laut.de-Kritik

Solider Rock zwischen The Gaslight Anthem und Foo Fighters.

Review von

Irgendwie ironisch, ein Album mit dem Titel "Paradise" am Ende dieses seltsamen Jahres zu veröffentlichen. Gleichzeitig ist das mittlerweile vierte Studioalbum von Red City Radio eigentlich genau das: Alternative-Harmonie auf Albumlänge.

"Where Does The Time Go" eröffnet mit epischen Tomschlägen und friedlichen Gitarrenchords. Und Sänger Garrett Dale ist mit einer dieser R'n'R-Stimmen gesegnet, die sich mühelos gegen den Rest der Band durchsetzen. Auf "Paradise" liefern Red City Radio Alternativerock, wie er im Buche steht. Man könnte die Band aus Oklahoma City irgendwo zwischen The Gaslight Anthem oder auch den Foo Fighters verorten.

Während Dale und Kollegen früher eher in raueren, schnelleren Punk-Gefilden unterwegs waren, begnügt man sich nun zunehmend damit, recht vorhersehbaren Radiorock zu produzieren. Songs wie "Baby Of The Year", "Young, Beautiful & Broke" oder "Did You Know" funktionieren weitestgehend ähnlich und weisen kaum Alleinstellungsmerkmale auf. Spätestens nach der dritten oder vierten Nummer checkt man die Masche und wird fortan weder sonderlich überrascht noch enttäuscht von den doch sehr ähnlich aufgebauten Arrangements.

Einige klangliche Spielereien finden sich auf "Paradise" dennoch: Hier ein zaghaftes Synth-Pad, dort a capella ("Did You Know") oder einige Samples ("Love A Liar", "Did You Know"). "Apocalypse, Please!" wartet mit ein paar Pianoakkorden auf, "Fremont Casino" nimmt uns auf den Rummelplatz mit. Echte Wagnisse oder Überraschungen hält die Platte aber nicht bereit.

Letztendlich ist "Paradise" vor allem der logische nächste Schritt einer Band, die sich schon seit einiger Zeit den radiopoppigeren Gefilden zuwendet. Red City Radio präsentieren solide gespielten Rock, aber hoffentlich besinnt sich die Band, in Zukunft mehr Experimente abseits der ausgetretenen Pfade zu wagen.

Trackliste

  1. 1. Where Does The Time Go
  2. 2. Baby Of The Year
  3. 3. Did You Know
  4. 4. Love A Liar
  5. 5. Young, Beautiful & Broke
  6. 6. 100,000 Candles
  7. 7. Paradise
  8. 8. Edmond Girls
  9. 9. Doin' It For Love
  10. 10. Apocalypse, Please!
  11. 11. Fremont Casino
  12. 12. Gutterland

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