahrt mit den Jungs zusammen auf Tour. Und wir waren natürlich voll happy und haben gar nicht daran gedacht, dass uns jemand scheiße findet. Wir waren immer in unserer Bubble und alle fanden es toll und dann begegnet einem dieser Hass.

Spürt ihr diesen Hass heute auch noch?

L: Heute sind es mehr Sprüche wie "Ausziehen" und "Zeigt her eure Titten".

Warum hat es jetzt eigentlich so lange gedauert mit dem Album "Bitchlifecrisis"?

L: Nach der Tour und allem waren wir alle ein bisschen angenervt und haben nichts mehr auf die Rehe bekommen. Wir sind ja privat auch Freunde und hängen sowieso die ganze Zeit miteinander rum.

D: Ich habe angefangen zu studieren. Du ja auch.

L: Manche haben Kinder bekommen. Und plötzlich sind fünf Jahre um. Teilweise waren wir auch noch unterwegs, aber irgendwann meinte die Booking-Agentur, dass wir mal neue Songs brauchen.

Und wie lange habt ihr für das Album gebraucht?

L: Fünf Jahre. Wir gehen jetzt nicht einmal ins Studio und nehmen die Songs auf. Das passiert immer Stück für Stück. Das hört man ja auch, weil da musikalisch nicht wirklich was zusammen gehört.

"Du wirst immer danach beurteilt, ob du bumsbar bist"

Spielt ihr denn auch selber Instrumente?

L: Räusper.

D: Dafür haben wir doch unsere Toyboys.

L: Es gibt keine schönen Mädcheninstrumente.

Mädchen am Schlagzeug sehen doch super aus.

L: Schon. Ich würde es voll lieben, wenn mehr Mädchen Instrumente spielen. Machen sie aber nicht, denn Musikmachen ist voll der undankbare Scheiß, weil immer Leute "Ausziehen, Ausziehen" rufen. Darauf haben viele einfach keinen Bock mehr. Ich kenne eine Schlagzeugerin und die ist super und sieht auch noch gut dabei aus.

D: Die meisten spielen Bass.

L: Stimmt. Bass und Frau, boah, nee. Das kann ich nicht mehr sehen.

D: Ich habe mal Akkordeon gespielt.

L: Das würde ich auch ziemlich cool finden.

Seid ihr der Meinung, dass mehr Frauen auf die Bühne gehören?

L: Nö. Klar ist das gut, aber welchen Benefit hast du denn als Frau? Du wirst immer danach beurteilt, ob du bumsbar bist oder nicht. Du machst es schon, weil du Bock drauf hast, aber verdienst auch wenig Geld. Als Frau auf der Bühne wirst du nur mit "Ausziehen"-Rufen belohnt.

Generell hat jede Frau im Job mit diesen Problemen zu tun.

L: Das stimmt, nur hast du oft nicht gleich dieses negative Feedback. So, zack, direkt auf die Fresse.

D: Ich stelle es mir auch schwieriger vor, alleine auf der Bühne zu stehen. In der Gruppe herrscht noch mal ein anderes Gefühl.

L: Mich nervt, dass es immer ein Thema ist, wenn du mal ein paar Kilo zu- oder abnimmst oder ob du geil aussiehst. Wenn du weniger geil aussiehst, dann hast du auch weniger Erfolg. So ist das halt. Da kannst du dich noch so anstrengen. Eigentlich ist es wichtiger, dass du im Fitnessstudio vorbei schaust als im Musikstudio. Es fängt schon bei der Labelsuche an. Mir wurde oft gesagt, entweder sind die Texte zu krass oder wir sollten weniger rumschreien. Sogar in den linken Hausprojekten damals hatten wir Probleme rein zukommen, denen waren wir zu tussig. Von Frauen hören wir uns ständig an, dass wir uns nicht wundern müssten, so behandelt zu werden, wenn wir in kurzen Röcken rumlaufen.

D: Mittlerweile wehren wir uns aber gegen solche Sprüche.

L: Klar. Früher haben wir nichts gesagt, weil wir dachten, das ist normal. Da hat auch noch keiner was gesagt, wenn du angefasst wurdest. Heute ist das Bewusstsein ganz anders.

D: Heute treten wir zurück.

L: Doreen tritt sowieso alle Typen von der Bühne.

Spice Girls oder Tic Tac Toe?

D: Tic Tac Toe.

L: Spice Girls.

Es gibt jetzt Gast-Rapper bei euch, etwa Pöbel MC. Wie seid ihr auf den gestoßen?

D: Der sieht ganz gut aus.

L: Ich finde den heiß. Wir mögen uns aber auch so ganz gerne. Ich habe den durch Zufall auf Spotify mal gehört und dachte, wie geil. Der klingt wie ... wie heißt der andere Spacko?

D: MC Bomber.

L: Genau, nur in besser und schlauer. Dann habe ich ihn einfach angeschrieben, ob er Bock hat auf ein Feature. Eine Woche später standen wir auf der Autobahn und neben uns stand auch ein Tourbus und ich so: "Hä? Das ist doch der Pöbel MC." Doreen war total hacke.

D: Und ich bin dann rüber, weil wir da auch im Stau standen und habe ihn und seine Gang angebrüllt: "Ey, wie geht's? Wir sind die Crackhuren, so ein Zufall."

L: Wir wussten dann nicht, wie das ausgeht. Doreens Auftritt kann gut laufen und das Feature ist in einer Woche fertig oder er sagt, nee, sorry, das wird nichts mit uns. Letztendlich hat es geklappt.

Dann sollte Doreen das jetzt immer so machen.

D: Das hätte auch schlimmer ausgehen können.

L: Das muss man auch mögen, wenn da so besoffene Asis kommen.

Wen hasst ihr denn so richtig? Also, wenn ihr das sagen wollt.

L: Ich finde, es darf mehr gehatet werden im Business. Auch Frauen untereinander. Es sagen ja alle immer, wir müssen zusammen halten, so Pussypower mäßig. Finde ich auch gut, wenn es echt und ernst gemeint ist. Aber ist ja eigentlich nie so. Hassen ist schon ein hartes Wort, aber Politiker hasse ich wirklich. Horst Seehofer und alle deren Namen ich mir nicht gemerkt habe, CDU, CSU. AFD sowieso.

D: Ich hasse nur Ska-Bands.

L: Obwohl die alle so nett sind. Ich hasse auf Instagram ganz viele Leute, aber folge ihnen trotzdem, weil ich mich aufregen möchte.

D: Bibi ist schlimm. Überhaupt die Leute, die da jede Minute quatschen. Die haben doch alle keine Freunde.

Ich möchte auch nicht immer sehen, was die sich gerade in die Lippen spritzen oder sonstwohin.

L: Das finde ich ok. Ich lasse mir nächste Woche auch was unterspritzen.

Echt? Warum und wo?

L: Im Gesicht, guck mal hier an der Seite. Das sieht aus, als würde das alles hängen. Ich will nicht meine Falten wegmachen um jünger auszusehen, nur ein bisschen hier was reinspritzen (zeigt neben die Nase).

D: Da sieht man nichts.

Och nö, fang das doch nicht an.

L: Ich will das einmal machen. Nur ein bisschen Hyaluronsäure, körpereigener Stoff, der wird auch wieder abgebaut. Das soll alles nur geschmeidiger werden.

D: Mach doch lieber auf dem Arsch.

L: Nee, das wäre ja für immer. Das will ich ja nicht. Ich polstere das hier nur an den Seiten etwas auf. Das sieht dann einfach aus, als wäre ich etwas gesünder.

D: Ich bin gespannt.

Das kann aber auch schnell zu einer Sucht werden, oder?

L: Das kommt darauf an, was du machen willst.

D: Und du brauchst dafür auch ordentlich Kohle.

L: Ich will einfach nur, dass ich aussehe, als hätte ich länger geschlafen.

Dann geh doch einfach früher ins Bett.

L: Kann ich nicht. Ich muss so viel arbeiten. Da habe ich keine Zeit zum Schlafen.

Ich bin gespannt und werde das verfolgen.

L: Du wirst bestimmt einfach nur sagen, wow, siehst du fresh aus.

D: Du kannst ja dann später noch einen Zusatz zum Interview machen: "Süchtig nach Hyaluronsäure. Man erkennt sie gar nicht mehr wieder."

Robbie Williams macht das ja auch und das sieht man voll.

L: Bei dem sieht das auch nicht schön aus. Oh je, nachher wird da irgendein Hauptnerv getroffen.

D: Dann kannst du nur noch von der Seite auftreten. Oder wir müssen alle so Masken tragen, weil du dann eine tragen musst.

L: Als mal eine von uns schwanger war, haben wir auch alle solidarisch Bäuche getragen. Das ist Freundschaft, Doreen.

Die Schwangere ist jetzt nicht mehr dabei?

L: Nee, aber wer weiß, wer als nächste dran kommt. Ich würde ja gerne immer meine Hand dazwischen halten. Damals war das auch noch eine interne Schwangerschaft mit dem Gitarristen. Wir hatten zwischenzeitlich auch mal Babys mit auf Tour. Das war lustig, aber auch schwierig.

D: Bei mir passiert die nächsten zwei Jahre nichts.

L: Bei mir auch nicht.

"Es geht um Sex im Heu und bei Kaufhof in der Umkleide"

Woher kennt ihr die Shitlers?

D: Ich kenne die nicht.

L: Das sind so Internetbekanntschaften. Mit Martin habe ich mal Musik gemacht und rumgeknutscht. Und mit Tristan habe ich den Pferde-Roman geschrieben: "Sandy Hollbusch - erotische Abenteuer auf dem Pferdehof." (liegt der Special-Lovebox-Edition von "Bitchlifecrisis" bei, Anm. d. Red.)

Worum geht es in dem Roman?

L: Sex, Sex, Sex. Sind aber auch nur so 30 Seiten.

Sex mit Pferden? In Anlehnung an den Ärzte-Song "Claudia hat jetzt ein Pferd"?

L: Nicht Sex mit Pferden, aber auf Pferden. Nee, gibt es vielleicht im zweiten Teil. Diesmal gab es Sex natürlich im Heu, am Lagerfeuer und bei Kaufhof in der Umkleide.

Mögt ihr Pferde?

L: Ich war früher Pferdemädchen und fand den Ärzte-Song erst nicht cool, weil ich ihn als Achtjährige nicht verstanden habe. Aber irgendwann haben Die Ärzte meine Wendy-Pferdeposter abgelöst.

Bist du auch geritten?

L: Ich hatte ein Pflegepferd, die Josie und jetzt ist sie wahrscheinlich Wurst.

D: Ich bin auch geritten, aber war nie ein Pferdemädchen.

Und damals gab es schon die Liebe zu Tauben?

L: Nee, die kam später. Es wird immer nur darüber geredet, wie ekelhaft die sind. Aber Tauben werden echt mies behandelt und denen geht es gar nicht gut. Darüber sollte man sich informieren.

Da musst du dich mal mit der Band Gurr unterhalten. Ich glaube, die mögen keine Tauben.

L: Die bekommen sofort ein Paket mit Taubenscheiße zugeschickt.

D: Dann hassen wir die jetzt.

Liebe, Beziehungen und miese Typen sind die Themen eurer Platte. Hat ein Typ mit euch schon mal per WhatsApp Schluss gemacht?

L: Nee, aber ich habe schon mal mit einem Typen per WhatApp Schluss gemacht. Also, nicht richtig Schluss gemacht. Ich bin eh nicht so der Beziehungsfreund, aber mal so eine Sache beendet.

D: Ich lasse das immer ausschleifen.

L: Ich eigentlich auch, aber habe mir fest vorgenommen, dass ich das nicht mehr mache. Mit mir haben die wenigsten Schluss gemacht. Eigentlich bin ich immer diejenige, die das beendet.

Sonst ist es ja oft andersherum.

L: Das Gute ist, ich bin mit allen noch befreundet.

D: Ich auch, also fast.

Dann war die Verletzung nie so groß.

L: Irgendwann merkt man halt, man ist eher wie Bruder und Schwester. Ich hasse es, wenn Menschen immer so lange zusammen bleiben bis die sich dann auch nur noch hassen und eklig finden. Mit meinem Ex-Freund habe ich jetzt auch das Album produziert. Der hat die Beats gemacht und ich habe die Texte geschrieben. Und jetzt sind wir beste Freunde.

Und wenn wir schon mal so intim sind, seid ihr auf Tinder unterwegs?

L: Wenn ich einsam bin. An einem Sonntag, verkatert. Aber habe dann auch schnell keinen Bock mehr. Das ist mir schon zu anstrengend.

D: Ich war mal fünf Minuten dabei, aber das hat mir keinen Spaß gemacht. Irgendwie tat mir das immer so leid, die wegzuwischen. Ich konnte das nicht. Das war mir zu oberflächlich. Aber jetzt bin ich Single und wer weiß, vielleicht schau ich da auf Tour doch mal vorbei.

L: Da können wir uns auch ein paar Gäste casten für die Konzerte, falls keiner kommt.

Sollen wir auf laut.de einen Aufruf starten?

L: Wir suchen eigentlich alle, außer Ilay.

D: Bewerbung mit Bild bitte an die laut.de-Redaktion.

L: Aber keine nervigen Boys. Sollen nicht so viel reden. Handwerklich begabt.

D: Ich stehe auf Muskeln.

L: Echt? Ich ja gar nicht.

Alter?

L: Egal.

D: Bei mir können sie etwas jünger sein.

L: Ich stehe eher auf Ältere, aber bin da auch flexibel.

Wenn morgen die Welt untergeht, was würdet ihr heute noch machen?

D: Erst richtig hart saufen.

L: Bumsen und essen.

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