laut.de-Kritik

Crossover-Sound zwischen NIN, Linkin Park und Muse.

Review von

Das Label Metal Blade ist dafür bekannt, dass es auch traditionellen Metal Bands eine Chance gibt, bei denen andere müde abwinken. Allerdings hat Labelchef Brian Slagel ganz offensichtlich auch ein Ohr am Boden, wenn es um ungewöhnliche, um nicht zu sagen abstrakte Musik geht.

Seit neuestem steht mit Return To Earth nämlich eine Band bei Metal Blade unter Vertrag, die sich aus dem ehemaligen The Dillinger Escape Plan und jetzigen Coheed And Cambria-Drummer Chris Pennie und den beiden eher unbekannten Brett Aveni (Gitarre) und Ron Scalzo (Gesang) zusammen setzt. Und da Drummer Chris für den Großteil der Kompositionen verantwortlich zeichnet, ist es nicht weiter verwunderlich, dass hier manch einer von Kopfweh-Musik sprechen wird.

"Automata", das mittlerweile zweite Album der Band aus New Jersey, weist nämlich Parallelen zu den beiden (ehemaligen) anderen Bands des Drummers auf. Dabei beweist der Mann aber auch Talent zu Geradlinigkeit, und so zaubert man in schöner Regelmäßigkeit geniale Melodielinien in die Songs und stellt Sänger Ron vor einige Aufgaben, die dieser aber mit spielerischer Leichtigkeit meistert.

Der Mann hat aber auch jede Gelegenheit, zwischen heftigen, emotionalen, sanften und brutalen Stilen hin und her zu wechseln. Grenzen sind dem Trio nämlich fremd - mal mit und mal ohne Effekte - Crossover at it's best sozusagen. Entsprechend wild und konfus mag mancher Song zu Anfang erscheinen, doch der rote Faden erschließt sich eigentlich relativ schnell.

Während sich die Jungs in den Strophen nicht scheuen, über jeden Tellerrand zu springen und stellenweise einfach nur drauf los zu jammen, glänzen sie in den Refrains mit einprägsamen Melodien. Was bei den ersten Songs noch schräg ist, wird spätestens mit "Snakeface" nachvollziehbarer und treffsicherer. Das Harmonieverständnis der Musiker bricht sich zusehend Bahn und zeigt die Band von einer ganz anderen Seite.

"The Replicas" ist sogar als potentieller Singlehit zu betrachten. Wer da an die besseren Momente von Linkin Park denkt, liegt gar nicht mal so falsch. Es darf sogar gern mal mehrstimmig werden und gleichzeitig deftig zur Sache gehen, wie im abschließenden "The Altercation Of Men". Check this out.

Trackliste

  1. 1. Automata
  2. 2. You Will Be Replaced
  3. 3. Back Of My Hand
  4. 4. 1.0
  5. 5. Edge Of Forever
  6. 6. Night Of The Exploding Razors
  7. 7. Snakeface
  8. 8. The Dots Do Not Connect
  9. 9. 2.0
  10. 10. The Replicas
  11. 11. So Close
  12. 12. God At The End Of The World
  13. 13. 3.0
  14. 14. Exit Wound
  15. 15. The Altercation Of Man

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