laut.de-Biographie
Oum Shatt
Im pikfeinen Zwirn stellen sich drei Männer vor das ausrastende Publikum. Ein kurzes Riff, dann das rumpelnde Schlagzeug. Die Heilsbringer der Berliner Rock'n'Roll-Szene stehen für verspielte Lyrics und einen in der deutschen Musiklandschaft nie dagewesenen Sound. Mit ihrer ersten EP machen Oum Shatt auf sich aufmerksam und kommen ihrem Ruf als exzellente Live-Band auf internationalen Bühnen nach.
Ihrer Bandcamp-Seite nach sind sie "plötzlich erschienen im Jahre 2012". Zu dieser Zeit nämlich schließen sich einige Berliner Szenegestalten für ein gemeinsames Musikprojekt zusammen. Jonas Poppe (Gesang/Gitarre), zuvor in den Bands Sitcom Warriors und Kissogram tätig und Tausendsassa Chris Imler (Drums) finden mit Hannes Lehmann (Gitarre) und John Donald (Bass) die perfekte Besetzung.
Das Ergebnis ihrer ersten Aufnahmen landet auf der EP "Power To The Women Of The Morning Shift", mit der im Rücken Oum Shatt erste Konzerte absolvieren. Der Name der Band sei, so Jonas Poppe, zum einen eine Hommage an die Grand Dame der ägyptischen Musik, Oum Kalthoum, und beziehe sich zum anderen auf einen Ort in der tunesischen Wüste. Kaum verwunderlich, dass sich die Musik der vier Männer nur schwer in die deutsche Pop-Landschaft einfügt.
Zwei Jahre nach der EP steht der erste Longplayer bereit. Das selbstbetitelte Debüt beschert Oum Shatt ein positives Medienecho, und der tanzbare Sound sorgt für großes Interesse an den Live-Shows der Berliner Band. Bei den Aufnahmen unterstützt sie Philipp Bellinger.
Stakkato-Riffs, Ausflüge in Psychedelik und Surf sowie die kühle, aber dennoch hoch emotionale Stimme Poppes, mit der er die simplen, aber dennoch aussagekräftigen Lyrics intoniert, geben Oum Shatt ihren ganz eigenen Sound. Der Einsatz arabischer Melodien komplettiert das an Franz Ferdinand oder die Talking Heads erinnernde Klanggerüst.
Lyrisch kombinieren Oum Shatt Themen wie Sex und Krisen, Angriff und Flucht oder Dilemmas, sowie Liebe und Lügen. In den simplen, doch hinreißenden Lyrics bleiben die Herren stets augenzwinkernd.
Die Band selbst bezeichnet ihre Musik als radikal reine und minimalistische Form des Rock'n'Roll, gepaart mit arabischen Referenzen. Es sei ein tiefes und dunkles wie analoges Tanz-Konstrukt, erschütternd und lässig, basierend auf der intensiven Stimme Jonas Poppes und den langsamen wie tiefen Surf-Gitarren-Sounds und elektronischen Beiklängen. Ein bisschen wie Ricky Nelson mit Schnurrbart.
Noch keine Kommentare