The Donnas - " Bitchin'"

Hier gehts um Rock, das wird schon beim Intro des ersten Songs "Bitchin'" deutlich. Ein wummerndes Schlagzeug, das langsam aber sicher beinahe Metalgeschwindigkeit erreicht, ein beeindruckendes Gitarrensolo und schließlich die Ansage: "You gotta listen up, we're gonna take you over. You gotta lick it up and you gonna want more. This is what it sounds like, so hold on tight!". Gut, unter mangelndem Selbstbewusstsein leiden die Damen auf jeden Fall nicht.

Gitarrensoli haben es den Donnas anscheinend angetan, kommen sie doch in so gut wie jedem Lied vor. Besonders lang und schön auf "Don't Wait Up For Me" oder "What Do I Have To Do". Ebenso wie die "woah-oh-oh", "na na na na" und "uh uh uh uh"-Chöre wie bei "Like An Animal", "Here For The Party" oder "Give Me What I Want".

Das klingt schnell, rockig, aber nicht sonderlich einfallsreich. "Girls Talk", das mit einer computerverzerrten Stimme "G-I-R-L-T-A-L-K the girls talk" verkündet, bildet eine der wenigen Ausnahmen, die zumindest in Erinnerung bleiben. Ebenso wie "Save Me", das echte Ohrwurmqualitäten aufweist.

Der Rest ist, gelinde gesagt belanglos. Rhythmus und Sound ähneln sich in jedem Track sehr. Schnelles Schlagzeug, eine rockige Gitarre darüber und eine Sängerin, deren Stimme weder groß variiert noch irgendwelche Emotionen transportiert. Im Gegenteil, Brett Anderson alias Donna A schafft es sogar, sich bei einem Text wie "Get out of my way, get out of my life" auf "Better Off Dancing" total gelangweilt anzuhören.

Ähnliches bringt sie bei "Love You Till It Hurts" mit den Zeilen "Do I make you nervous, you're making me hot" noch mal fertig, wenn auch ein zischender Backgroundchor den Song noch rettet. Eigentlich schade, denn die Gitarrensoli bleiben spitze, die Melodien hätten durchaus Potential. Fazit: Handwerklicher guter Rock, aber zu einfallslos, um im Gehör zu bleiben.