Porträt

laut.de-Biographie

Quicksand

"Kaum eine Band hat mit so wenig Material so viel hinterlassen wie Quicksand", verneigt sich Deftones-Sänger Chino Moreno kurz nach der Rekrutierung von Bassist Sergio Vega im Jahr 2009.

Walter Schreifels (Gesang, Gitarre), Tom Capone (Gesang, Gitarre), Alan Cage (Schlagzeug) und Sergio Vega (Vega) gründen im Jahr 1990 in New York die Band Quicksand, nachdem einzelne Mitglieder des Kollektivs zuvor unter dem Band-Banner Moondog unterwegs waren. Die fünf Hartholz-Liebhaber sind in der New Yorker Hardcore-Szene keine Unbekannten. Während Sänger Schreifels mit Bands wie Gorilla Biscuits und Youth Of Today HC-Geschichte schrieb, tobten sich Tom Capone und Alan Cage im Vorfeld bei anderen genreverwandten Bands aus.

Bereits sechs Wochen nach der Bandgründung präsentieren Quicksand ihre erste 4-Track-EP, die in der Szene großes Aufsehen erregt: "Wir wollten einfach raus und loslegen. Worauf hätten wir warten sollen? Von Beginn an passte alles", erinnert sich Bandchef Schreifels.

Die EP und die explosiven Live-Shows der Band begeistern nicht nur Fans. Auch viele Kollegen klatschen enthusiastisch in die Hände. So kommt es, dass die New Yorker schnell Anschluss finden und mit Bands wie Helmet, Fugazi, Rage Against the Machine, Anthrax und White Zombie auf große Reisen gehen.

Im Jahr 1993 schließt sich die Band dann erstmals für einen längeren Zeitraum im Studio ein. Das dort in Form gegossene Debütalbum "Slip" schlägt im Branchen-Untergrund ein wie eine Bombe. Das hat zur Folge, dass die Band mit Live-Anfragen nur so überhäuft wird. Bis zur Veröffentlichung des zweiten Albums "Manic Compressions" im Jahr 1995 absolvieren Quicksand über 300 Shows.

Kurz vor dem endgültigen Durchbruch macht die Belegschaft jedoch schlapp. Der mit dem Erfolg einhergehende Stress und die langen Touren haben das Band-Gefüge zerrüttet, was zur Folge hat, dass sich das Quartett im Oktober 1995 auflöst.

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Quicksand "Das Wollhaarmammut lebt!"
Walter Schreifels und Sergio Vega über Hardcore, Kendrick Lamar, Politik und "Interiors".

Nach dem Ende von Quicksand spielen die Mitglieder in verschiedenen Combos – so gründet Walter Schreifels beispielsweise die Band Rival Schools und startet eine Solokarriere, während Sergio Vega als Bassist bei den Deftones anheuert und Tom Capone sich der Band Instruction anschließt. 1997 kommt man für eine Deftones-Support-Tour nochmals kurz zusammen. 17 Jahre später erfolgt dann die richtige Reunion. Quicksand finden im Zuge eines Festivals zum 25-jährigen Bestehen ihrer Plattenfirma Revelation Records mit einer kurzen Live-Show wieder zusammen. Im Sommer 2014 spielt die Band auch Shows in Europa, zum Beispiel bei Rock am Ring/Rock im Park.

Gerüchte um ein neues Studioalbum will Walter Schreifels noch Anfang 2017 weder dementieren noch bestätigen, kündigt im August desselben Jahres jedoch über Twitter "Interiors" an. Die Platte erscheint im November und beendet eine 22 Jahre andauernde Wartezeit. Ihren Sound haben Quicksand in dieser Zeit natürlich weiterentwickelt. Weniger aggressiv und sehr entschleunigt, aber mit den Trademarks im Hinterkopf, besitzen sie auch im 21. Jahrhundert noch Relevanz.

Gitarrist Tom Capone hindert das leider nicht daran, Ladendiebstahl zu begehen, und als er sich dann auch noch einem Arrest widersetzt, buchtet man ihn vorübergehend ein. Die anstehende Tour zum Albumrelease bestreiten Quicksand deshalb als Trio, während Capone sich zuhause seinem Zustand widmet.

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Alben

Quicksand - Interiors: Album-Cover
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  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2017 Interiors

Kritik von Manuel Berger

Keine Revolution, sondern souveräne Herrschaft. (0 Kommentare)

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