laut.de-Kritik
Zum Ville Valo fehlt noch Einiges.
Review von Michael EdeleDas ist nicht gut, Jungs, das ist gar nicht gut. Wenn man in der eigenen Presse-Info schon so einen auf dicke Hose macht und heiße Luft verbreitet, dann hat man bei den meisten Redakteuren gleich mal einen schweren Stand. Ob die großen Worte nun eher mit Humor zu nehmen sind oder nicht, weiß man normalerweise nicht. Wenn dann die Scheibe nicht wenigstens mit einem Paukenschlag loslegt, schießt man sich schnell mal selbst ins Bein.
Siehe da, die Schussverletzung lässt nicht lange auf sich warten. Man eröffnet ein Album, schon gar nicht sein Debüt, nicht mit einer akustischen Einschlafhilfe wie "Back To The Darkness". Meine linke Gehirnhälfte wacht erst in der Mitte vom deutlich rockigeren "The Banshee Blues" wieder auf. Ob sie sich darüber freut, sei dahin gestellt, denn wirklich flüssig präsentiert sich der Gothic Rock der Stuttgarter Combo auch hier nicht.
Um in diesem Musikstil noch irgendwelche Akzente zu setzen, muss eigentlich mindestens ein herausragender Sänger oder ein untrügliches Gespür für Melodien vorhanden sein. Leider haben The Pussybats weder das eine noch das andere. Auch die aus irgendeinem, nervigen 80er/90er-Jahre Pophit geklaute Melodie in "Your Woman" macht das Ergebnis nur bedingt spannender. Sänger Syd Van Sin wäre wohl gern ein Ville Valo, was vor allem bei Songs wie "In April" oder "Crimson Girl" durchscheint. Da fehlt es aber doch noch deutlich.
Fast schon tragisch wird es, wenn in "Crimson Girl" die Stimmlage nicht ausreicht, um am Ende des Refrains noch den tiefen Ton zu treffen. Die wirklich alle Klischees erfüllenden Texte machen es auch nicht unbedingt besser. Allein mit dem simplen, aber stimmungsvollen Solo deuten The Pussybats an, dass irgendwo doch noch ein paar Melodien schlummern. Immerhin machen die Jungs ja nicht alles schlecht. Es finden sich durchaus immer wieder Ansätze, die Mut zur Hoffnung machen.
So schmeichelt sich "Scarlet" mit der reduzierten, leisen Strophe leicht in den Gehörgang. Zwar hätte der Refrain ein wenig mehr Feuer oder einen echten Aha-Moment verdient, aber zum Tanzen ist das absolut geeignet. Das geht auch bei den rockigeren und härteren Sachen wie "15x60" (auch wenn der raue Gesang kaum überzeugt), der schon bekannten Single "No Romeo" oder "Dance With The Devil". Wie 'ne ordentliche Gitarre zu klingen hat, wissen sie doch. Die saubere Produktion trägt dem ebenfalls Rechnung.
Mit fremden Feder schmücken sich The Pussybats allerdings deutlich beim schwer nach Tito & Tarantula klingenden "Feel" und dem abschließenden "The Most Beautiful Tales End Sadly". Die Nummer schielt nämlich gaaaanz schwer in Richtung Nick Cave und Kylie Minogue. Dass das von der Klasse her nie erreicht wird, versteht sich - trotz des weiblichen Gastgesangs von Leandra - fast schon von selbst.
11 Kommentare
wer keine Ahnung hat sollte einfach besser die Klappe halten.
Ich konnte mir zwar bislang nur ein Bild von den Songs auf der Pussybats-Homepage machen, aber die waren Anlass genug sofort das Album bei Amazon vorzubestellen.
"Back to the darkness" rockt derart genial, "In April" verbreitet Gänsehaut wie kein anderer Song und auf "Beautiful Tales end sadly" könnte Nick Cave nur neidisch sein.
"Your Woman" ist außerdem ein Covre!!! Das kam mir doch gleich irgendwie bekannt vor weil das Original total nervig wenn auch eingägig war... die Pussybats-Version dürfte zwar gern bischen punkiger sein ist aber supter gelungen!!!
Fazit: erst mal Ohren waschen und dann nochmal anhören "Mister Laut.de"!!!
Gruß, eure Laura xoxo
Da kann ich mich Laura nur anschließen!
Das Album kann nicht jedem gefallen, siehe Mister Laut.de...
Aber solange andere nette Leute wissen, was gut ist, wird alles gut
Gruß, Sandra
The Pussybats Streetteam
wow, eddy, zieh dich warm an.
die fangirls ziepen dir sonst an den haaren.
bei bedarf kann ich aushelfen
Na ich hab eh Klöten aus Stahl, das kratz mich nicht
"sieh mich an, du hast die wahl ..."