Small Town Riot - " Suicidal Lifestyle"

Irgendwie war ich bislang der Meinung, dass wirklich guter Street Punk ausschließlich aus der Gegend um Boston stammen kann. Bands wie The Ducky Boys oder Far From Finished haben die These lange bestätigt, doch vor allem Letztere schwächeln auf ihrem aktuellen Album "Forgetable" deutlich.

Gut dass es da noch Small Town Riot gibt, die diese Scharte locker auswetzen. Während man bei den US-Kollegen das Feuer und die Spielfreude mittlerweile etwas vermisst, gibt es davon auf "Suicidal Lifestyle" en galore. Dass die Jungs auch noch ganz frech den Schriftzug von Suicidal Tendencies für ihren Titel klauen, zeigt wohl deutlich, dass die Small Town Riot noch mit jeder Menge Spaß an die Sache ran gehen.

Das hört man auch den Songs und vor allem Texten wie in "Summer Day" oder den kleinen Intermezzi sofort an. Maßgeblich ist aber die Musik für die gute Laune verantwortlich, und die beginnt mit dem Kneipenflair von "Fuck STR". In bester Irish Pub-Atmosphäre steigt die Nummer in das Album ein und schon schauen Rancid neugierig um's Eck.

Ein ganze Ecke melodischer und fast (aber eben nur fast) schon poppig kommt das fröhliche "Take A Ride" daher. Das ist gute Laune Musik für den Sommer und sogar im trüben Herbst brechen da ein paar Sonnenstrahlen durch. "Radio Song" und das bereits erwähnte "Summer Day" setzen diese Tradition nahtlos fort.

Ruppiger, aber dafür mit nicht weniger guter Laune gehen sie Songs wie den Titeltrack oder "Falling Apart" an, das im herrlichen Highspeed durch die Speaker zischt. Aber auch der notwendige Schuss Melancholie darf nicht fehlen, weswegen "Sidewalk Dreams", das balladeske "Meaning Of Life" oder der Rausschmeißer "Party's Over" ihren Weg auf das Album gefunden haben.

Zwar gibt es auch ein, zwei Nummern, die ein wenig an einem vorbei plätschern, doch "Suicidal Lifestyle" ist auf jeden Fall ein Album, um damit eine gute Zeit zu verbringen. Partys kann man schließlich auch im Herbst und im Winter feiern.