laut.de-Kritik

Die meisten Songs könnten aus Zeiten der No Angels stammen ...

Review von

Nach dem Aus der No Angels im September 2003 versuchen die einzelnen Mitglieder sich jetzt mit ihren Soloprojekten. Will doch jedes der fünf Mädels seine eigenen Wege gehen und individuelle Musik machen. Sie haben die Nase voll vom No Angels-Einheitsbrei.

Ex-Teufelchen Sandy Mölling veröffentlicht am 24. September als erste das Single-Debüt "Unnatural Blonde". Dieser Song soll mit Klischees aufräumen, denen sie während ihrer Zeit bei den No Angels ausgesetzt war. So wurde die Blondine ständig als Dummchen und Modepüppchen abgestempelt, was ihrer Meinung nach völlig verfehlt ist.

Um so mehr wundert sich der Hörer der Single, dass "Unnatural Blonde" einen kaum vom Gegenteil überzeugen kann. Die Single hat überhaupt nichts Individuelles und erfüllt auch musikalisch alle Klischees. Abgesehen von einer Countrygitarre, die ein bisschen Abwechslung bringt, könnte der Song problemlos aus Zeiten der No Angels stammen.

Natürlich dreht sich bei den dreizehn Liedern alles um die Liebe, wobei die Texte leicht verständlich gehalten werden. Tiefsinnige Lyrics darf man vom Soloprojekt allerdings auch wieder nicht erwarten. Hauptvokabular bleiben auch bei Sandys Soloprojekt Worte wie Love, Cry, Oh no, ...

Die bevorzugte Musik Sandys, R'n'B und Hip Hop spielt jetzt eine größere Rolle als bei den No Angels. Doch leider gehen selbst die im Vergleich zu früher abwechslungsreichen Rhythmen schnell in der harmonischen Eintönigkeit der Platte unter. Stets wechselt Fräulein Mölling brav von der Dominante direkt in die Tonika. Eine Ausnahme macht "Trusted", wobei auch dieser Song das Prinzip Strophe-Refrain-Strophe straight durchzieht. Viele Überraschungen kommen angesichts der vielen Happy-Happy-Sunshine-Akkorde nicht auf den Hörer zu.

Alles in Allem gelungene Musik, um auch noch mit zwei Promille in der Disko abzutanzen, ohne aus dem Takt zu kommen. Auch zum Träumen ist die eine oder andere Schnulze gut geeignet. Auffällig nur, dass sich wie nach Schema F immer eine Ballade mit einem poppigeren Song abwechselt. Weder Streichorchester oder Akustikgitarre in den Balladen noch der aufwändige Synthie-Sound bringen den nötigen Schwung in die CD. Nach ein paar Liedern klingt doch wieder alles irgendwie gleich. Damit ist klar, dass sich auch an der Zielgruppe nicht viel ändern wird.

Trackliste

  1. 1. Unexpected
  2. 2. Say It Again
  3. 3. Unnatural Blonde
  4. 4. Little Johnny
  5. 5. Tell Me
  6. 6. You And I
  7. 7. Sorry, You've Got The Wrong Girl
  8. 8. One In A Million
  9. 9. Do It All Over
  10. 10. Better For You
  11. 11. Trusted
  12. 12. Help Me Let Go

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