laut.de-Biographie
Shelby Lynne
2001 gelingt ihr das Kunststück, einen Grammy als "Best New Artist" zu gewinnen, obwohl sie bereits 1989 ihr Debüt veröffentlicht hatte. "Thirteen years and six albums to get here", lautete Shelby Lynnes trockener Kommentar, als sie auf der Bühne steht, um den begehrten Preis entgegen zu nehmen.
Zu diesem Zeitpunkt ist sie bereits 32 Jahre alt. 1968 als Shelby Moore geboren, wächst sie mit ihrer vier Jahre jüngeren Schwester Allison in einem musikalischen, aber zerrütteten Haushalt in Alabama auf. 1986 müssen sie erleben, wie ihr gewalttätiger und alkoholkranker Vater vor ihren Augen erst ihre Mutter, dann sich selbst erschießt. Ein Ereignis, dass naturgemäß tiefe Spuren hinterlässt.
Die Schwestern ziehen zu ihrer Großmutter, mit 18 macht sich Shelby aber selbstständig, heiratet und zieht nach Nashville. Die Ehe geht rasch in die Brüche, dafür klappt es mit einer Karriere als Musikerin. 1987 nimmt Lynne an einer Radiosendung in Nashville teil und unterschreibt einen Plattenvertrag bei Epic. 1989 erscheint ihr Debüt "Sunrise", das dem Country verpflichtet ist wie auch die folgenden zwei Alben. 1993 schlägt sie mit neuem Label und "Temptation" eher jazzige Töne an, der Durchbruch gelingt ihr aber erst mit dem pop-rockigen "I Am Shelby Lynne" (1999), für das sie 2001 ihren Grammy gewinnt.
Seitdem veröffentlicht Lynne eher ruhiges Singer/Songwriter-Material, zudem ist sie gelegentlich als Schauspielerin tätig. So ist sie 2005 als Johnny Cashs Mutter in "I Walk The Line" zu sehen.
Nachdem sie 2003 auf einem Livealbum und 2010 gemeinsam auf Tour zu hören waren, geht Lynne 2016 mit ihrer Schwester Allison Moorer, selbst eine professionelle Country-Sängerin, ins Studio. "Not Dark Yet" erscheint 2017 und enthält neben Coverversionen von Bob Dylan, Townes Van Zandt, Nick Cave, Killers oder Nirvana auch ein eigenes Stück.
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