Porträt

laut.de-Biographie

Shyne

Für die einen gilt er als eines der größten Talente des Rap-Genres. Andere sehen in ihm lediglich ein Abziehbild des größten Genre-Helden Notorious B.I.G. Fans und Gegner müssen sich im Fall von Jamal "Shyne" Barrow jedoch nicht lange bemühen, um sich einig zu werden: Der Rapper aus Diddys Bad Boy-Camp beendete eigenhändig alle Diskussionen, als er wegen eines Mordversuches für zehn Jahre in den Knast wandert, noch bevor seine Karriere richtig startet.

Shyne: Rapper in die Karibik abgeschoben Aktuelle News
Shyne Rapper in die Karibik abgeschoben
Der inhaftierte Rapper Shyne ist in den karibischen Staat Belize abgeschoben worden. Neun Jahre saß er in Amerika im Gefängnis, nachdem er 1999 in eine Schießerei verwickelt war.

Ein Abend in einem Nachtclub in Manhattan ändert das Leben des gerade Volljährigen, der in den sozialen Brennpunkten New Yorks seine Jugend verbringt. Eigentlich hat er es mit einem Millionenvertrag bei Diddys Bad Boy Records aus dem Teufelskreis der Armut und Kriminalität geschafft, doch den Gangster bekommt man vielleicht aus seinem Ghetto, aber das Ghetto nicht aus ihm.

Im Dezember 1999 feiert Shyne mit Puff Daddy und seiner Gespielin Jennifer Lopez in einem Edelclub im Big Apple, bis eine Auseinandersetzung eskaliert, Schüsse fallen und das namhafte Trio von der Polizei abgeführt wird. Der Vorfall bleibt trotz genauer Verfolgung durch die Klatschpresse schlecht belichtet. Als unbestreitbar resultieren daraus aber mehrere Verletzte und schwere Anschuldigungen gegen das Team Bad Boy.

In erster Instanz kann sich Bad Boys Marketing-Abteilung über die überwältigende Aufmerksamkeit der Presse freuen. Shyne avanciert in wenigen Monaten vom unbekannten Nobody mit großem Talent zum Celebrity-Bad Boy sondergleichen.

Parallel zum langwierigen Prozess arbeitet man an der Veröffentlichung des selbstbetitelten Debütalbums, das mit für Bad Boy-untypisch wenigen Kollaborationen im Sommer 2000 in den Regalen steht. Sogar die Verkäufe fallen zufriedenstellend aus, was jedoch den Richter im Justizfall Shyne nicht beeindruckt. Zudem hat Ziehvater Diddy seine eigene Haut zu retten.

Sean Combs trifft eine Entscheidung, die zwar seine Karriere rettet, aber Shynes Werdegang vorerst aufs Abstellgleis führt: Der Bad Boy-Boss wirft den Jungen mit Ghetto-Vergangenheit der Justiz zum Fraß vor und sichert sich dadurch seine und J.Los weiße Weste.

Shyne hingegen bekommt zehn Jahre Knast aufgebrummt und wandert im Juni 2001 hinter schwedische Gardinen. Sowohl das persönliche, als auch das geschäftliche Verhältnis zwischen den beiden ist dahin. Der Vertrag mit Bad Boy wird aufgelöst, aber Freiheit bedeutet das für Shyne freilich nicht.

Trotz eingeschränktem Bewegungsradius' bleibt der Rapper ein hochgehandelter Künstler auf dem Markt. Daran ändern auch die Stahltüren der Clinton Correctional Facility nichts. Den Vertragspoker um den Knasti gewinnt schließlich Def Jam und veröffentlicht im Sommer 2004 das Zweitwerk "Godfather Buried Alive".

Shyne - Godfather Buried Alive Aktuelles Album
Shyne Godfather Buried Alive
Der Knasti legt sich mit 50 Cent an.

Shyne gelingt es dafür sogar, direkt aus dem Bau einen handfesten Beef mit 50 Cent und Entourage anzuzetteln. Das Album erntet respektable Kritiken und fährt im Laufe der Zeit sogar Platin-Status ein.

Shyne jedoch werden derlei Mätzchen mehr und mehr egal. Er bekennt sich zu seinem jüdischen Glauben, ändert seinen Namen von Jamal Barrow zu Moses Leviy und wird nicht müde zu erklären, dass sein Vater tatsächlich der Premierminister des zentralamerikanischen Staates Belize ist, was aber nichts an seiner Ghetto-Biografie ändert. Shyne hält sich weiterhin im Gespräch - ohne offizielle Veröffentlichungen oder weitere Beefs. Sein Talent wird unter Fans und in der Industrie ungebrochen hoch geschätzt.

Als im Sommer 2009 die ersten Meldungen über das Ende der Haftstrafe die Runde machen, tauchen bereits Gerüchte auf, Genre-Präsident Jay-Z habe den ehemaligen Bad Boy bei Roc-A-Fella unter Vertrag genommen. Auch mit Def Jam, mit The Games Label Black Wallstreet und mit Czar Entertainment wird Shyne in Verbindung gebracht.

Direkt nach seiner Freilassung Anfang Oktober 2009 sitzt Shyne jedoch schon wieder hinter Gittern. Diesmal landet der Rapper in Abschiebehaft. Da er - ganz offensichtlich - gegen die Gesetze der USA verstoßen hat, droht ihm die Abschiebung in sein Geburtsland Belize.

Weg vom Fenster ist er auch damit noch lange nicht: Bisher hat die fast zehnjährige Auszeit der Karriere Shynes weniger geschadet als gemeinhin angenommen.

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