Porträt

laut.de-Biographie

Speedy J

Der Rotterdamer Jochem Paap, alias Speedy J, darf sich zu Gute halten, an einem entscheidenden Stück Techno-Geschichte maßgeblich mitgewirkt zu haben. Seine Faszination für DJing und Sounds bleiben nicht lange verborgen. Rob Mitchell und Steve Beckett, Labelchefs beim Sheffielder Elektronikstall Warp-Records, beweisen einmal mehr ihr feines Händchen bei der Auswahl von Erfolg versprechenden Zugpferden und veröffentlichen 1993 Paaps Debutalbum "Ginger". Dessen Verbindung von reduzierten Ambientflächen mit intelligenten Beats, die den Dancefloor allerdings nicht scheuen, sorgen für Furore und so schaffen es schließlich einige seiner Tracks auf Warps erste "Aritificial Intelligence" betitelte Labelschau, die heute einer der großen Klassiker des Genres ist.

Speedy J - Loudboxer Aktuelles Album
Speedy J Loudboxer
Bringt jedes toxikologisch verunreinigte Gehirn zum Explodieren.

Zur gleichen Zeit bastelt Paap auch an härteren Sounds, die unter dem Signet der Motorstadt Detroit bald um alle Welt gehen. Als verbündete Geister werden John Acquaviva und Richie Hawtin aka "Plastikman" auf den Holländer aufmerksam, woraus eine langjährige Freundschaft erwächst, die in der Folge zahlreiche Releases auf Hawtins und Acquavivas Label Plus 8 zu Tage fördert. Sein eigenes Label Beam Me Up! stellt Paap 1996 ein und lässt auch die Plattenteller ruhen, um sich voll auf seine Arbeit als Produzent zu konzentrieren.

Mit "Public Energy No. 1" verabschiedet sich Speedy J von Plus 8 und wechselt zu Daniel Millers Mute-Label, wo auch "A Shocking Hobby" und "Loudboxer", mit denen Paap eine härtere Gangart einlegt, das Licht der Welt erblicken. Schließlich adelt ihn Daniel Miller gar mit einem Remixauftrag für Depeche Modes 97er Single "It's No Good", dessen Beats Speedy J das Rückgrat bricht.

Einseitigkeit war jedoch nie Paaps Markenzeichen und so zeigt sich der Rotterdamer äußerst Crossover-begeistert und versucht weit außerhalb der Elektronikerzunft, den Dancefloor zur Ekstase zu bringen. Willige Helfer findet er zum Beispiel im tätowierten Muskelberg Henry Rollins genauso wie in den dauerbekifften Dopeheads von Cypress Hill.

Im Rahmen der Collabs-Reihe, bei der Speedy J mit anderen Techno-Produzenten wie Adam Beyer, Literon, George Issikidis und Chris Liebing zusammen arbeitet, erscheint 2005 das gemeinsam mit Liebing unter dem Alias Collabs 3000 produzierte Album "Metalism".

Mit der Gründung seines eigene Net-Labels Electric Deluxe betritt der Holländer 2008 Neuland und zeigt damit, dass es auch für einen etablierten Techno-Act stets neues in Angriff zu nehmen gibt.

Alben

Speedy J - Loudboxer: Album-Cover
  • Leserwertung: Punkt
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2002 Loudboxer

Kritik von Daniel Straub

Bringt jedes toxikologisch verunreinigte Gehirn zum Explodieren. (0 Kommentare)

Surftipps

  • Speedy J

    Flashig, aber etwas unübersichtlich, was Herr Paap im Netz bietet.

    http://www.speedyj.com/
  • Speedy J

    Die üblichen schnörkellosen Infos bei Mute.

    http://www.mute.com/artists/publicArtistLoad.do?id=932

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