Smooth and Greedy - " Prison Talk"

Beim ersten Hören drängt sich der Verdacht auf, dass es sich bei den vier Schweden um ziemlich durchgeknallte Jungs handeln muss. Wenn man dem Album ein paar Durchläufe mehr gönnt, wird klar, sie sind ziemlich fertige Kerle, Rock'n'Roller mit Leib und Seele, die Unmengen von Bier vernichten. Ihre Idole sind nur schwerlich zu übersehen - ein wenig Elvis und jede Menge Sex Pistols und Ramones.

Soundtechnisch gibt es richtig was auf die Ohren mit massiven Gitarrenriffs, schnellen Drums und einem richtig guten Ralph Novak als Sänger, der nicht nur unflätige Worte ins Mikro brüllen, sondern auch richtig singen kann. Langweilig für Punk-Rock? Nein, ganz im Gegenteil, dadurch werden Smooth And Greedy in dem Sumpf aus billigen Punk-Produktionen erst richtig interessant.

Die zwölf Tracks des Albums sind durchweg Vollgas, was einem beim Zuhören keine Zeit lässt, einmal zu entspannen. Der Sound geht vom Ohr in den Kopf, wo er heftig für Verwirrung sorgt und dann direkt in die Beine, wodurch zwangsläufig tanzähnliche Bewegungen angekickt werden. Speziell "It's The Other Way" ist in dem Zusammenhang zu erwähnen, da es sich bei dem Track um die Partybombe schlechthin handelt.

Wer sich mal richtig auspowern will, sollte sich diese CD zulegen oder noch besser auf eines der exzessiven Konzerte gehen, denn die Schweden burnen live so ziemlich alles weg, was Rang und Namen hat. Im März des Jahres 1999 waren Smooth And Greedy mit der Rock'n'Roll-Legende The Raymen in Deutschland unterwegs und hinterließen bleibende Eindrücke. Sie spielten bis die Bierreserven aufgebraucht waren und The Raymen mussten alles geben, um bei dem hohen Level mithalten zu können.