laut.de-Kritik
Fesselnder Altsemester-Rock mit Prog-Einschlag.
Review von Kai ButterweckKnapp fünfzig Jahre nach der Veröffentlichung ihres selbstbetitelten Debütalbums lassen die Herren von Styx immer noch nicht locker. Die beiden noch verbliebenen Gründungsmitglieder James Young und Chuck Panozzo, sowie die auch schon länger mitrockenden Tommy Shaw, Lawrence Gowan, Todd Sucherman und Ricky Phillips lässt der gute alte Hardrock einfach nicht los. Mit "Crash Of The Crown" präsentiert das Sextett eine progressiv angehauchte, musikalische Reise zurück in eine Zeit, in der Bands wie Foreigner, Asia, Magnum, Toto und Journey große Hallen füllten.
Bereits mit dem fulminanten Opener "The Fight Of Our Lives" lässt die Band aus Chicago das Herz eines jeden AOR-Fans höherschlagen. Druckvoll produziert und begleitet von Chorus-Chören, die an alte Queen-Glanztaten erinnern, fallen Styx mit der Tür ins Haus.
Eine Spur progressiver und mit quirligem Orgelspiel unterlegt präsentiert sich "A Monster". Das melodiöse "Reveries" setzt auf klassische Hardrock-Elemente. Und mit "Hold Back The Darkness" hieven Styx die ganz großen Gefühle auf die Stadionbühne.
Wie aus einem Guss reihen sich komplexe Arrangements und detailverliebt strukturierte Melodiebögen aneinander. Styx haben nichts verlernt, so viel steht bereits nach dem ersten Albumdrittel fest.
Die fesselnden Harmoniegesänge der Herren Shaw, Young und Gowan lassen sich als Besonderheiten und Highlights noch herauspicken. Immer wieder vereint das magische Dreieck die unterschiedlichen Stimmfarben in einem beeindruckenden und facettenreichen Gesamtbild.
Aber auch die instrumentellen Parts können sich hören lassen. Egal ob atmosphärische Synthesizer, anspruchsvolle Gitarrensoli oder permanent wechselnde Schlagzeugrhythmen: Styx lassen zu keiner Zeit auch nur den Anflug von Langeweile aufkommen.
Was der Band neben all den rockigen und progressiven Trademarks auch noch gut zu Gesicht steht, ist ihre folkige Ader. Songs wie das schunkelnde, vor positiver Energie nur so strotzende "Our Wonderful Lives", das balladeske "Sound The Alarm" und die abschließende Halbakustikhymne "Coming Out The Other Side" bleiben noch Stunden später im Kopf hängen. AOR in Reinkultur, mit einem Schuss Prog-Rock im Abgang: Styx haben ihre Hausaufgaben gemacht. Wieder einmal.
5 Kommentare
klingt bisschen nach ELO, was kein Vorteil ist.
Und noch mehr nach Queen, was auch nicht gut ist.
Klingt hauptsächlich nach (washed up) Styx, und ist folglich Schrott.
Würde ich, mit "Our Wonderful Lives" als "Anspiel-Tipp", Rückschlüsse auf das komplette Album ziehen, wäre mir die Lust gerade vergangen. Derart uninspiriertes Material ist auch, oder gerade für eingefleischte Liebhaber der Band eine Zumutung.
"As for my collection of Styx albums, I leave that no one, because that's who appreciated Styx as much as me!"