laut.de-Kritik
Dreckiger Rock'n'Roll aus Schweden.
Review von Giuliano BenassiWhite Stripes oder Bad Seeds? Zweifellos hat sich diese junge schwedische Band einen Namen ausgesucht, der nicht schwer zu merken ist - aber gleichzeitig auch zu Verwirrungen führt.
Schon der Opener "Black Key Song" offenbart, dass ihr Brot der Rock'n'Roll von Strokes oder Black Rebel Motorcycle Club (und wie auch immer sie heißen) ist: schrammelige E-Gitarren, wütender Gesang und bis zum Anschlag aufgedrehte Verstärker. Das Grundrezept garnieren sie mit zwirbelnden Keyboardeinlagen und einen Backgroundgesang, der an Who und Beatles erinnert.
Neu ist das bestimmt nicht, zudem dürfte der Bedarf an neuen Interpreten dieser Musikrichtung so langsam gesättigt sein. Was nicht bedeutet, dass die Whyte Seeds eine schlechte Band sind. "Lost My Love" bietet eine spacige Stimmbegleitung, "Memories Of Enemies" mutet kirchlich an und wartet mit einem Kinderchor auf, "Came Down Hard" bildet einen versöhnlichen Schluss.
"No one cares" lauten die ersten Worte des Titeltracks. Ganz so schlimm wird die Karriere der Whyte Seeds hoffentlich nicht verlaufen; auf der Bühne haben sie sich ja mit ihrem Witz schon einen Namen gemacht. "Die Aufgabe eines Rockmusikers ist es, den Rock'n'Roll am Leben zu erhalten. Ob wir eine eigene Duftnote setzen können, wird sich erst mit der Zeit heraus stellen", erklären sie auf ihrer Webseite. Obwohl "Memories Of Enemies" kaum in die Geschichte eingehen wird, ist zumindest ihr Enthusiasmus vielversprechend.
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