laut.de-Kritik

Das unwahrscheinliche Comeback der Kanadier.

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Ein rotes Herz, durchbohrt von drei Schwertern, unter dem Banner eines Bandlogos, mit dem wohl nur noch die älteren Semester der Metal- und Hardrock-Anhängerschaft etwas anfangen können: Das Cover des dritten Sword-Albums präsentiert sich unscheinbar – dabei handelt es sich eigentlich um eine kleine Sensation. Szenefans wissen, dass die mittlerweile in die Jahre gekommenen Kanadier seit mehr als 30 Jahren nicht mehr gemeinsam im Studio waren: Nun haben es die Brüder Dan und Rick Hughes sowie die Herren Mike Larock und Mike Plant tatsächlich noch einmal gewagt.

Das nicht mehr für möglich gehaltene Comeback startet mit einem sphärischen, kurzen Intro, dem ein vertracktes Duell zwischen tighten Drums und messerscharfen Gitarren folgt. Nach knapp dreißig Sekunden steigt Sänger Rick ein und erinnert an eine Zeit, in der Sänger wie Ronnie James Dio, Rob Halford, Bruce Dickinson und Biff Byford die Metalwelt regierten.

Wer die beiden ersten Alben der kanadischen Band ("Metalized" von 1986 und "Sweet Dreams", 1988) im Schrank stehen hat, merkt schnell, dass die vielen Jahre ihre Spuren hinterlassen haben. Zwar wirft der Shouter hörbar alles in die Waagschale. Aber an den voluminösen Stimmglanz der Anfangstage kommt der gute Rick nicht mehr heran. Solide Tonachterbahnfahrten bekommt er gleichwohl noch hin, sodass dieser Punktabzug nicht ganz so schwer wiegen.

Während es ganz vorne im Rampenlicht hier und da bröckelt, macht man in der zweiten Reihe so ziemlich genau da weiter, wo man 1988 aufhörte. Soundtechnisch am Puls der Zeit scheppern sich die Musiker durch eine wuchtige Melange aus progressivem Metalrock und angethrashtem Powermetal. Mit Lack, Leder, engem Denim-Beinkleid und geballten Fäusten preschen die Kanadier nach vorne und präsentieren gar den ein oder anderen Genre-Hit ("Bad Blood", "Unleashing Hell", "Spread The Pain").

Mit einigen interessanten Riffattacken und erfrischenden Einstiegen schaffen es Sword, dass die Aufmerksamkeit des Hörers - trotz zwischenzeitlicher Schwächephasen - nie nachlässt. Nicht schönredenlässt sich allerdings die kurze Spielzeit des Studiocomebacks. Mit gerade mal sieben Songs, einem unspektakulären Instrumental ("Surfacing") und einer Gesamtspielzeit von knapp über einer halben Stunde lassen Sword die treuesten der treuen Anhänger dann doch ein bisschen im Regen stehen. Da hätte man nach über dreißig Jahren ein paar Songs mehr aus dem Boden stampfen können.

Trackliste

  1. 1. Bad Blood
  2. 2. (I Am) In Kommand
  3. 3. Dirty Pig
  4. 4. Surfacing
  5. 5. Unleashing Hell
  6. 6. Spread The Pain
  7. 7. Took My Chances
  8. 8. Not Me No Way

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