Porträt

laut.de-Biographie

Sophie Zelmani

"Für mich ist es ein Wunder, dass ich mich so lange vor einem richtigen Job drücken konnte", gibt Sophie Zelmani unumwunden zu. Einen ganz und gar Musikerinnen-untypischen Werdegang weist sie dementsprechend vor. 1973 geboren, verbringt sie ihre Jugend in einem Stockholmer Vorort. Da sie "zu nichts Lust" hat, willigt sie nach einem ernsthaften Gespräch mit ihrer Mutter schließlich ein, irgendeinem freudlosen Gelderwerb nachzugehen. Doch zuvor erfüllt sie sich noch einen Wunsch: Ihre Songs aufnehmen und an Plattenfirmen verschicken.

Sophie Zelmani - Sunrise
Sophie Zelmani Sunrise
Melancholisch, aber auch zuversichtlich: Für ruhige Stunden.
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"Deine Songs sind so langweilig, die kannst du niemandem zumuten", meint zwar ihr damaliger Freund. Lars Halapi von Sony-Music sieht und hört das jedoch anders. Der Erfolg des kurzer Hand produzierten Debütalbums "Sophie Zelmani" (1995) gibt ihm Recht. Eine Goldene Schallplatte und ein schwedischer Grammy sind der Lohn für ihre entrückten Country-Pop-Träumereien.

Die musikalischen Wurzeln Sophie Zelmanis finden wir in ihrer Stammkneipe, in der die Musik von Bob Dylan und Leonard Cohen rauf und runter läuft. Besonders die sinnlich-dramatischen Werke ihrer Vorbilder prägen die Ästhetik von Sophies Klangwelt. Publikum und Journalisten sind gleichermaßen begeistert von der melancholischen, geheimnisvollen Schwedin, deren Songs die Seele berühren.

Optisch glänzt die Sängerin durch die verträumten Inszenierungen des Fotografen Anton Corbijn, der die Aufnahmen für das Debütalbum schießt. Seine melancholischen Schwarz-Weiß-Fotos werden das optische Markenzeichen von Sophie Zelmani.

Nach der Tour zum ersten Album gibt sie keine Interviews mehr und konzertiert nur noch, wenn es sein muss. "Fotosessions, Interviews und andere Begleiterscheinungen des Musikerlebens stehen in meiner Hitparade der Albträume ziemlich weit oben. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so viel geredet. Es war bizarr". Sophie Zelmani bleibt lieber auf einer schwedischen Insel, auf der sie inzwischen lebt, schreibt neue Songs und feilt an ihren traurig schönen Kompositionen.

Von 1995 bis 2004 erscheinen fünf Alben, die zwar von der Kritik stets mit viel Lob bedacht werden, aber in Deutschland nie den Weg in die Charts finden. Amerika ist hellhöriger: In einer Reihe von Filmen und TV-Serien erklingen Sophies Kompositionen, darunter "Independence Day", "Buffy" und "Dawson's Creek". Anfang 2006 erscheint mit "Decade Of Dreams" ein Sampler, der mit 18 Songs eine handverlesene Übersicht über das Gesamtwerk gibt. Darunter finden sich auch drei neue Aufnahmen.

Für den Februar 2006 gibt die Sängerin ihre Zurückhaltung in der Öffentlichkeit auf: In Deutschland finden fünf intime Konzerte statt. Anschließend erscheinen mit "Memory Loves You" (2007) und "The Ocean And Me" (2008) zwei neue Studioalben.

Sophie setzt dabei auf den bewährten Standard unter der Regie ihres langjährigen Mitstreiters und Produzenten Lars Halapi. Mit beiden Werken variiert die Künstlerin ihren bislang eingeschlagenen Weg und überzeugt mit hauchzarten, filigran eingespielten Songs über die Liebe und Vergänglichkeit des Augenblicks.

Auch das Werk "I'm The Rain" (2010) trägt Halapis Handschrift. Es reiht sich ein in die Versunkenheitsmelancholie der Vorgänger. Gehauchter Gesang, ruhiges Piano und Akustikgitarre vereinen sich auf der Platte zu einer leisen, fast schon lethargischen Emotionalität. Kein Jahr später folgt "Soul", dessen Titel für sie so viel Kraft besitzt.

2014 erscheinen gleich zwei Werke Zelmanis: Neben dem Best Of-Album "Going Home" erscheint im September "Everywhere", auf dem sie das fortführt, was sie schon immer macht: ruhige Töne, voller Melancholie und Emotionen. Auch bei ihrem mittlerweile zwölften Album ändert sich daran nicht viel. "My Song", das 2017 erscheint, ist übrigens nach einem Boot benannt, das in sanfter Beständigkeit an der Sängerin vorbei zog. Ein Schuss Uptempo und Americana kommt noch auf "Sunrise" von 2019 hinzu, ohne dass sie ihre Prinzipien verleugnet.

Zelmani ist eher schüchtern und scheut das große Rampenlicht. Auch mag sie Beständigkeit: Ihr Entdecker Lars Halapi bleibt auch nach über zwanzig Jahren als Produzent an ihrer Seite. Sein Studio ist für sie ein sicherer Ort, an den sie zurückkehren kann, um ihr Herz auf einen Tonträger zu legen.

Alben

Sophie Zelmani - Sunrise: Album-Cover
  • Leserwertung: 3 Punkt
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2019 Sunrise

Kritik von Toni Hennig

Melancholisch, aber auch zuversichtlich: Für ruhige Stunden. (0 Kommentare)

Sophie Zelmani - Soul: Album-Cover
  • Leserwertung: 5 Punkt
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2011 Soul

Kritik von Artur Schulz

Solides Songwriting mit viel Lagerfeuer-Romantik. (0 Kommentare)

Fotogalerien

Zu Gast in Köln 2006. Süßer Country-Pop aus Schweden.

Süßer Country-Pop aus Schweden., Zu Gast in Köln 2006. | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Süßer Country-Pop aus Schweden., Zu Gast in Köln 2006. | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Süßer Country-Pop aus Schweden., Zu Gast in Köln 2006. | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Süßer Country-Pop aus Schweden., Zu Gast in Köln 2006. | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig)

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