Porträt

laut.de-Biographie

The Magpie Salute

Als sich die The Black Crowes im Januar 2015 offiziell in die ewigen Rock'n'Roll-Jagdgründe verabschieden, heulen Millionen Southern-Rock-Fans auf der ganzen Welt Rotz und Wasser.

The Magpie Salute - High Water II
The Magpie Salute High Water II
Extrovertierter Zwilling zum introvertierten Vorgänger.
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Zwei Jahre später sind die meisten Tränen aber wieder getrocknet. Die beiden Gründe: Chris Robinson Brotherhood und The Magpie Salute, jeweils angeführt von einem der zwei Robinson-Brüder.

Während sich die Bruderschaft um Rauschebart-Träger Chris mehr mit TBC-meets-The-Grateful-Dead-Sounds beschäftigt, macht die zehnköpfige Combo um Gitarrero Rich Robinson genau dort weiter, wo die Krähen vor 25 Jahren mit "Shake Your Money Maker" die größten Spuren hinterlassen haben.

Angefangen hat alles in den in den Applehead Studios von New York, wo Rich Robinson bereits seine drei Solo-Alben aufgenommen hat. Dort stehen dem Gitarristen im Sommer 2016 alte TBC-Wegbegleiter wie Eddie Harsch (Keyboards), Marc Ford (Gitarre) und Sven Pipien (Bass) zur Seite:

"Ich hatte nach meinen Solo-Alben einfach mal wieder Lust richtige Band-Luft zu schnuppern. Und dafür habe ich mir Leute an Bord geholt, denen ich musikalisch und menschlich hundertprozentig vertraue", erinnert sich Rich Robinson.

Das Line-Up komplettieren Drummer Joe Magistro, die drei Background-Sängerinnen Charity White, Katrine Ottosen und Adrien Reju, sowie Sänger John Hogg, Gitarrist Nico Bereciartua und Keyboarder Matt Slocum.

Bereits im Herbst 2016 haben The Magpie Salute ein komplettes Live-Set am Start. Mit zahlreichen Cover-Versionen (Pink Floyd, The Black Crowes, War, Bob Marley) und ihrem ersten selbstgeschriebenen Stück "Omission" wagen sie im Januar 2017 ihr Live-Debüt. Keyboard-Legende Eddie Harsch kann an diesem Happening leider nicht mehr teilnehmen: Der Kanadier starb im November 2016 völlig überraschend im Alter von 59 Jahren. Fortan steht Matt Slocum mehr denn je im Fokus.

Im New Yorker Gramercy Theatre geht es am 19. Januar 2017 ans Eingemachte. Der Abend wird ein voller Erfolg und beschert der Band drei weitere ausverkaufte Shows an gleicher Stelle: "Natürlich hatte ich gehofft, dass das Ganze auch live zündet. Aber mit diesem Erfolg habe ich nicht gerechnet. Die Leute haben uns förmlich auf Händen getragen", sagt Rich Robinson.

Ein knappes halbes Jahr später gehen The Magpie Salute den nächsten Schritt. Via Eagles Records veröffentlichen sie ihr selbstbetiteltes Debütalbum, auf dem sie neben dem eigenen Song "Omission" neun Cover-Tracks präsentieren. "Wir lieben es, Songs von anderen Künstlern in unsere eigenen zu verwandeln. Aber wir werden in Zukunft verstärkt selbst zur Tat schreiten. 'Omission' fühlt sich bereits sehr gut an. Ich denke, dass da noch viel mehr möglich ist."

Nach dem Debüt "The Magpie Salute", das Mitte 2017 erscheint, kredenzt die vielköpfige Band bereits ein Jahr später den nächsten Longplayer. Rich Robinson und Co. haben sogar genug Material zusammen, um "High Water" in zwei Teile zu splitten.

Teil eins besticht mit stilistischer Bandbreite jenseits eingefahrener Redneck-Konventionen und hat neben einigen zündenden Riff-Rockern vor allem chillige, Blues-dominierte Stücke auf Lager. Ein gutes Jahr später folgt der extrovertierte Zwilling "High Water II".

Eins steht fest: Die Ideen scheinen bei den Elstern zu sprießen wie die Barthaare von Robinson-Bruder und ehemaligen Crowes-Weggefährten Chris.

Alben

The Magpie Salute - High Water I: Album-Cover
  • Leserwertung: 5 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2018 High Water I

Kritik von Yan Vogel

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