laut.de-Biographie
Schote
Echte Leidenschaft zeigt sich darin, alles andere stehen und liegen zu lassen, wenn es hart auf hart kommt. So geschehen bei Schote: 2014 hängt er sein bereits recht fortgeschrittenes Kommunikationsdesign-Studium an der Karlsruher Hochschule für Gestaltung an den Nagel, um sich ganz auf seine Leidenschaft zu konzentrieren: auf Rap.
"Alles, das ich mache, hat irgendwas mit Rap zu tun", so der Karlsruher im Interview mit rap.de. Diese Begeisterung gehe sogar so weit, dass er sich stundenlang nicht nur die Musik, sondern auch Interviews diverser Kollegen zu Gemüte führe und sich ein Großteil seiner Konversationen um das Gehörte beziehungsweise Gesehene drehe.
Kein Wunder, dass die Exfreundin das nicht so prall findet. Im Großen und Ganzen steht Schote dem schönen Geschlecht aber nicht abgeneigt gegenüber und beschreibt sich dem Kunst- und Kulturforum Kavantgarde gegenüber als "Nachtschwärmer, Langschläfer und Frauenliebhaber". Viel mehr Image will er aber nicht verkörpern, vielmehr solle Qualität den roten Faden in seiner Arbeit darstellen.
Den erkennt er bezüglich Deutschrap jedoch nicht immer: "Teilweise hat das eher was von einem Fußballverein, dass man für den und den Rapper steht und egal, was er macht, ist alles geil." Was die Beats betrifft, so hat Schote jedoch jemanden gefunden, der auf ganzer Linie überzeugt: Enaka, ebenfalls Karlsruher und zeitweise sein Mitbewohner, produziert, mit wenigen Ausnahmen, seine Tracks.
Die Zusammenarbeit beginnt 2008, trägt mit der EP "Spektralinferno" erste Früchte und setzt sich auf diversen Extended Plays sowie dem Album "POV" fort. 2015 gibt das Duo seinen Einstand bei der in Heilbronn ansässigen Talentschmiede Wortsport, kurz WSP. Der Titel "Neue Bars Sued" ist an einen Roman von Sven Regener angelehnt, klingt aber viel eher nach Aus-dem-Bauch-heraus.
Genau diese Freshness und Spontaneität, mit der Schote seine Punchlines unters kopfnickende Volk bringt, will er sich bewahren. Die Teilnahme am VBT im Jahr 2013 sowie der Finaleinzug beim MOT ein Jahr später tragen dazu ihren Teil bei.
Dennoch möchte Schote auf keinen Fall darauf reduziert werden: "Es ist schon okay, dass ich da mitgemacht habe. Ich möchte nur nicht immer damit verbunden werden", betont er im Interview mit ALL GOOD. Gegensteuern lässt sich da am besten mit einem Album: Im Frühjahr 2017 feuert Schote seinen "Schuss" ab.
Obwohl Schotes leicht abgehackter Flow und seine tiefe Stimme zuweilen einen grobschlächtigen Eindruck hinterlassen, macht er sich um die Texte viele Gedanken: "Mir ist wichtig, dass ich keine Worte benutze, die ich nicht auch im Dialog benutzen würde. […] Es gibt keine merkwürdigen Wortschöpfungen, nur damit der Reim cool ist", erzählt er im Gespräch mit rap.de. Neologismen hin oder her: Leidenschaft bleibt Leidenschaft.