Porträt

laut.de-Biographie

Shpongle

Als Sammelbegriff für sämtliche positiven und euphorischen Gefühle beschreibt Gründungsmitglied Raja Ram das Wort 'Shpongle'. Tatsächlich war er es, der sich das Attribut 'shpongled' einst von seinem Kreativ-Kumpan im Drogenrausch verdiente: Es ist die Symbiose der beiden Wörter 'spangled' und 'monged' – beides Synonyme für 'high'.

Shpongle - Codex VI Aktuelles Album
Shpongle Codex VI
Mit dem Shlummutz in fünfdimensionale Psytrance-Sphären.

Wenig verwunderlich agieren Shpongle ganz im Sinne der Psychedelic-Bewegung. Anspielungen auf bewusstseinsweiternde Drogen und halluzinogene Zustände finden sich an allen Ecken und Enden, das Kreativduo selbst bezeichnet seine Musik als "interdimensionales Audio" und "Erleuchtung der Halluzination".

1998 gründet der Australier Raja Ram, der eigentlich Ronald Rothfield heißt und außerdem in den 60er-Jahren die Prog-Band Quintessence startete, Shpongle gemeinsam mit dem Briten Simon Posford – auch bekannt unter seinem Bühnennamen Hallucinogen. Während Posford Sorge für alle möglichen Synthesizer-Sounds trägt und im Studio klar der Boss ist, steuert der studierte Jazz-Flötist Raja eher breite Konzeptideen bei und unterstützt seinen Partner mit allerlei abgefahrenen Flöten-Eskapaden.

Das erste Album "Are You Shpongled" lassen die beiden noch im Gründungsjahr auf die Menschheit los. Das Ganze als Psytrance abzukanzeln, wäre zu kurz gegriffen. Im Lauf ihrer Karriere lassen Shpongle Ambient-Elemente, Jazz, Goa, und allen möglichen Ethno-Kram – von Latino-Rhythmen bis Hindu-Spirituals – in ihr musikalisches Gebrodel einfließen. Die quasi einzige Devise dabei lautet: Ist es tanzbar, macht es froh, ist es gut.

Während die raren Vinylpressungen ihrer Alben teils wahnwitzige Preise erzielen (Angebote für über 400 Dollar auf eBay sind keine Seltenheit), bringen Shpongle ihre Musik auch liebend gern direkt zu den Menschen. Teilweise absolviert Posford die Konzerte allein, wobei Raja bei einigen DJ-Sets als Gastflötist vorbeischaut. Aber auch großangelegte Shows mit beiden Masterminds sowie Liveband finden seit 2011 regelmäßig statt. Dabei lassen sich die Psychedeliker auch visuell gerne einiges einfallen.

20 Jahre Shpongle-Existenz feiern Posford und Raja schließlich mit "Codex VI", ihrem wie sie selbst sagen "bis dato zweifellos besten Meisterwerk". Einen Gebrauchshinweis zur Platte, der eigentlich für den ganzen Katalog der beiden gilt, liefern sie gleich mit dazu: "Diese Musik sollte in eine Kapsel gepackt und ins All geschossen werden – als Paradestück, um zu zeigen, zu wie kreativ Menschen sein können."

Alben

Shpongle - Codex VI: Album-Cover
  • Leserwertung: Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2018 Codex VI

Kritik von Manuel Berger

Mit dem Shlummutz in fünfdimensionale Psytrance-Sphären. (0 Kommentare)

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