laut.de-Kritik
Bonnie 'Prince' als Idol, Hardcore-Punk als Wurzel.
Review von Jasmin LützOhne irgendwas über den Herrn zu wissen - er hat den Blues. William Elliot Whitmore klingt vor allem beim Eingangsstück "Mutiny" dank whiskeyverwöhnter Stimme und einsamen Schlagzeug-Takten absolut genretypisch. Diesen Eindruck wahrt auch "Who Stole The Soul", wobei es hier wegen sehr melancholischem Einschlag eher in Nick Cave- bzw. Tom Waits-Gefilde abdriftet.
Dann geht es leider schon rapide bergab mit dem Niveau. Viel zu viel gequetschte Amerika-Romantik, zu oft gehört und zu sauber aufgenommen – besonders das "authentische" Taktgeklopfe mit dem Fuß auf den Boden von God's Own Country.
Spätestens ab "Hell Or High Water" fragt man sich, ob in den Staaten alle nur noch wie Bonnie 'Prince' Billy- und South San Gabriel-Country klingen wollen. Was ist aus den Punks und Indies von früher geworden?
Auch Whitmore war dereinst mit den Metalcore-Darlings Converge auf Tour. Offensichtlich steckt hinter dem bärtigen Grummelbarden jede Menge Hardcore-Wurzelwerk. Letztendlich aber bleibt "Animals In The Dark" für Liebhaber amerikanischer Folkmusik eine zumindest gefällige Platte: souverän gespielt, gequetscht gesungen, belanglos getextet, kernig rübergebracht und frei im Herzen gedacht.
1 Kommentar
aber der name ist doch mal echt der hammer.
damnit müßte man eigentlich im regal der ausgesuchten literaten stehen.
"ich lese morgens howard philips lovecraft, mittags edgar alla poe, zum kaffe alfred lord tennyson und zur ruhe wird sich nur mit William Elliott Whitmore gebettet."