laut.de-Kritik

Erstklassiger Thrash mit den typischen Overkill-Trademarks.

Review von

Pausen sind was für Weicheier. Vor allem, wenn man ein bestens aufeinander eingespieltes Team am Start hat wie Overkill seit ein paar Jahren. Von daher ist es kaum verwunderlich, dass die New Yorker ein bärenstarkes Album nach dem anderen raus kloppen und sich auch auf "White Devil Armory" nicht die geringste Blöße geben.

Einmal mehr bekommt man erstklassigen Thrash mit den typischen Overkill-Trademarks, also dem viel zu sehr in den Vordergrund gemischten Bass, wie böse Zungen behaupten. Die Riffs sind jedenfalls beim ersten Durchlauf zu erkennen, und wenn Bobby Ellsworths Stimme einsetzt, ist eh klar, wer hier gerade wieder mit Urgewalt durch die Boxen kracht.

Zur Einstimmung gibt es das kurze "XDM", bevor "Armorist" einem an den Hals springt. Die Nummer ist ein typischer Overkill-Aggro-Thrasher mit saftigen Gangshouts im Refrain und einer Strophe die ordentlich Dampf macht. Dem folgt das ziemlich melodische, aber dennoch kernige "Down To The Bone", in dem die Gitarristen mal zeigen dürfen, dass sie auch mit Feeling arbeiten können.

Das gilt auch für das eher im Midtempo pflügende "Bitte Pill", das trotz der guten Melodien ein paar Anläufe benötigt. Wenn der Groschen aber gefallen ist - Killer! Aber wo fängt man an, wo hört man auf? "White Devil Armory" ist ein weiteres starkes Overkill-Album mit nur kleinen Aussetzern, die das Gesamtbild schmälern.

Beispielsweise der Mittelteil von "Freedom Ring", der schwer an den nach wie vor angesagten Seventies-Quatsch erinnert. Braucht kein Schwein von einer Band wie Overkill! Schade eigentlich, dass Blitz keine wirklich Gelegenheit mehr zum Singen bekommt, aber auf ruhige Tracks verzichten die New Yorker einmal mehr vollkommen.

Für meinen Geschmack hätte sie auch nach dem groovenden "It's All Yours" den Sack zu machen können, denn das finale "In The Name" klingt für meine Ohren ziemlich halbgar und unausgewogen. Aber wofür gibt's ne Skip-Taste?

Trackliste

  1. 1. XDM
  2. 2. Armorist
  3. 3. Down To The Bone
  4. 4. Pig
  5. 5. Bitter Pill
  6. 6. Where There's Smoke
  7. 7. Freedom Rings
  8. 8. Another Day To Die
  9. 9. King Of The Rat Bastards
  10. 10. It's All Yours
  11. 11. In The Name

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