laut.de-Kritik
Überraschung: Old School wie bei Run DMC.
Review von Vicky ButscherWer sich so nennt und dann noch von seiner ersten Solo-Platte behauptet, "there's nothing un-run about it", der hat mit seiner Vergangenheit sicher noch nicht abgeschlossen. Genau wie Run DMC mischt Rev Run Old School-Hip Hop mit Gitarren. So bekannt, so gut. Leider bedient er sich sowohl bei den Gitarren als auch bei den Melodien ausgelutschter Samples oder Nachspielereien.
"Sweet Home Alabama" ("Home Sweet Home") geht da noch weniger als "I Love Rock'n'Roll" ("Mind On The Road"). Lustiger ist da schon die Beastie-Imitation "Boom Ditty", die in einen großstadt-geschwängerten, trockenen Track übergeht.
Doch beginnen wir vorne. Relaxter Old School-Style trifft auf selbstbewusste Ausdrucksformen gewürzt mit einer kleinen Prise Funk. Daran ist, für alle, die eine 'Dicke Hose'-Attitüde nicht ablehnen, rein gar nichts auszusetzen. An den gepitchten Vocals auf "Don't Stop Y'All" hingegen schon. Langweilige Beats treffen auf mäßige Raps und gepitchte Stimme, darüber eine schlaffe Keyboardspur - das entlockt mir nicht mehr als ein schlaffes Gähnen.
Gut, dass der Reverend zum Schluss noch mal ordentlich auf die Kacke ("Mind On The Road") und in die Saiten ("Distortion") haut. Auch ein langsamerer Track gelingt ihm mit "Take A Tour". Der Leierkastensound zur Percussion ergibt hier Sinn und einen perfekt entspannten Flow. Doch insgesamt dominieren die Imitationen auf diesem Album, und das ist dann doch ein wenig enttäuschend ...
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