Porträt

laut.de-Biographie

Scoob Rock

Was ist nur los, in Skandinavien? Langsam aber sicher mausert sich Schweden in Europa bezogen auf hochwertigen Hip Hop zur Produktionsstätte Nummer 1. Einen nicht mehr ganz neuen Anhaltspunkt für diese Theorie liefert Scoob Rock.

Frederik Roudette erblickt das Licht der Welt in Stockholm. Der Vater ist Däne, seine Mutter stammt aus Dominica, einer karibischen Insel der Kleinen Antillen. Die Familie wechselt häufig den Wohnsitz; Frederik wächst in Afrika, der Karibik, in England, den USA und in Schweden auf. Eine Sache allerdings bleibt konstant: Der musikalische Einfluss der Mutter. Soca und Reggae bilden den Soundtrack zu Frederiks Kindheit; die Songs von Bob Marley und Peter Tosh hinterlassen ihre Spuren.

Für einem Lebensweg, der unaufhaltsam in die Hip Hop-Kultur führen soll, stellt das offenbar keinerlei Hindernis dar. Frederik beginnt gemeinsam mit einem Freund mit Breakdance. Er ist etwa zwölf Jahre alt, man schreibt das Jahr 1985. Die Erkenntnis, das Zeug zum Rapper zu haben, reift langsam. Ausgesprochen langsam: Erst zu Beginn der 90er Jahre greift Frederik, mittlerweile besser als Scoob Rock bekannt, zum Mikrofon. Zunächst nur gelegentlich, dann immer öfter, bis er ab 1994 seiner MC-Karriere den Großteil seiner Energien widmet. Im selben Jahr erscheint bei der schwedischen Warner Music seine Debut-Single "That's The Way It Is".

Selbermachen allerdings ist in Scoob Rocks Welt Trumpf: 1998 hebt er sein eigenes Label 360 Degrees aus Der Taufe. Dort veröffentlicht er 1999 die EP "Falling Star". Mit dem darauf enthaltenen Track "The Marvelous" landet er in Schweden einen kleinen Hit. Sein erster Longplayer, "As The World Turns", folgt ein Jahr später.

Hat er bisher die Produktion seiner Tracks anderen anvertraut (die meisten 360-Degrees-Veröffentlichungen bis zu diesem Zeitpunkt gehen durch die Hände von Alexander Martyris), präsentiert sein zweites Album ("Third Chapter" aus dem Jahr 2003) zwischen anderen skandinavischen Beatbastlern Scoop Rock selbst unter den Reglerschiebern. "Third Chapter" wird von Szene wie Presse gleichermaßen gut aufgenommen; man liest über einen "Mix aus Method Man, Busta Rhymes und Gang Starr", zieht gar Parallelen zum frühen Nas.

Gemeinsam mit seinem Kollegen Akem bildet Scoob Rock die Crew Close Creative Comrads. Deren erstes Album "CCC" erscheint 2004, hindert Scoob Rock allerdings keineswegs an der Fertigstellung seiner dritten LP. "New Day", sein bisher vermutlich vielseitigstes Werk, lässt Einflüsse aus Reggae, Soul und Funk erkennen. Rapper Iron African ist ebenso am Start wie Labelkollege Palestine sowie die schwedische R&B-Sängerin Cheri. Die dazugehörigen Beats stammen vorwiegend aus der Schmiede alter Scoob'scher Weggefährten. Allerdings bahnen sich nebenbei Kontakte nach Deutschland an: Das Berliner Produzenten-Duo Beathoavenz steuert zwei Tracks bei. Nach etlichen Schwierigkeiten mit dem Vertrieb ist "New Day" ab Mai 2005 auch hierzulande erhältlich.

Alben

Surftipps

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