laut.de-Kritik
Mehr als Schunkeln geht da nicht.
Review von Vicky Butscher"You say it best when you say nothing at all." Mit diesen Worten im Opener liefert Ronan Keating seinen Kritikern auf der Hit-Compilation natürlich eine hübsche Angriffsfläche. Ja, hättest du mal lieber die Klappe gehalten, könnte man da höhnen.
Es stellt sich die Frage: Warum bringt Ronan nach nur drei Solo-Studioalben eine Best Of heraus? 10 Years Of Hits. Das ist ja Schmuh. Der Beginn seiner Solo-Karriere reicht noch nicht einmal fünf Jahre zurück, erschien das erste Album unter seinem Namen doch auf der Schwelle zum Millennium. Da haben sich dann einfach noch ein Paar Boyzone-Hits mit aufs Album geschmuggelt. So was ...
Ronans Hits bieten durchweg weichgespülten Pop, einmal mit Disney-Comic-Klängen im Opener, dann mit billigen Drum-Synthies und ausgelutschten weiblichen Background-Chören. Wie langweilig. "The Way You Make Me Feel" setzt dem Spaß die Krone auf. Wer als Mister Reibeisen-Stimme mit Stock im Arsch Bryan Adams könnte Herrn Keating besser ergänzen? Mehr als Schunkeln geht da nicht.
Gott sein Dank weckt mich "Lovin' Each Day" wieder auf. In Keating-Verhältnissen gedacht geht da die Post ab. Zwar bleibt die Komposition auch auf der sicheren Seite, immerhin wird das Tempo mal angezogen. Es darf getanzt werden. "If Tomorrow Never Comes" gibt dann allen den Stoff, den man von einer Ballade eines Ex-Boygroup-Mitglieds erwartet. Schnulz, in dem man sich in schwachen Momenten verlieren kann. Blöd nur, dass diese Nummer ursprünglich auf einem Album von Garth Brooks zu finden war.
Und so geht es weiter und weiter und ... Wobei natürlich die Balladen überwiegen. Mal holt sich Ronan die Verstärkung einer Frauenstimme (erst die soulige von Lulu auf "We've Got Tonight", dann die dunkle und volle von LeAnn Rimes auf "Last Thing On My Mind"), dann bei Father And Son Yussuf Islam (aka Cat Stevens, den "Vater" des Songs) an Bord. Durchweg fehlt es jedoch an musikalischem Einfallsreichtum, Abwechslung oder Ideenreichtum. Da stechen auch die neuen Songs "I Hope You Dance" (eine Coverversion) und "Somebody Else" nicht heraus. "Words", eine Ballade, die er einst mit Boyzone sang und nun neu aufnahm, rührt dagegen wirklich an. Ist aber leider auch eine Cover-Version ...
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