Porträt

laut.de-Biographie

Nilüfer Yanya

Bereits zwei Jahre vor der Veröffentlichung ihres Debütalbums "Miss Universe" im März 2019 stößt man auf die Frau mit dem sonderbaren Namen. Vor allem auf britischen Seiten, denn die Londoner Musikerin verursacht mit ihren Singles "Small Crimes", "Golden Cage" und "Thanks 4 Nothing" ein gehöriges Rauschen im Blätterwald. Grund ist ihr eigener Soundmix aus Minimal-Indie, kühler Elektronik und verrauchtem Pop, der scheinbar nur von ihrer tiefen Stimme und ihrem Händchen für Melodienreichtum zusammen gehalten wird.

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Doch nicht nur über gute Presse darf sich die Frau mit Wurzeln in Irland, Türkei und Barbados freuen, auch prominente Fürsprecher klopfen an die Türe, so dass man Yanya im Vorprogramm von The xx, Interpol und die Broken Social Scene antrifft. Yanya, 1995 geboren, wächst im Westen Londons mit drei Geschwistern auf und sitzt bereits mit sechs Jahren am Klavier. Es folgen Cello und Gitarre. Ihre Eltern sind beide Künstler, Vater Ali stellte sogar im British Museum aus. Als Geburtshelfer für ihren Entschluss, selbst Musik zu machen, nennt sie ihren Onkel Joe, ein Session-Musiker, mit dem sie in dessen Haus in Cornwall des öfteren jammt.

Dennoch ist der Platz hinterm Mikrofon nicht das Ziel der zurückhaltenden Britin, die sich in ihrer ersten Schul-Rockband zunächst im Hintergrund hält. Gefallen findet Yanya an verschiedensten Musikrichtungen, sie lernt Songs von Blink 182, den Strokes und den Libertines, später entdeckt sie auch alte Heroen wie Nina Simone und Jeff Buckley.

Ihr Gitarrenlehrer Dave Okumu, ein Songwriter und Produzent, stand zufällig auch schon mit Jane Birkin und Amy Winehouse im Studio, verfügt also über ausgezeichnete Business-Kontakte. Er bestärkt Nilüfer auch darin, die eigenen Kompositionen selbst vorzutragen. Ein Aufenthalt in Athen, wo sie mit Schwester Molly für die "Artists In Transit"-Initiative in einem Flüchtlingscamp Essen verteilt und Kunst-Workshops für Vertriebene anbietet, hält ihre musikalischen Visionen ebenso wenig auf wie Besuche in der türkischen Heimat ihres Vaters. Die vielfältigen Eindrücke dieser Reisen finden Eingang in ihre Songs.

EPs erscheinen in regelmäßiger Abfolge, "Small Crimes" (2016), "Plant Feed" (2017) und "Do You Like Pain?" (2018), bevor Nilüfer endgültig zum Insidertipp der Fachpresse emporsteigt und sogar in der renommierten "BBC Sound of 2018"-Liste auftaucht. Sechs Jahre, nachdem sie ihren ersten Song "Waves" auf Soundcloud stellte, ist "Miss Universe" das Longplay-Debüt, auf das ihre Fans schon lange warten und das Nilüfer Yanya mit Sicherheit unzählige weitere Bewunderer zuführen wird. Etwa bei Fans von Sharon Van Etten, die sie kurz vor dem Album-Release in Amerika supporten darf. Danach sind England, Europa und die Türkei an der Reihe.

Alle schönen Pläne im Folgejahr gehen dann wie überall in die Binsen, etwa ihre mit King Krule für März 2020 geplanten Live-Termine in England. Diese werden zwei Mal verschoben und schließlich abgesagt. Stattdessen veröffentlicht Yanya die 3-Track-EP "Feeling Lucky?" mit dem Hit "Crash" und schreibt danach fleißig weiter. Für ihr zweites Album "Painless" greift sie auf keinen dieser Tracks zurück, sondern präsentiert zwölf neue Songs. Anfang März 2022 betritt sie dann in Bristol erstmals seit zwei Jahren wieder eine Livebühne. Ihre "Painless"-Tour führt sie auch nach Deutschland.

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Alben

Nilüfer Yanya - Miss Universe: Album-Cover
  • Leserwertung: 3 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2019 Miss Universe

Kritik von Michael Schuh

Sturm-und-Drang-Indie, der fünf Zielgruppen zugleich anspricht. (0 Kommentare)

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