laut.de-Kritik

Warum nennen sie sich nicht gleich Rondo Metallicano?

Review von

Diesen Sommer wurde aus Rhapsody urplötzlich Rhapsody Of Fire. Welche Gründe zu der Namensänderung geführt haben, spielt eigentlich keine große Rolle. Zumal sowieso außer Frage steht, dass die Italiener mit deutscher Unterstützung ihrem Bombast-Metal treu geblieben sind.

Es wird wohl auch keiner ernsthaft was anderes erwartet haben. Und da meine Anfrage nach einem Job als Galionsfigur in der "Enchanted Lands II"-Review bislang nicht erhört wurde, macht mir nun "Triumph Or Agony" das Leben schwer. Wenn sich die Jungs schon umbenennen mussten, warum dann nicht gleich in Rondo Metallicano? Immerhin setzen sie auf ihrem neusten Werk noch mehr auf klassische Elemente und Instrumente als schon auf den Vorgängern.

Der in drei Parts unterteilte Opener "Dar-Kunor" kommt fast komplett mit klassischen Orchester und Chören aus und würde als Soundtrack in wirklich jeden Fantasystreifen passen. Auch beim Titeltrack sind Keyboards (oder Orchester) und Gitarren absolut gleichwertig und hinterlassen einen gar nicht so schlechten Eindruck. Wenn Fabio Lione dann aber mit 'Viiiiischon of daharknäss' loslegt, muss ich doch erst mal kräftig schlucken.

Man weiß gar nicht, ob man fröhlich mitschunkeln soll oder eher fluchtartig den Raum verlässt, um nicht im Pathos zu ertrinken. Ganz so schlimm geht es bei "Heart Of The Darklands" zum Glück nicht weiter, aber wer bisher kein großer Fan der Band war, wird es auch dieses Mal nicht werden. Zu "Old Age Of Wonders" in höfisch-klassischer Reinkultur wäre der Adel bestimmt elegant auf und ab geschritten. Mir kommt dabei höchstens der Herzschrittmacher aus dem Takt.

Wenn ich bei "Son Of Pain" auch Schmerzen bekomme - sie lassen sich für ihre Fantasystories jedenfalls immer noch was einfallen. So kommt "The Mystic Prophecy Of The Demon Knight" in satten 16:30 Minuten als Fünfteiler daher, der wieder mal mit diversen Erzählpassagen, Tempiwechsel, dramaturgischen Steigerungen und was weiß ich noch alles ausgestattet ist.

Die Fans werden himmelhoch jauchzen. Aber auch Fantasy-Metaller und eigentlich auch Manowar-Befürworter dürfen bei "Triumph Or Agony" bedenkenlos zugreifen.

Trackliste

  1. 1. Dar-Kunor
  2. 2. Triumph Or Agony
  3. 3. Heart Of The Darklands
  4. 4. Old Age Of Wonders
  5. 5. The Myth Of The Holy Sword
  6. 6. Il Canto Del Vento
  7. 7. Silent Dream
  8. 8. Bloody Red Dungeons
  9. 9. Son Of Pain
  10. 10. The Mystic Prophecy Of The Demon Knight
  11. 11. Dark Reign Of Fire

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